Vor der Premiere des Theaterstücks kommt die Klausur.
Vier Wochen bevor die Premiere von „Schon wieder Krach im Doppelhaus“ im Jahr 2011 stattfand, begaben wir uns zum Proben-Wochenende/Trainingslager in eine Jugendherberge. Wir fuhren am Samstag nach Brüggen, damit wir am Sonntag sagen könnten, dass wir den nötigen Schliff erhalten hätten.
Mein letzter Besuch einer Jugendherberge war die Konfirmanden-Freizeit als ich 13 Jahre alt war. Nun ging ich aber schon auf die 60 zu und sagte nur: „Dass ich das noch erleben durfte!“
Ich muss euch erzählen, dass wir in einem 8-Bett-Zimmer untergebracht waren. Ich schlief oben im Etagenbett. Unten fühlte ich mich beengt, so wie inne Kiste halt. Also stieg ich mit Hilfe von nur einem "Trittbrett" nach oben. Ich dachte nicht, dass ich noch so gelenkig bin. Das machen bestimmt die Enkel aus. Training ist alles. Nicht umsonst ging ich immer mit den Kindern in die Turnstunde. Nun zahlte es sich aus.
Es war schon Mitternacht und wir hatten viel gearbeitet. Ein warmes Essen nahmen wir im Brüggener Klimp zu uns. Wir konnten lange draußen sitzen. Das Wetter war super im September 2011.
Unsere Vorsitzende sagte: "Ich wünsche euch eine gute Nacht." Und sofort war Ruhe im Karton.
Boah es war so heiß in dem kleinen Raum, so schwül. Fenster auf Kipp, aber Vorhang zu. Das hat aber nicht alle Mücken abgehalten. Schritte auf dem Flur und Stimmen. Ich vermisste mein eigenes Bett. Es kamen noch drei Nachzügler. Getuschel und Lichtschein.
Endlich schlief ich ein. Was für ein Wunder!
Stimme: "Guten Morgen. Wie spät ist es?"
Andere Stimme: "7 Uhr!"
RASCHEL RASCHEL - Betten abziehen. ZIPP ZIPP - Reißverschlüsse der Reisetaschen. – raus -rein – Türe auf – Türe zu. - 7 Mädels verpesten das Zimmer mit Deo-Spray! - Ich machte meine Augen nicht auf. - Ich schlief wieder ein. - Plötzlich schreckte ich hoch. - 8.30 Uhr und ich allein im Zimmer.
UFF - aus der oberen Etage nach unten - sprich raus aus dem Bett - war nicht so einfach wie rein ins Bett. Habe nun einen kleinen Bluterguss am rechten Arm. Ich glitt wie ein Aal (oder besser gesagt wie ein toter Fisch) von oben nach unten. Meine Füße suchten das Trittbrett und fanden die Matratze. Ich hatte es geschafft.
Um 9 Uhr frühstückten wir und die Probe nahm erneut ihren Lauf. Echt ergiebig. Und gelacht haben wir! Es entstanden schon mal komische Situationen oder es gab Versprecher.
Wir hofften, dass das Publikum auch so viel Spaß haben wird. Und so war es dann auch!
Autor:Heidrun Kelbassa aus Goch |
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