Evangelische Kirche in Goch feiert ihr 450-jähriges Bestehen - In der Maria-Magdalena-Kirche
Immer wieder erneuert
„450 Jahre Gemeindegeschichte ist ein Grund dankbar zu sein,“ so Pfarrerin Rahel Schaller von der Evangelischen Kirchengemeinde Goch. Fast ein halbes Jahrhundert des Bestehens sind aber nicht nur ein guter Anlas für ein positives gefühl, sondern auch um zu feiern, trotz Corona: Am kommenden Sonntag, 4. Oktober, 11 Uhr, findet darum der diesem Anlass entsprechende Festgottesdienst in der Maria-Magdalena-Kirche statt.
GOCH. So mancher Gläubige wird sich nun am Kopf kratzen: Der Festgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde in der katholischen Kirche? „Das Geburtstagsfest war eigentlich viel größer geplant. Nun findet es in kleinerem, aber ganz besonderem Rahmen statt“, erklärt Pfarrerin Schaller.
Da die evangelische Kirche am Markt zur Zeit nur 60 Personen im Gottesdienst fasst, freut sich die Gemeinde, dass sie in der Maria-Magdalena-Kirche der katholischen Schwestergemeinde St-Arnold-Janssen zu Gast sein wird und so bis zu 100 Personen am Festgottesdienst teilnehmen können: „Das ist ein lebendiges Zeichen ökumenischer Verbundenheit.“
Da aber auch hier die Teilnehmerzahl beschränkt ist, ist eine Anmeldung im Gemeindebüro wahlweise per Mail unter goch@ekir.de oder telefonisch unter 02823/7458 zwingend erforderlich. Pfarrerin Schaller macht darauf aufmerksam: „Leider wird niemand ohne Anmeldung am Festgottesdienst teilnehmen können.“
Als besonderen Gratulanten begrüßt die Gemeinde Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Präses Rekowski wird im Gottesdienst die Festpredigt halten. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen der neuen Kirchenmusikerin der Gemeinde Franziska Mesch. Im Gottesdienst wird das neue Presbyterium der Gemeinde vorgestellt und die beiden ausgeschiedenen Presbyterinnen Bettina Prinz und Steffie Weyers offiziell verabschiedet.
Auf den Tag genau vor 450 Jahren traf sich am 4. Oktober 1570 das Konsistorium der „Gemeinten Godes binnen Gog“ zu seiner ersten regulären Sitzung, über die eine Niederschrift verfasst wurde. Schon am 18. Mai desselben Jahres hatte sich die Gemeinde, die zum großen Teil aus Glaubensflüchtlingen aus den spanischen Niederlanden (heutiges Belgien) bestand, eine Ordnung gegeben.
Die Gemeinde hat sich in all‘ den Jahren stets verändert. Jede Generation hat sie neu Weise geprägt. Zu Beginn kamen niederländische Flüchtlinge, dann brandenburgische Verwaltungsleute, Auswanderer aus der Pfalz, Zollbeamte, wieder Flüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg, Spätaussiedler aus Rumänien und der ehemaligen Sowjetunion und Neuzuzüge aus den Ballungsgebieten an Ruhr und Rhein. So hat sich die Gemeinde immer wieder auf neue Menschen eingelassen und ist letztendlich jung und lebendig geblieben.
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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