Versprochen ist versprochen - Heute die wahre Geschichte der Janssens!

Über einen Janssen kann man gut lachen, wie es scheint. Georg Cornelissen im Kreise der Vertreter der vier großen niederrheinischen Geschichtsvereine, und Arnold Janssen (Büste). Foto: Steve
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Einem Jans(s)en schlägt in Goch jede Stunde, denn es gibt zu viele davon in dieser Gegend. Am Niederrhein rangiert er weit vor Schmitz und Müller, obwohl diese Erfolgsgeschichte so nie vorauszusehen war. doch wie kam es dazu, dass jeder Zweite, dem man hierzulande die Hand gibt, diesen Namen trägt? Der LVR klärt auf.
Jeder kennt einen Jans(s)en. Und unter Umständen trägt jeder am Niederrhein den Namen genealogisch gesehen irgendwo in seiner Linie mit sich herum. Sagt Georg Cornelissen, Sprachwissenschaftler beim LVR und Autor des soeben erschienenen Buches „Jan(s)sen am Niederrhein“ begeistert: „Der Name Janssen hat hierzulande alle überflügelt.“
Es gibt die Jansens, Janssens, Janßens, Jahnsens und die Janhsens, oder schlicht, jede Menge von ihnen in der Umgebung. Georg Corbeliessen: „Der Name Peters ist zwar älter, doch er kann heut mit Janssen nicht mithalten.“
Ob Fußballspieler (Marcell Janssen) oder heiliger (Arnold Janssen), die Janssens sind überall, mal ist es der Nachbar, mal der Arbeitskollege oder die freundliche Bedienung am Bankschalter.
warum das so ist, wie diese Erfolgsgeschichte ihren Anfang nahm, wusste Georg Cornelissen, und räumt zunächst mit einem Vorurteil auf: „Dass sich der Name von Jan und dessen Sohn ableitete, stimmt nur zu einem Drittel.“ Will sagen: Die wenigsten Janssens haben in ihren Ahnentafel den Sohn von Jan als Stammvater.
Vielmehr sei der Name eine Modeerscheinung gewesen, wie heute Kevin oder Marie. „Im Mittelalter war es erlaubt, den Beinamen frei zu wählen. Der Name Jans, später Janssen, stand hoch im Kurs , weil: „Menschen dazu neigen, Moden mitzumachen“, erklärt der Sprachwissenschaftler die Häufigkeit seiner Janssens.
Erst mit der Einführung von Standesämtern, Ende des 19. Jahrhunderts, durch die Preußen war dies nicht mehr möglich, wurde der aktuell existierende Beiname „vererbt“. Cornelissen: „Den Namen von da an wieder loszuwerden, weil er aus der Mode kam, war damit vorbei.“
Am Niederrhein ist die Geschichte der Janssens zuhause und endet übrigens auch, erklärt der LVR-Mann: „Rechts des Rheins findet man kaum einen Janssen, in Wesel gibt es so gut wie keinen.“ Das habe Konsequenzen, wie Cornelissen meint. Mit Hilfe der Verbreitung komme man schnell dahinter, woher ein Name stammt. So stark wie die „Janssens“ in Goch und Umgebung vertreten sind, so stark sind die „-ings“ im Raum Bocholt/Borken.
Und noch eine These konnte Cornelissen belegen: „Der Name ist kein Bauernname, sondern vielmehr aus den Städten aufs Land getragen worden.“
Entstanden ist das Buch in Zusammenarbeit mit den vier großen niederrheinischen Geschichtsvereinen aus Kleve, Geldern, Emmerich und Wesel und dem Boss-Verlag. Es ist bereits im örtlichen Buchhandel zu beziehen. Lesen darf es jeder, auch der, der nicht Janssen heißt.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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