Gocher Pinsel gingen in alle Welt - 52. Auflage "An Niers und Kendel"

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Frisch gedruckt, in einer Auflage von 1.000 Stück liegt sie ab sofort im örtlichen Buchhandel bereit: die 52. Ausgabe von „An Niers und Kendel“.

Von C. Denzer-Schmidt

Die historische Zeitschrift für Stadt Goch und Umgebung verspricht den Lesern wieder viele „Aha-Erlebnisse“, so Stadtarchivar Hans-Joachim Koepp.
Auf dem Titel prangt das Bild des ehemaligen Hotel Central mit dem Nederlandse Koffiehuis. Koepp beschreibt in seinem Beitrag die „goldenen Zeiten“ des Hauses, das im Februar 1945 fast vollständig zerstört wurde. Errichtet wurde das Hotel Central 1873 von Hubert op Gen Oorth am Anfang der früheren Klever Straße 2 (heute Bahnhofstraße). Es stand südlich des Bahnhofs, heute in etwa der Platz am Kreisverkehr, im Eingangsbereich zwischen Brücken- und Bahnhofstraße.

Über die Grenzen Gochs hinaus

„Im aktuellen Heft gehen wir auch ein ganz klein wenig über die Grenzen Gochs hinaus“, erzählt Hans-Joachim Koepp. Denn der Beitrag von Gustav Kade beschäftigt sich mit dem 1907 gebauten Wasserturm in Kalbeck, dem verschwundenen Bauwerk am neuen Schloss Kalbeck. Der Turm bot während seiner „aktiven“ Zeit auch Wohnraum, zunächst für die Schlossbediensteten, bevor Anfang der 60er-Jahre die Gocher Pfadfinder für einige Jahre hier ihr Lager aufschlagen durften. Später wurde der Turm immer wieder Ziel für Vandalismus und Brandtsiftung; 1965 wurde er deshalb gesprengt. „Viele Gocher erinnern sich bestimmt noch an das markante Zeichen in der Landschaft“, so Koepp.

Jeder Arbeitsschritt im Foto festgehalten

Ein weiterer Beitrag des Stadtarchivars - „Gocher Ringspinsel“ - beleuchtet die Geschichte der Pinselfabrik Velling. „Fotografisch ist im Heft jeder Schritt der Pinselherstellung belegt, da wird sich noch so mancher Gocher wiedererkennen“, ist sich Koepp sicher.

Tödlicher Streit und ein "Gocher Ganove"

Rien van de Brand taucht tief in die Vergangenheit ein und beleuchtet die Geschichte des Hauses Driesberg und des Geschlechts van Dedem ab 1753. Und die begann mit einem Mord! Gisbert Willem van Dedem, 1697 in Zwolle geboren, lebte in Overijsssel. 1750 stellte er den Jägermeister Jan Kramer ein. Mit ihm geriet er später in einen tödlichen Streit. Es blieb nur noch die Flucht ins Klever Gebiet, wo seine Familie das Haus Driesberg kaufte.
Mit dem Gesetz in Konflikt kam auch Mathijs Hendricksz aus Goch, der 1675 als „Gocher Ganove in Haarlem“ unangenehm auffiel. Jos Kaldenbach hat seine Geschichte anschaulich recheriert.

Geschichte der Evangelischen Kirche in Goch

Heinz van de Linde stellt den Registerband vor, mit dem Dr. Jan G.J. van Booma die „Communio Clandestina“, die Bücher der evangelischen Kirche in Goch mit den Presbyteriumsprotokollen von 1570 bis 1610, komplett gemacht hat. Das Heft schließt mit einem Gedicht auf Platt: Petroleum in et Dorp. „Im 1. Weltkrieg gab es in Goch und Pfalzdorf bereits Strom“, erzählt Hans-Joachim Koepp, „doch so mancher Bauer wollte sich die Anschlusskosten sparen und blieb beim Petroleum. Das rächte sich, als der Rohstoff im Krieg knapp wurde. Gab‘s dann doch mal welches, war der Jubel groß...“

Diese kolorierte Postkarte aus dem Jahre 1909 zeigt das Hotel Central aus der Blickrichtung Ecke Brückenstraße/Clever Chaussee. Repro: Stadtarchiv Goch
Autor:

Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck

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