Nick-Namen und Vermummung: Ein Attribut für Feiglinge !!?

Wenn einzig die Anonymität mutig macht.

In der Bild am Sonntag stand heute ein Report über soziale Netzwerke. Dies brachte mich auf die Idee, diesen Beitrag zu schreiben.

Leider erleben wir in sozialen Netzwerken immer wieder, dass Menschen sich einzig nur dann stark und mutig vorkommen, wenn sie aus der Anonymität heraus agieren können. Für mich ist das einfach nur ein anschauliches Symptom einer Persönlichkeitsstörung.

Beleidigungen, Nötigungen, Verleumdungen sowie Hohn und Spott von sich zu geben, im sicheren Gefühl, dass man persönlich nur sehr schwer dafür belangt werden kann, sollte in der Regel für den Ausführen ein Hinweis dafür sein, dass mit ihm irgendwas nicht stimmen kann, denn es ist nicht normal.

Wenn ein Mensch etwas zu sagen oder eine eigene Meinung hat, sollte man davon ausgehen, dass er mit seinem Gesicht und seinem Namen dazu steht. Doch wenn Mut einzig aus der Anonymität heraus erfolgt, ist das fast immer ein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung. Und wenn Mut und große Klappe nur unter dem Schutz eines Nick-Namens möglich ist, dann sollte sich der Betroffene besser nicht in einem sozialen Netzwerk oder Forum tummeln, sondern besser mit seinem Arzt darüber sprechen.

Hinzu kommt noch, dass jene Trolle bedenken sollten, dass sie sich in ihren Kommentaren bestens spiegeln, welch geistiges Kind sie sind. Wenn Kommentare von Kraftausdrücken strotzen und das Vokabular einzig mit Fäkalsprache und Beleidigungen unterlegt ist, dann gibt der Bezeichnete gleichzeitig den Grundstock seiner intellektuellen Fähigkeiten preis. Wahrscheinlich ist dieses Verstecken in diesem Fall als so eine Art Selbstschutz zu sehen, da er selbst um die eigenen, bescheidenen Fähigkeiten weiß.

Ein weiterer Spiegel der Kommentare sind Missgunst und Neid. Insbesondere dann, wenn die Beschimpfungen die Sachebene verlassen und auf die Persönlichkeitsebene schwenken. Es ist manchmal geradezu witzig aus den Worten herauszulesen, wie so manche Menschen vor Missgunst zu zerplatzen drohen. So mancher Dialog schaukelte sich dann hoch, bis zum Kontrollverlust.

Ähnlich verhält es sich, wenn der Mensch sich vermummt. Ich meine hier nicht den gemeinen Gangster, dessen Vermummung zur „Berufskleidung“ gehört. Ich denke, jeder Mensch kann sich an allen fünf Fingern einer Hand abzählen, dass, wenn jemand maskiert alles kurz und klein schlägt, es ihm niemals um die Sache geht, sondern einzig um das Ausleben seines unterdrückten Triebes. Seine Meinung zu äußern und dazu zu stehen, hierzu reicht es nicht. Im Grunde ein bedauernswerter Feigling. Nur der Schutz der Maske und dann auch noch die Gruppe Gleichgesinnter suggeriert jenen die Stärke, die im Grunde feige und gestört sind.

Es gab seinerzeit bei der Zeitung “Rheinische Post“ ein Internet-Forum, das sich Opinio nannte und in dem auch ich teilnahm. „Autoren“ nannten sich die Teilnehmer, die sich untereinander austauschen konnte. Im Grunde eine tolle Idee, doch es waren einige wenige, die diese Seite mit ihrem Troll-Dasein zerstörten. Mit Nick-Namen pöbelten sie untereinander, bis über die Schmerzgrenze hinaus. Irgendwann wurde diese Seite dann eingestellt. Ich denke, die Reaktion der RP hatte selbst erkannt, dass einige Menschen mit der Anonymität eines Nick-Namens nicht umgehen konnten. Ich selbst zog mich schon vorher aus diesem Forum zurück, nachdem ich von einem Troll persönlich bedroht wurde.

Insofern sollten wir alle daran arbeiten, dass wir solche Methoden in unserem schönen Lokalkompass niemals zulassen dürfen und alle Anonymitäten ächten. In einem früheren Beitrag schrieb ich bereits: „Der Lokalkompass darf nicht zum T(r)ollhaus werden!“

Sich einen Nick-Namen zulegen oder vermummen ist immer ein Spiegel der Persönlichkeit. Ein Mensch, der eine Meinung hat, sollte immer mit seinem Gesicht und Namen dazu stehen. Mut, der einzig durch Anonymität offenbart werden kann, ist einzig ein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung. Wenn der Gesetzgeber nicht einschreitet, eskaliert das Verhalten dieser Feiglinge ins Unermessliche.

Foto: Lichtkunst 73, Pixelio