Dirigent verlässt Kolpingchor - Thömmes schmunzelt: "Sie haben es mir nie leicht gemacht!"
Er hinterlässt riesige (musikalishe) Schuhe und freut sich auf seinen Unruhestand: Hermann Thömmes legt den Dirgentenstab beim Kolpingchor in Goch in die Hände von Paul Verheyen.
von franz geib
Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Chores (der Bericht folgt in einer der nächsten Ausgaben) verabschiedeten sich die Mitglieder von ihrem Leiter, ganz bescheiden, ohne Schnörkel. „Ich bin ja keiner, der die große Bühne braucht“, so der pensionierte Musik- und Deutschlehrer, der 33 Jahre die Kolping-Sänger an große Werke und Komponisten wie Schubert und Händel heranführte und dabei nicht vergaß, dass nicht nur die Klassik Spaß macht. Von leicht und volkstümlich und von Schlager bis Messe stand aber stets im Vordergrund, so der Nachfolger,den Chor nach vorne zu bringen: „Der Kolping-Chor genießt heutzutage ein sehr großes Ansehen.“
So vieles aus den Kehlen der Männer herauszukitzeln, war keine leichte Aufgabe, wie Verheyen zugeben musste, doch Hermann Thömmes hatte die Nerven und den Anspruch dazu.
Ob es die Carmen von Bizet war oder die „Missa brevis“ von Haydn, auf mehreren großen Konzerten ernteten die Sänger lautstarken Beifall. „Sie haben es mir nie leicht gemacht“, erinnert sich Thömmes, „aber das wollte ich auch gar nicht.“
Nun wird er seine Freizeit mit ganz anderen Dingen ausfüllen, wie der langjährige Dirgent preisgab: „Wenn ich nur meine vielen Bücher (es sind 10.000 wie er meint) lese, habe ich genug zu tun.“ Dazu kommt jede Menge „altes Zeugs“, dass Thömmes gesammelt hat und natürlich das Klavierspiel. Demnächst will er die Ausstellungseröffnung seiner Frau und Malerin Iris am Klavier begleiten.
Zum Kolpingchor kam er, um es umgangssprachlich auszudrücken, wie die Jungfrau zum Kind: Der Chor suchte einen neuen Leiter und die Gaeasdonck, an der Hermann Thömmes unterrichtete, hatte einen Hausmeister, der auch Mitglied im Chor war. Franz Goemans machte Anderas Colter auf Hermann Thömmes aufmerksam. der bekniete den Musiker solange, bis dieser eine Freitagsprobe verfolgte: „Ab da war es geschehen.“
So ging es auch seinem Nachfolger Paul Verheyen, der etwas später zum Chor stieß: „Ich war begeistert von der Probengestaltung von Hermann Thömmes mit neuer, moderner Literatur in Verbindung mit wertvoller klassischer Literatur.“
Nur aufgrund seiner inzwischen 10-jährigen Erfahrung als Leiter des Grenzlandmannenchores in Siebengewald traut sich Verheyen nun zu das Erbe von Hermann Thömmes zu übernehmen. Mehr dazu folgt.
Autor:Franz Geib aus Goch |
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