Standing Ovations für einen göttlichen Abend! - Die Bilder!
Der schwere Weg von Maria und Josef nach Bethlehem hat sich gelohnt: Am Ende jubelten mehrere hundert Gäste über „Gottes Plan“ und feierten family singers aus Pfalzdorf für ihre Aufführung des Weihnachtsmusicals „Immanuel“ mit Standing Ovations.
Nach dem Pastor Norbert Hürter die Zuhörer in der Gaesdonck-Aula als „Gäste des Weihnachtsgeschehens“ begrüßte und freudig die Anwesenheit des Gocher Bürgermeister Karl-Heinz Otto mit „Weihnachten kann man nicht in Kirche und/oder Welt teilen“ kommentierte, begann ein drei Stunden-Musical-Abend mit hochprofessionellem Engagement der Pfalzdorfer family singers und ihrer Gäste auf der Bühne und im Orchester.
Daniel Verhülsdonk (im Stück sang er den Engel), Katja Bodden und Manuel Hermsen (am Dirigentenpult) hatten die Weihnachtsgeschichte um Maria (Annette Regnitter) und Josef (Karl-Philipp Kamps) geschickt in die Gegenwart verpflanzt und mithin die gesellschaftlichen Nöte bei unehelicher Schwangerschaft, Eifersucht, Mißgunst, und Herrschaft der Mächtigen in Szene gesetzt.
Die Verzweiflung von Josef, als er von der jungfräulichen Empfängnis erfährt, oder von Maria, die sich von allen Seiten ausgestoßen fühlt, bekam das Publikum hautnah zu spüren und machte genauso nachdenklich wie die desillusionierten Jugendlichen (als Wegelagerer Gereon Barakhan, Franziska Figge und Pia-Marie Veeger) oder den um den Verlust der Macht fürchtenden Herodes (Hans-Peter Baues), nicht zu vergessen die um ihre Existenz kämpfenden Hirten, die sich um jeden Zentimeter Weideland ein Gefecht auf der Bühne lieferten.
Doch auch Komisches gab es zu hören und zu sehen. Wer hätte schon gedacht, dass die drei Weisen sich als Wissenschaftler (Johannes Reintjes), Religionsfanatiker (Paul Gommers) und Hochstapler (Christian Driessen) auf den Weg machen könnten, um dem Stern zu folgen, der ihnen eine naturgewaltige oder theologische Antwort für die Zukunft oder erhofften Mammon geben könne?
Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile gegenüber dem „Neuen“, mithin einer Botschaft für die gesellschaftlich Unterdrückten, die Herodes bekanntlich mit dem Kindesmord zu bekämpfen sucht, und die trotz aller Macht nicht gelingen wird und stattdessen zur Anklage führt „Warum hast du das getan?“.
Denn schließlich kommt er doch der Messias und wird unter lautstarken Klängen „Stern, deine Zeit ist nah!“ auf der Erde sehnsuchtsvoll begrüßt.
So endete einer von zwei zauberhaften Abenden, die den Zuhörern noch lange in Erinnerung geblieben sein dürften.
Präzise und gewaltig präsentierten sich die family singers gemeinsam mit dem Singkreis Emmerich, begleitet von einem Orchester unter Leitung von Manuel Hermsen, das spielerisch an die Grenzen der Virtuosität gelangte.
Haben Sie, liebe Leser, es verpasst? Am Freitag, 14. Dezember, 19 Uhr, gibt es die dritte Aufführung von „Immanuel“ im Stadttheater Emmerich. Es gibt noch Karten!
Autor:Franz Geib aus Goch |
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