Goch, Kleve, Bedburg-Hau: Der Tannenbusch
Ein beliebtes Ausflugsziel
„Wir langten endlich in dem Tannen-Busch oder Tannen-Walde an. Es ist dasselbe sehr angenehm, und liegt auf der Gocher-Heyde, ist ins Viereck gepflanzt, hat inwendig verschiedene Spazier-Gänge; worinnen sich Hirsche und Rehen, nebst Feder-Wild aufhalten, auswendig mit Wällen versehen. Wir spazierten darinnen herum, und setzten uns daselbst im Schatten nieder."2
Wie damals, im 18. Jahrh., auch heute noch ein beliebtes Ausflugziel der Bedburg-Hauer, Gocher und Klever, gelegen an der südlichen Gemeindegrenze Bedburg-Haus auf Gocher Gebiet. Der Tannenbusch, ältere Bezeichnung „Dannenbusch“ und „Dennenbusch“, manchmal auch Reiherbusch genannt, ist einer der ältesten staatlich gelenkten Aufforstungen in ganz Nordrhein-Westfalen und er birgt in und um sich so manche Geheimnisse, die ich hier verraten möchte. Es sind nicht die Geheimnisse, so wie ich es schon mehrfach erleben konnte, die so manchen „Sondengänger“, Schatzsucher dort hinziehen um Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg aufzuspüren, sondern es sind Geheimnisse anderer Art.
So manch ein Besucher des Tannenforstes wird sich schon gefragt haben, wieso Tannen wo es doch keine Tannen gibt? Was hat es mit den Gräben und Wällen auf sich, die den Wald abgrenzen aber ihn auch durchqueren? Was sind das für kreisrunde Vertiefungen? Wieso ist der Wald quadratisch praktisch? Wie alt ist der Wald, wer hat ihn angelegt?
Von der Gocher Heide zum Tannenbusch
Die Gocher Heide wurde begrenzt im Norden vom ehemaligen Calkar-Wald, heute die Uedemer Straße, im Westen durch den Reichswald und im Süden durch Goch. Hirten hüteten auf der Heide Vieh und „Plaggenstecher“ gewannen dort ihr Material für Einstreu in den Ställen und Düngung.
Im 14./15. Jahrh. wurde die Gocher Heide interessant, weil man über sie hinweg weit ins Land schauen konnte, sozusagen strategisch wertvoll. Zwischen den Gochern/Geldrischen und Klevischen gab es immer mal Streitigkeiten und so wurde bereits ausgangs des 14. Jahrh. von den Klevern damit begonnen, dort eine Wallanlage (Landwehr) zu bauen. Diese Landwehr wurde dann durch Graf Adolf von Kleve, nach der Schlacht im Cleverham 1397, weiter ausgebaut. Die Landwehr, die das Clevische nach Süden absichern sollte, führte vom Papenberg über die Saalstraße, bog dann ab Richtung Osten, südlich der heutigen Uedemer Straße bis nach Kalbeck. Landwehren in der Gemeinde Bedburg-Hau
Der Verlauf der Landwehr ist in weiten Teilen heute mit der Gemeindegrenze Bedburg-Hau/Goch identisch.
Entlang dieser Landwehr, gab es neben den Durchlässen (Schlagbäume) auch sog. „Kieckhövel“ und „Schänzchen“. Die Kieckhövel (künstliche oder natürliche Erhöhungen) lagen meist hinter der Landwehr und dienten als Ausblick. Noch heute erinnern die Hofnamen „Großhövel“ und „Kleinhövel“, die nur 700 Meter nördlich des Tannenbusches liegen, daran. Die Schänzchen, meist kreisrunde Einfriedungen (Wälle), lagen vor der Landwehr. Auch hier im Bereich des Tannenbusches gab es ein, vielleicht sogar mehrere Schänzchen. Leider gibt es so gut wie keine schriftlichen Belege dazu. Auf einer Karte von 1792 (Abb. 2) „Geometrisches Verzeichnis von der sogenandten kleinen Heyde"3 ist so ein Schänzchen verzeichnet und mit "Das sogenandte Schänzken" bezeichnet. In einer Skizze von 1939 (Friedrich Gorissen) ist dieses Schänzchen ebenfalls vermerkt (Abb. 3 4)
1458 erhielt die Stadt Goch die Heide von Herzog Arnold von Geldern zum Geschenk.
1473 kommt die Stadt Goch zum Herzogtum Kleve.
1614 kommt das Herzogtum Kleve an Kurfürst Johann Sigismund von Braunschweig (Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein).
Im 17. Jahrhundert beginnt die Kultivierung der Heide. Die 10.000 Morgen große Heide wurde bis dahin ausschließlich von den umliegenden Bauern als Hüteland für Kühe und Schafe genutz. Die Stadt Goch litt permanent unter Geldmangel (scheint sich bis heute nichts geändert zu haben –nicht nur Goch)
1620 Goch verkauft einen Teil der Heide an den brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund. Der Kurfürst legte dort einen vier holländische Morgen großen Fichtenwald an, der im Volksmund „Dennenbusch“ genannt wurde. Der Wald wurde mit Wällen, Gräben und Schutzhecken umgeben.
1647 Der Tannenbusch wird um 43 holländische Morgen erweitert. Ein Jahr später geht dort der Kurfürst von Brandenburg mit dem Herzog von Braunschweigt dort zur Jagd.
1649 Für das Herzogtum Kleve wird der Erlass „Jagd und Waldordnung“ aufgestellt. In 10jährigen Baumbeständen ist die Mast von Kühen und Schweinen erlaubt. Für jeden erlegten Wolf gibt es 2 Reichstaler.
1675 Der Tannenbusch wird um weitere 43 holländische Morgen erweitert.
1682 Der Tannenbusch wird um 23 holländische Morgen erweitert und der Walddiener erhält für Haus und Hof 3 holländische Morgen.
1686 Erhält der Walddiener noch einen Morgen hinzu.
1718 Der Tannenbusch wird um 49 holländische Morgen erweitert.
1741 Der Tannenbusch hat seine endgültige Größe von 240 holländische Morgen erreicht.
1766 Ein Graben wird um den Tannenbusch angelegt.
1824 Anstelle des alten Forsthauses wird ein Königliches Forst-Dienst Etablissement (Wohn-, Wirtschafts-, Stall- und Backhaus) errichtet.
1838 Jakob Puff erlegt im Tannenbusch den letzten Wolf.5
Aus dem ehemaligen Fichten- und Kiefernwald entwickelte sich allmählich ein Mischwald. Heute findet man dort überwiegend Buchen (rd. 50 Prozent), Eichen (rd. 20 Prozent) und der Rest besteht aus Kiefern, Lärchen, Fichten und Douglasien.
Die teilweise imposanten Wälle und Gräben, die zum Schutz gegen Weidevieh angelegt wurden, sind weitestgehend erhalten. Anhand der Wälle kann man heute sehr schön die Erweiterungsphasen nachvollziehen. (siehe Abb. 4 und 5) Der Tannenbusch ist in 25 Jagen eingeteilt (Jagen-Nr. 232 bis 256) und hat eine Größe von 247,6 ha.
Die Förster:.5
1699 Oberjäger Jähnike
1756 Förster Joachim Gebhard Deeken
1774 Oberjäger Johann Ernst Kersten
1784 Förster Johann Wendel Reidel
1788 Förster Schlüter
1801 Oberjäger Carl von Radecke
1845 Forstgehilfe August Rosenberg
1850 Förster Gustav Mücke
1856 Förster Friedrich Wilhelm Vanasse
1863 Förster Herrmann Asteroth
1869 Förster Adolf Rose
1875 Hegemeister Heinrich Thönies
1898 Hegemeister Heinrich Schulz
1919 Revierförster Anton Deutsch
1934 Oberförster Walter Kohlmann
1962 Forstamtmann Albert Lorentz
Ab 1988 Forstoberinspektor Georg Cuppenbender
Die Karte „Geometrisches Verzeichnis von der sogenandten kleinen Heyde"3
Auf dieser Karte Abb. 2, ist wie bereits erwähnt "Das sogenandte Schänzken" verzeichnet. Die Karte birgt jedoch auch noch weitere aufschlussreiche Details, die ich hier näher bringen möchte. Zu beachten ist, dass sich auf der Karte oben Süden ist.
Die weitere Inschrift der Karte lautet: "...mit den anliegenden Gegenden als die Hausche Collonien, der König-Reichswald und Dannenbusch, welcher in Sachen der Dorfschaft Hau wieder den Magistrat zu Goch auf allergnädigsten Befehl d. d. Cleve im Regierungs Rath den 27ten Jan 1792 im Monat April vermeßen, aufgenommen, und hieher ad Chatam getragen ist von G. Ferdinands Königl. approb. Und admittirter Landmeßer Angefertigt zu Grieth im Monat May 1792."
Auf der Karte befindet sich eine Legende, die über die damaligen Verhältnisse sehr gute Auskünfte liefert.
Hier der Wortlaut der Legende:
"Beschreibung der Oerter welche bey den in dieser Karte eingerückten Buchstaben verzeichnet sind."
A. Die überbleiberten der Landwehre welche zum Theil noch in Form einer Landwehre und zum Theil schon etwas abgegraben ist.
B. Der Ort woselbst der den Schmied Jan Winnendonk vor (unleserlich) die Landwehr abgegraben und zu Land gemacht hat.
C. Der Ort woselbst der Colonist Jan Bodden vor circa 20 Jahr die Landwehr abgegraben, bebaut und zu Gärten gemacht hat.
D. Einen Erdwall in der Waldstraße, ohnweit der Reeschen pütt, welch Beywohnern für die alte Landwehre angegeben wird.
E. Über dieses nunmehrige Ackerland sollte ebenfalls eine Landwehre gelegen haben, welche bey Cultivierung des Gründers ebenfalls abgegraben sein soll.
F. Der (unleserlich) grüne weg F.N. so wie selbiger, nach der unterem II Febr (unleserlich) allergnädigst ertheilten Information von der Klagenden Dorfschaft seyn vorhin gelegen zu haben, behauptet wird.
G. Eben dieser Grüne weg längst der Landwehre und deren Überbleibsel herab bis an das Königs Waldhecken, so wie solcher ebenfalls, vom Magistrat (unleserlich)vorhin gelegen zu haben, behauptet wird.
H. Das Königs-wald Einfahrtshecken X. mit den dabey stehende Pfahl.
I. Der Predigstuhl oder Kersten Galg O. In ehemahliger großer Buchbaum auf den Wall des Reichswaldes. (dazu Abb. 6)
K. Ein in das Reichswald, zunächst der Waldstraße ohnweit Michel gelegenes Stück des Waldes, den Narrenkamp genant, welches nach ausweisen der Zeichnung mit einen alten flachen Graben und das neben lieg (unleserlich) Auf (unleserlich) gezeichnet ist.
L. Der Weyermans Pfuhl S.
M. Das sogenandte Läger K. Eine Niederigung im Dannenbusch.
N. Das sogenandte Schänzken H. Eine Waßerkoul im Dannenbusch.
O. Die sogenandte Kleine Salzleck G. Eine Wasserkoul im Dannenbusch.
P. Die sogenandte große Salzleck, ist eine waßerkoul im Dannenbusch.
Q. Dassogenandte kleine Läger, eine Niederigung im Dannenbusch.
R. Das Königs Sahl L. Eine Wasserkoul in W. Hottermans Dannenbüschelns.
S. Das Kleine Königs Sahl, eine waßerkoul in der Straße bey Philip Lach.
T. Eine waßer Koul in der Straße, ohnweit Dorns Hof.
U. Eine waßer Koul in der Straße am Dannenbusch.
W. Eine waßer Koul bey der Landwehre am Kleinen Hövel.
X. Eine waßer Koul in der Straße Rosenbom.
Aus der Legende geht hervor, dass die Karte angefertigt wurde, weil es einen Wegestreit gab. Das Streitobjekt ist der sog. Grüne Weg der in der Karte mit „F“ gekennzeichnet ist.
Zur Legende möchte ich einiges hinzufügen und zur Verdeutlichung habe ich die Legende auf eine heutige Karte übertragen (s. Abb.7).
zu A.: Bei dieser Landwehr handelt es sich um eine „Verbindungslandwehr zwischen der Keppel´schen Landwehr und einer Landwehr vom „Houwsche Boem“ die über Materborn zur Rindern´schen Landwehr führte. Auf der Kartenneuaufnahme von 1891 werden die Höfe "Hohendamm" und "Niederdamm" genannt (s. Abb. 8 6. Heute der Hof "Dammscherhof".
zu B.: Das Schmiede-Gebäde steht heute noch an der Saalstraße; es ist steht unter Denkmalschutz.
zu D.: Reespüt, heute ein Hof an der Waldstraße. Der Erdwall wird mit „alte Landwehre“ bezeichnet. Dies ist die Landwehr die Richtung Materborn verläuft. Im 17./18. Jahr. War Reespüt ein beliebtes Ausflugsziel der Klever, die sich dort belustigten indem sie Pistolenschüsse abfeuerten.
zu F.: Auf der Karte habe ich den umstrittenen Weg braun eingezeichnet.
zu G.: Das ist der Weg, der an Stelle des umstrittenen Weges genommen werden sollte. Heute Hauer Grenzweg.
zu H.: Wegemarkierung am Schneppenbom. Daraus ergibt sich, dass der Schneppenbom, wie vielfach angenommen, nicht an der heutigen Straße Lerchenweg lag, sondern an der Sackgasse der Pulverturmstraße, rd. 200 Meter nordwestlich des Lerchenwegs.
zu I.: Ein großer Buchenbaum der wohl auch als Galgen benutzt wurde. Heute B9 Einmündung Dr.-Engels-Straße.
zu K.: Heute Buchengruppe „Die 12 Apostel“ an der Waldstraße.
zu N.: Das Schänzchen im Tannenbusch.
zu R u. S.: Sahl, Sael, Sal oder Saal bedeutet Weide. S. dazu Abb. 9 7 Heute Saalstraße und Saalhof.
Bemerkenswert ist, dass der Pulverturm nicht erwähnt wurde. Der Pulverturm, nach dem die Straße benannt wurde, ist auf einer Katasterkarte von 1869 noch eingezeichnet, s. Abb. 10 8.
Auch die Uleusgüter mit Sternbusch und Plaisirbusch werden auf der Karte nicht mehr erwähnt, sie scheinen schon untergegangen zu sein.
Das Schänzchen im Tannenbusch.
Vor einigen Jahren hatte ich dieses Schänzchen wiederentdeckt. Mit meinen ehrenamtlichen Mitarbeiter-Kollegen, Amt f. Bodendenkmalpflege Xanten, aus Pfalzdorf, Goch und Kleve habe ich vor einigen Wochen die Lage im Tannenbusch erkundet und wir kamen einhellig zu dem Ergebnis, dass es sich um das Schänzchen handeln muss. Das Schänzchen habe ich dann kartiert, eingemessen und einen Fundbericht erstellt (s. dazu Abb. 11 -13). Das Schänzchen ist kreisrund, und mit einem Wall umgeben. Der Durchmesser, von Wallspitze zu Wallspitze beträgt 17 Meter. Die Wall-Höhe zum umgebenden Gelände beträgt im Mittel 60 cm und zum Grund im Mittel 140 cm. Mittig, mit einem Durchmesser von 8 m ist das Schänzchen mit Wasser gefüllt (jahreszeitlich bedingt), mit einer max. Tiefe von 20 – 30 cm.
Die Uleusgüter mit Sternbusch und Plaisirbusch
Mitte des 17. Jahrh. (Goch benötigte immer noch Geld) verkaufte die Stadt 1647 einen Teil der Gocher Heide, westlich vom Tannenbusch und nördlich von einem Siedlungsgebiet (heute zwischen Kerkhoffstraße/Uliusstraße und B9/Bedburger Straße), 150 Morgen groß, an den Kaufmann Dirk Janssen Uleus aus ´s Hertogenbosch. Auf diesem Areal legte Uleus einen Sternbusch und einen Plaisirbusch an.
„Von dannen fuhren wir nach dem Ulaus-Busch, welches gar nahe diesem Walde (Tannenbusch) lieget. Dieses Busch hat ein Herr, der Scheffen in der Stadt Herzogen-Busch ist, Namens Uläus, mit großen Kosten, auf der Gocher-Heyde angeleget. Es besteht dieses Busch in einem Sternen-Busch, in dessen Mittel eine Grosse Linde stehet, von welcher rund herum, als einen Stern, 18 Alleen, oder verdeckte Spazier-Gänge, gehen; welches in den heissen Sommer-Tagen, einen kühlen Schatten giebt; nebst diesem gehören dazu noch andere schöne Spazier-Gänge, und ein Haus, worinnen die Fremde den Coffee, Thee, oder ein Glas Wein trinken können, welches sie aber mitbringen müssen. Wir liessen uns das Wasser kochen, und tranken den Thee unter den schattigen Bäumen."2
Auf den Karten von 1732-36 „Die Landnutzung des Amtes Goch“ und 1787 „Gocher Heide“ ist der Sternbusch und Plaisierbusch verzeichnet.9/10 (siehe Abb. 14 u.15)
Bemerkenswert ist, dass wenige Jahre nach dem Anlegen des Stern- und Plaisirbusches, Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen, der 1649 vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zum Statthalter von Kleve ernannt wurde, mit den noch heute prägenden Anlagen von Kleve begann. Hat „Moritz“ sich von den Uleusgütern inspirieren lassen?
An den Stern- und Plaisirbusch der Uleusgüter erinnern heute nur noch der Hofname "Uliusbusch" und die Uliusstraße.
1741 Die Pfälzer kommen an
„... Ein großer und anscheinend prächtiger Tannenbusch, welchen sie nordwestlich von ihrem Standpunkte in weiter Ferne als Grenze der Heide erblickten (...) Als sie noch nicht eine halbe Stunde gegangen (...) da gewahrten sie zu ihrer freudigen Überraschung inmitten des Heidebodens, der hier von einer Quelle bewässert war (...) nicht fern davon eine Anzahl Kühe nebst etlichen Hirtenknaben (...) Johannes Seemann, als der Jüngste und schnellste war den Anderen bereits etliche Schritte vorausgeeilt, als er die Knaben einholend sogleich die Frage that, woher sie wären, und wem wohl jener grüne Platz auf der Heide gehörte. (...) ein verlegenes „Wablif?“ (...) bis einer von ihnen frischweg antwortete (...) jene Weide aber hinter ihnen hieße „die Pfalz“ Nun war das Erstaunen auf Seemanns Seite ..."11
Das Erstaunen war wohl berechtigt: Man stelle sich vor, die Pfälzer suchen Siedlungsland und finden einen Flecken der Pfalz heißt. Tatsächlich geht aus alten Urkunden hervor, dass der Ort sumpfig war und „Balz“, „Bals“ oder Pfals genannt wurde.
Genau an der Stelle, wo Seemann auf den Tannenbusch und den Hirten traf, siedelten sich die ersten Pfälzer an. Abb. 16 12
Bei meinen Nachforschungen zum Tannenbusch und den Landwehren in der Gemeinde Bedburg-Hau habe ich viele neue Erkenntnisse gewonnen, insbesondere zu den Landwehren. So erhielt ich von einem Klever eine Kopie, über eine Abhandlung von Friedrich Gorissen, die angeblich 1939 in einer NS-Zeitschrift erschienen ist. Die neuen Erkenntnisse werden mich dazu bewegen meine Arbeit über die Bedburg-Hauer Landwehren zu überarbeiten. Meine Vermutung, dass es auch bei Till eine Landwehr gegeben haben muss wird von Friedrich Gorissen bestätigt.
Die letzte Abbildung (Abb. 17) stammt aus der Arbeit von Friedrich Gorissen. Sie zeigt den Schneppenbom und den Liersbom nördlich vom Tannenbusch.
Quellenangaben:
1.: Titelbild Abb. 1: Kartenausschnitt aus Urkataster Gocher Heide 1733 "An Niers und Kendel" Ausg. 51 Hans-Joachim Koepp.
2.: Amusemens des Eaux de Cleve, von einem Mitglied der Brunnen-Gesellschaft, 1748 Lemgo Johann Heinrich Meyer.
3.: Abb. 2.: „Geometrisches Verzeichnis von der sogenandten kleinen Heyde" (Bestand Landesarchiv NRW in Düsseldorf) Helmut Lange aus Pfalzdorf, Historiker, stellte mir freundlicher Weise die Karte zur Verfügung.
4.: Abb. 3.: „Landwehren um Kleve“ Skizze von Friedrich Gorissen 1939
5.: Die Daten wurden mir von Helmut Lange aus Pfalzdorf, Historiker, zur Verfügung gestellt.
6.: Abb. 8 u. 11: NRW TIM-online
7.: Abb. 9: Niederrheinscher Städteatlas Seite 30 Friedrich Gorissen
8.: Abb. 10: "Vom Trampelpfad zur Autobahn" von Hans-Joachim Koepp 2014, Katasterkarte Pfalzdorf 1869
9.: Die Landnutzung des Amtes Goch in den Jahren 1732-36, Kartenausschnitt aus der preußischen Katasteraufnahme im Herzogtum Cleve
10.: 1787 Gocher Heide mit Kolonie Neu-Pfalzdorf,Landvermesser Hermann van Heys; Abzeichnung von der Karte des Landvermessers Hoffele von 1770 (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin)
11.: „Die Gründung von Pfalzdorf“ von Schütz Pfarrer zu Moyland, 1863, Druck Cleve Koch´sche Buchdruckerei.
12.: Kartenauszug "Stadtgebiet Goch" 1720 aus "An Niers und Kendel" Ausg. 51 Hans-Joachim Koepp
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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