Weezer Kinder besuchen den deutschen Soldatenfriedhof
WEEZE. Wenige Kilometer südwestlich von Venray, einer Gemeinde in der Provinz Limburg, liegt die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn. 31.598 Kriegstote haben hier auf einem flachwelligen 30 hektar großen Gelände in der Heide- und Moorlandschaft De Peel, die sich in drei bis zehn Kilometern Breite parallel zur Maas von der Provinz Limburg bis in die Provinz Nordbrabant erstreckt, ihre letzte Ruhestätte. Die rund 32.000 Einzelgräber führen deutlich vor Augen, welches Unheil Krieg anrichten kann.
Diese Ruhestätte besuchte neulich eine Schulklasse der Petrus-Canisius-Grundschule aus Weeze im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Weeze und Venray in dem Projekt „Liberation Route.“ Begleitet von der Schulleiterin, Eleonore Leuchtgens, und von einigen Eltern lernten die Besucher von Tarcicia Voigt, die die Jugendbildungsstelle des Volksbundes dort leitet, und Bella Hauswald, die ein freiwilliges Jahr dort absolviert, mehr über die Hintergründe, die Pflege und Unterhaltung sowie das Ziel des großen Friedhofes dieser Art in den Niederlanden.
Beim Besuch erhielten die Schulkinder durch eine Führung über das Gelände einen Einblick über die Schicksale von vielen Soldaten, Kameraden und Familien, die in Ysselsteyn begraben sind. Darüber hinaus nahmen sie auch an der Aktion „Rote Hand“ teil, die sich gegen den Missbrauch von Kindern als Kindersoldaten stellt und sich für die Rechte der Kinder einsetzt. Durch die Führung und die Mitmachaktionen bekamen die Kinder auch eine Chance, das eine oder andere Wort niederländisch zu hören.
Schon 2014 begannen Weeze und Venray sich auszutauschen, mit dem Ziel Begegnungen für Kinder und Jugendliche aus beiden Orten grenzüberschreitend zu organisieren und eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in jungen Jahren in die Wege zu leiten. Die ersten erfolgreichen grenzenlosen Besuche folgten in 2015 anlässlich des „Bevrijdingsdag“ in Venray und des Volkstrauertages in Weeze.
Die Teilnehmer der Austausche lernen, die Dinge aus Sicht der Kinder aus dem Nachbarland zu sehen und die Schrecken und das Leid eines Krieges zu verstehen. Einen Gegenbesuch von niederländischen Schulkindern wird anlässlich des Volkstrauertages am 13. November in Weeze stattfinden.
Das grenzüberschreitende Projekt wird im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und durch die Gemeinden Weeze und Venray kofinanziert. Bewegende Momente erlebten die Weezer Schüler auf dem Soldatenfriedhof.
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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