Wieder voller Leben

Maria Carrasco, Theodoor Peters und Ingrid Karsten freuen sich mit ihren Gästen auf eine ungewöhnliche Ausstellung in der ehemaligen Liebfrauenkirche.         Foto: Steve
  • Maria Carrasco, Theodoor Peters und Ingrid Karsten freuen sich mit ihren Gästen auf eine ungewöhnliche Ausstellung in der ehemaligen Liebfrauenkirche. Foto: Steve
  • hochgeladen von Franz Geib

„Die Kirche ist viel zu lange als Ort verheerlicht worden, in dem kein Leben steckte, wo der Spaß verloren ging. Endlich bringt mal jemand Leben rein“, meint Holger Koß, als er gerade die Ausstellung „Neue Wege“ in der ehemaligen Liebfrauenkirche betrachtet.
Wie wirkt ein Kirchenraum, wenn er zum Kunstraum umgestaltet wird? In goch gibt es die Antwort in der ehemaligen Liebfrauenkirche: Ein leerer Raum, der nur noch punktuell an ein Gotteshaus erinnert, Pavarotti statt Sakralchoräle, abstrakte Kunst statt Heiligenbilder. Kirche kann Kunst, Kunst kann in Kirche.
Die Künstler Maria Carrasco, Theodoor Peters und Ingrid Karsten nutzten gestern die mittlerweile leeren Räume der Liebfrauenkirche, die vor eineinhalb Jahren profaniert wurde, für ihre erste gemeinsame Ausstellung.
„Diese Räumlichkeit ist hervorragend geeignet, hohe Wände, große Leere“, erklärt Maria Carrasco eines der Motive der drei Künstler, hier auszustellen. Eine „Entweihung“ des Ortes sehen sie darin nicht. „Die Kirche stand ja bereits leer und vegetierte bis dahin vor sich hin. urch die Ausstellung rückt die ehemalige Kirche wieder ins Gespräch.“, sagt Maria Carrasco.
Aufgrund der Geschichte des Gebäudes habe man darauf geachtet, die Ausstellung so sensibel wie möglich zu gestalten. Der ehemalige Altarraum wurde bewusst nicht in die Ausstellung einbezogen, die Werke wurden dem Raum angemessen ausgewählt.
Pastor Günter Hoebertz hat die Ausstellung durchaus gewollt: „Weil ich glaube, dass durch so ein Ereignis deutlich wird, welches Potential in diesen Räumen steckt. Hier kann jeder eine der Möglichkeiten erleben.“ Damit käme man, so Hoebertz weiter, der charmanten Idee des vor einigen Wochen präsentierten „Liebfrauen-Quartiers“ ein Stück näher. Oder wie Holger Koß meinte: „Kirche lebt.“
Bis zum 13. Juli ist die Ausstellung jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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