Für die Karwoche und Ostern haben sich die Gemeinden was einfallen lassen
Die Kirche ist erfinderisch
Die Coronakrise macht auch vor den Kirchen nicht Halt. So hat nun das Bistum Münster alle derzeit geltende Maßnahmen vorerst bis zum 1. Mai verlängert. Konkret bedeutet dies unter anderem, dass bis dahin keine Gottesdienste und ähnliche Feiern stattfinden dürfen.
GOCHERLAND. Auch Erstkommunionfeiern, Firmungen, Taufen und Trauungen sowie sonstige Feste und Veranstaltungen sind zu verschieben. Bei Trauerfeiern, die im Freien stattfinden sollen, sind weiterhin nur höchstens 20 Personen zugelassen, unter Beachtung der nötigen Hygienevorschriften. Beibehalten wird bis mindestens 1. Mai auch das tägliche Glockenläuten aller Kirchenglocken im Bistum um19.30 Uhr als Zeichen einer bleibenden Gebetsgemeinschaft.
Die Kirchen sollten darüber hinaus nach Möglichkeit weiter zum persönlichen Gebet geöffnet bleiben. Ebenso soll die Seelsorge (im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten) aufrecht erhalten werden.
Das Beste aus der Situation machen
Trotz der Einschränkungen scheinen die Gläubigen aber das Beste aus der Situation zu machen. "Die Palmzweig-, und Osterkerzenaktion wurden super angenommen", versichert Ursula van Loon, Pfarreisekretärin der Gemeinde St. Arnold Janssen Goch. Zudem werden Aktionen angeboten, zu denen man sich ab Mittwoch die Materialien über einen Link auf der Homepage oder über die Facebook-Seite der St. Arnold Janssen Gemeinde Goch herunterladen kann. "Unsere Geistlichen werden alle Feierlichkeiten der Karwoche und der Ostertage unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber im Namen der ganzen Gemeinde, begehen", so van Loon.
An Karfreitag werden zur Kreuzanbetung in Maria Magdalena und der St. Arnold Janssen Kirche Vasen für mitgebrachte Blumen bereitgestellt. An Ostersonntag, 12. April, kann das Osterlicht in Form einer gesegneten Kerze abgeholt werden. Alle, die die Kerze nicht persönlich abholen können, können sich im Pfarrbüro unter Telefon: 02823/928750 melden. "Das Licht wird dann nach Hause gebracht", erklärt die Pfarreisekretärin. "Dazu möchten wir alle bitten, eine Laterne vor die Tür zu stellen, in die das Licht gesetzt werden kann." Zudem öffnet Maria Magdalena täglich von 9 bis 17 Uhr ihre Pforten.
Zum stillen Gebet sind auch die Kirchen in St Martinus GocherLand geöffnet sind: St. Vincentius Asperden (samstags von 19 bis 20 Uhr, mittwochs von 19 bis 19.30 Uhr), Mariä Opferung Hülm (sonntags von 11 bis 12 Uhr), St. Martinus Pfalzdorf (täglich von 9 bis 16 Uhr), St. Willibroard Hassum (dienstags von 9.30 bis 10.30 Uhr, samstags von 17.30 bis 18.30 Uhr), St. Petrus Hommersum(sonntags von 10 bis 11 Uhr) und St. Stephanus Kessel (donnerstags von 18.30 bis 19 Uhr, sonntags von 10.30 bis 11.30 Uhr). Für die Karfreitagsliturgie gibt's auch hier eine besondere Aktion. "Wir werden an allen Kirchen unserer Pfarrei an den Kreuzen außerhalb der Kirchen entsprechende Vasen aufstellen, die den ganzen Karfreitag mit Blumen gefüllt werden können", erklärt Andrea Gutsfeld vom Pfarrbüro Pfalzdorf. "Abends werden diese Blumen vor dem Kreuz zusammen gestellt. Wer möchte, kann in der Dämmerung auch noch Kerzen dazu stellen (Windlichter oder Kerzen in Marmeladengläsern)."
Die Kirchen der Pfarrgemeinde St. Franziskus Uedem (St. Laurentius, St. Jodokus und Heilige Familie) öffnen an Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag, jeweils um 9 Uhr ihre Tore. Und auf der homepage der St. Cyriakus Pfarrgemeinde Weeze finden sich in der Karwoche Bilder der Kinder und eine Erzählung des Osterfestes.
Zum „Gottesdienst im Kinderzimmer“ lädt seit einigen Tagen dagegen Pfarrerin Irene Gierke in einem Video auf youtube ein. Da neben den Regelgottesdiensten derzeit auch Kindergottesdienste nicht mehr wie gewohnt stattfinden können, sei das eine alternative Möglichkeit, die neugierig mache. In ihrem Video erklärt Irene Gierke, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinden Uedem und Weeze, warum derzeit die Kinder zuhause bleiben.
Der Virus und Jesus
Die Freie evangelische Gemeinde Goch bietet an Karfreitag 10. April, eine Predigt vom Johannes Böker ab 10.30 Uhr als Podcast mit dem Titel „K-Freitag, der Virus und Jesus“ auf www.feg-goch.de. An Ostersonntag, 12. April, gibt's um 10.30 Uhr den Ostergottesdienst als livestream „Jesus lebt mittendrin“ auf www.livestream.feg.de
Zudem sollen am Ostersonntag in den evangelischen und katholischen Kirchen in ganz Nordrhein-Westfalen von 9.30 bis 9.45 Uhr die Glocken läuten. Keine Gottesdienste mit Gläubigen. Das wird wohl mindestens bis zum 1. Mai auch noch so bleiben.
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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