Herbstsonne in Xanten ...
„Da ist die Erde katholisch und die Hühner und die Hunde auch, auch die Rüben, die da wachsen ...“, sagte Heinrich Böll über den Niederrhein.
So war es wohl ein typischer Rübenlaster, der mit „katholischen“ Rüben beladen vor uns her tuckerte. Aber hier am Niederrhein hat man ja Zeit – viel Zeit. Es ist ein wunderbarer Herbsttag mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Ein Tag, um mal wieder die Stadt Xanten zu besuchen.
Der Dom ist schon aus der Ferne zu sehen. Ihn werde ich an diesem Sonnentag nicht besichtigen, auch nicht die Ausgrabungen und das neue Römermuseum. Nein, nur eine kleine Stadtrunde soll es diesmal werden – nur durch den Ort schlendern und die warmen Sonnenstrahlen genießen.
Wer Xanten kennt, wird meine Runde nachvollziehen können. Sie beginnt auf dem östlich gelegenen Parkplatz, führt nördlich über den Nordwall am Rundturm, danach an der Kriemhildmühle vorbei zum Klever Tor. Weiter über die Klever Straße, durch das Mitteltor auf die Kurfürstenstraße, an deren Ende sich der Marktplatz öffnet. Ein kurzer Schlenker in die Marsstraße, vorbei an einigen Läden bis zur alten Kornbrennerei.
Schnell zurück auf den sonnenüberfluteten Markt. Hier genießen schon zahlreiche Touristen die wärmende Sonne. Und in einer Stadt, in der schon Römer ihre Freizeit zu genießen wussten, gibt es auch heute Italiener, deren Eiskreationen ich nicht widerstehen kann.
Ein Tag, an dem ich vergesse, am Niederrhein zu sein. Kein Grau, kein Regen, keine mürrischen Gesichter – nur Sonne pur und gute Laune.
Vorbei am Renaissance-Erker und dem barocken Pavillon geht mein Weg weiter zum ehemaligen Kartäuserkloster. Ein kurzes Stück noch über die Rheinstraße, rechts ab – und ich bin wieder am Parkplatz angelangt. Auf der Rückfahrt komme ich noch an Kalkar vorbei. Hier läuten sogar die Glocken. Ein rundum gelungener „katholischer“ Nachmittag …
© Text und Fotos: G. Lambert / 2015
Autor:Gottfried (Mac) Lambert aus Goch |
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