Händler flogen auf Goch
Den ultimativen Tipp gegen kalte Füße soll es auf dem Flachsmarkt geben: Holzsohlen. Zumindest schwört der Händler darauf: „Hier nehmen Sie mal zwischen die Hände - Und? Spüren Sie es schon wie warm es wird?“ Naja, das Gefühl stellt sich nicht sofort ein. Kein Wunder, bei vier Grad minus am gestrigen Dienstag.
Goch hat sein Sortiment wieder aufgefüllt, das größte Open-Air-Kaufhaus am Niederrhein seine Pforten für einen Tag geöffnet. Letzter Dienstag im November, ganz klar, Flachsmarkt!
Sohlen aus Zedernholz, meterlange Schuhlöffel aus demselben Rohstoff, unkapputtbar, hält ewig, behauptet der Händler und ist für seine Überzeugung weit angereist: „Aus dem Odenwald komme ich, der Gocher Flachsmarkt ist es mir wert.“
Aus einer anderen Ecke der Republik kommt Babina van der Heyden aus Altenahr. Der Ort nennt sich das Zentrum des romantischen Ahrtals und ist an diesem Dienstag das Zentrum für Lederwaren. „So ein Ledergürtel hält ein Leben lang, garantiert.“
Holzsohlen aus dem Odenwald, Messer aus Solingen, Ledergürtel aus dem Ahrtal oder Multihobel aus dem Fernsehen, der Flachsmarkt bot gestern wieder die versammelte Palette an Nützlichem und Unnützem. Die Händler „fliegen“ aus allen Ecken heran, um ihre Waren an die Frau, oder wenn es nicht läuft, an den Mann zu bringen.
Wärmende Socken, Unterwäsche oder eben Zedernholzsohlen waren der Renner, dem Wetter sei dank. Petrus offenbarte sich an diesem Flachsmarkt-Dienstag als Top-Verkäufer.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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