Gocher Wochenblatt wird eingestellt
WEHE WEHE WENN ICH AUF DAS ENDE SEHE

Leserbeiratssitzung in der ehemaligen Redaktion des Gocher Wochenblatts in Goch Die Redaktion wurde vor einigen Jahren schon aus Goch in die Klever redaktion integriert. Der Reporter "VOR ORT" wurde abgeschafft | Foto: Foto GW, Fotograf Steve
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  • Leserbeiratssitzung in der ehemaligen Redaktion des Gocher Wochenblatts in Goch Die Redaktion wurde vor einigen Jahren schon aus Goch in die Klever redaktion integriert. Der Reporter "VOR ORT" wurde abgeschafft
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Abschied vom Abschied vom Abschied..... Vorbei ist Vorbei !

Große Weltreiche sind nach einem fulminanten Aufstieg und rasanter Entwicklung wieder untergegangen. Das Perserreich, Das Reich Alexanders des Großen, Sparta, das alte Ägypten, das Römische Reich sind nur einige Aspiranten dieser zeitgeschichtlich relevanten Ereignisse.

Wie kam es nur dazu ?

„In der idealistischen Geschichtsschreibung des 18. und 19. Jahrhunderts gab es die eine große Erklärung, die man auch heute noch in der populärwissenschaftlichen Literatur immer wieder findet: die gesellschaftliche Dekadenz, der Verfall von Sitte und Moral. Davon ist die moderne Wissenschaft natürlich abgekommen. Überhaupt dürften monokausale Erklärungen kaum zutreffen. Es war sicherlich eine Vielzahl an Prozessen, die dazu geführt haben.“ (https://www.fau.de/2019/04/news/wissenschaft/wie-kam-es-zum-untergang-grosser-weltmaechte/)

Diese Entwicklungszyklen sind allerdings nicht nur Merkmal für und Ausdruck von Aufstieg und Verfall großer historischer Reiche, sie ereignen sich genau so immer und jederzeit in allen Bereichen unserer Gesellschaft und prägen Aufstieg und (Ver-)Fall von zum Beispiel Herrscher - Dynastien wie Tudor,Wittelsbach, Hohenzollern, oder Familiendynastien wie Fugger, Medici, Thyssen, Rothschild, Krupp und bedeutenden Wirtschaftsunternehmen wie Grundig, AEG, Telefunken, Blaupunkt, Borgward, Glas, und viele andere.
Hier sei beispielhaft Aufstieg und Fall der großen Warenhauskonzerne Karstadt, Kaufhof, Hertie und Horten genannt, die es nicht rechtzeitig verstanden haben, sich auf Änderungen des Marktes und Verhalten von Kunden einzustellen, wie eben auch große Versandhäuser wie Neckermann und Quelle.
Je tiefer wir die Betrachtung vorantreiben, vorbei an vielen Mittelständlern und Industriezweigen wie Textil- und Leuchtenindustrie, desto klarer schält sich dann eine besondere Branche heraus – die Medienlandschaft.
In dieser Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten unendlich viel verändert, einerseits durch Konzentration in der Verlagswelt mithilfe aggressiver Übernahmeschlachten bei Tages- und Wochenblättern, andererseits durch massive Veränderungen im Erscheinungs- und Präsentationsbild der Medienwelt – Stichwort Digitalisierung.

Und somit sind wir angekommen auf der kommunalen Ebene.

Schön war´s – der Aufstieg des Gocher Wochenblattes und des digitalen Mediums Lokalkompass.
Intensiv und fruchtbar war die Zusammenarbeit mit der Redaktion vor Ort unter Leitung von Franz Geib, einem engagierten und professionell operierenden Journalisten.

Danke, Franz für diese tolle Zeit.

Für die fruchtbaren Diskussionen, für die gemeinsame, viel zu kurze Zeit im Leserbeirat, die Hilfe bei medialer Gestaltung von Vor – Ort – Infos, und so vieles mehr.

Schön war die Zeit in einem lebhaft besuchten und für vielfältigen Austausch genutzten Digitalmedium. In dem gestritten, geredet, diskutiert, informiert, politisch gerungen, aber auch herzhaft gelacht wurde., besonders auf den vielen von den „Bürgerreporter“ genannten Aktivisten, die LK – Treffen mit Teilnehmern aus vielen Teilen NRW´s.initiierten.
Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem aufgrund „redaktioneller Veränderungen“ diese Gemeinschaft zusammenbrach, sich langsam auflöste, langweilig wurde, immer mehr Schreiber und Leser verlor.

Der Lokalkompass der Startzeit starb und hat sich bis heute nicht mehr erholt.

Und im Schlepptau dieser Entwicklung veränderte sich das Printmedium „Gocher Wochenblatt“ leider zu einem in meinen Augen an gewichtsmäßiger und inhaltlicher Schwindsucht leidenden Werbeblatt ohne die einstmals vorhandene Informationskraft für´s Lokalgeschehen.
Nun ist es soweit – Ende Juni verabschieden sich die Funke Medien ein weiteres Mal von der Medienbühne, nachdem sie in großen Teilen von NRW und darüber hinaus durch Zukäufe und Berichterstattung zwecks Gewinnmaximierung begonnen haben., Einheitsbrei auszugießen.

Though this be madness, yet there is method in ’t.

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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