Jeck, jecker, Keppeln
Queekespiere feiert Karneval wie er nicht schöner sein kann

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Karneval wie er schöner nicht sein, weil noch richtig urwüchsig, wird jedes Jahr in Keppeln gefeiert. Am Wochenende lud die KG Queekspiere zur ersten Sitzung in die Bürgerbegegnungsstätte "Zur Dorfschule".

VON CHRISTIAN BREUER

KEPPELN. Wenn sich die Ereignisse überschlagen, ist das gerade für politische Büttenredner eine Herausforderung. Eine, der sich Steffi Neu als Gartenthor in der Queekespiere-Bütt mit Bravour gestellt hat. Kaum hatte der thüringische Ministerpräsident Thomas Kemmerich seinen Rücktritt verkündet, hatte der Gartenthor schon mit spitzer Feder den passenden Reim dazu geschrieben. Für den Rückblick auf das Weltgeschehen und jede Menge Dorftratsch spendierte Sitzungspräsident Robert Terheiden eine närrische Rakete. Der Präsident bedankte sich zudem bei Stefan Lamers und Clemens Aymans, die seit 35 Jahren die Sitzungen der Queekespiere musikalisch begleiten. Durch ihre spontanen Einsätze, aber auch mit Schunkelrunden und dem Queekenlied tragen sie wesentlich zu der besonderen Atmosphäre in der "Dorfschule" bei.
Dass man als Dorfkind glücklich sein kann, bewies Fini Bremers, 14 Jahre alt. Viel Applaus gab es für ihre Geschichten über verpasste Busse, Veganer und den Rückweg von der Dorfparty. "Wenn meine Eltern früher Strom sparen wollten, haben sie nachts die Straßenlaternen ausgetreten", erzählte sie grinsend. Auch sie wurde, wie alle der bestens aufgelegten Akteure der Sitzung, nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.
Herrlich als Zwiegespräch: Bauer Jan (Andy Bodden) mit seiner Bühnenpartnerin Ludmilla (Sabine Krebbers), die ihn mit Hochzeitsplänen überraschte und gar nach Las Vegas fliegen wollte. Doch Jan machte klar, dass er nicht von Elvis, sondern auf dem Dorf von Pastor Engels getraut werden will. Bestens aufgelegte Stimmungsgaranten sind seit Jahren Marco und Lukas Aymans, die auch in diesem Jahr nicht nur mit Wortwitz und Spontanität, sondern auch mit ihren Gesangseinlagen überzeugten. Stehende Ovationen gab es für einen Gast aus Kleve. Petra Rinke bezog Publikum und Elferrat so gekonnt in ihren Vortrag ein, dass man sie gar nicht mehr gehen lassen wollte.
Immer wieder sehenswert: die Tänze im Queekendorf. Minis, Teenies und das große Ballett verzauberten mit phantasievollen Kostümen und hervorragenden Choreographien das Publikum, Solomariechen Melissa Koenen überzeugte mit einer artistischen Meisterleistung. Mit Blaulicht, Feuerwehrschlauch und Leiter rockte das Männerballett der Landstreichler die Bühne. Und die Playbackshow bewies, dass das Alter keine Rolle spielt, wenn man zusammenhält. Denn dann gilt für jeden "Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz...".

Info: 
Für die weiteren Abendsitzungen gibt es leider keine Karten mehr. Gelegenheiten, mit den Queekespiere zu feiern sind das Q-Treiben am Samstag, 22. Februar, ab 20.11 Uhr und der Rosenmontagszug, der in diesem Jahr erst um 11.11 Uhr startet.

Autor:

Lokalkompass Goch aus Goch

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