Glocke in der Ostkirche

Beschädigte Glocken, ob durch falsche Handhabung oder Kriegseinwirkung, wurden oft eingeschmolzen und zu neuen Glocken gegossen. Diese Glocke, heute aufgebockt in der Pfalzdorfer Ostkirche, wurde am Ende des zweiten Weltkrieges durch äußere Gewalt zum Schweigen gebracht. Gegossen wurde sie in einer Zeit voller Wirren, 1792, inmitten der Französischen Revolution, einer Zeit die anfänglich Hoffnung versprach, aber schließlich doch viel Unheil über Europa brachte. Vernichtet aber wurde sie in einer noch viel schrecklicheren Zeit. Auf Glocken stehen oft die Worte „… me fecit“, „der und der hat mich gemacht“, und so stell ich mir vor, dass die Glocke spricht…

In Umbruchszeiten goss man mich, als Gleichheit greifbar nah
Als Freiheit war das hohe Wort, man sich als Brüder sah
In Umbruchszeiten schoss man mich, quer durch mein Glockenherz
Was damals viele hofften sehr, ist immer noch nicht da

Ähnliches versuchte ich schon mal hier...
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Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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2 Kommentare

Gottfried (Mac) Lambert aus Goch
am 01.05.2020 um 11:24

... schön geschrieben, lieber Jan. So geht es oft mit hochgesteckten Zielen - sie werden nur schwer - oder nie - erreicht ...

Lokalkompass Goch aus Goch
am 06.05.2020 um 13:51

Ein schöner Beitrag für unsere Leser!