Gochs Stadtparkverein möchte die Minigolfanlage in der Gocher Bucht beleben - Schafft er das?
"Das ist Arbeit ohne Ende"

Wolfgang Langowski vom Stadtparkverein sitzt auf einer der Bahnen in der Gocher Bucht. Oder zumindest das, was davon noch zu erkennen ist ...
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  • Wolfgang Langowski vom Stadtparkverein sitzt auf einer der Bahnen in der Gocher Bucht. Oder zumindest das, was davon noch zu erkennen ist ...
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Niemandem muss heute erklärt werden, was man mit einem Schläger, einem kleinen Ball und einer Bahn anstellen kann, denn Minigolf kennt jeder. Der Stadtparkverein Goch kämpft seit Monaten darum, die Gocher Bucht wieder zu beleben und bringt unter anderem auch immer wieder die Nutzung der Minigolfanlage ins Spiel. Doch kann er das überhaupt personell und konzeptionell bewerkstelligen?

VON FRANZ GEIB

Goch. An vielen Orten sind Minigolfplätze vernachlässigte Anlagen, nicht ansprechend, für viele ein alter Hut. Bestes Beispiel: Die Anlage in der sogenannten "Gocher Bucht" am Rande des Stadtparks. Der Stadtparkverein in Goch möchte diese wieder mit Leben füllen. Doch das ist nicht so einfach, denn die Anlage ist vergammelt und benötigt viel Pflege von vielen Beteiligten, um sie herzurichten und dauerhaft instand zu halten.
Ein Beispiel, das zeigt, wie eine Minigolfanlage mal aussehen könnte und was dazu nötig ist, gibt es im benachbarten Winnekendonk. Der dortige Heimatverein "Ons Derp" ist Betreiber einer solchen Anlage. Der Platz auf dem Grünen Weg ist top gepflegt, es gibt 18 optisch ansprechende Bahnen, ein Boulefeld, Cricketbahn, Fußball-Billard und Pit Pad, außerdem eine Grillhütte, die angemietet werden kann, einen kleinen Getränkeausschank und saubere Toiletten. Kein Wunder, dass bei schönem Wetter jede Menge Gäste auf der Anlage weilen.

Regelmäßige Pflege

"Aber ich will nicht wissen, wie viele Stunden die Ehrenamtlichen dort rein stecken", sagt der 1. Vorsitzende des Winnekendonker Heimatvereins, Gerd Ophey: "Es ist Arbeit ohne Ende!"
Bis zu 14 Mitglieder des Vereins kümmern sich regelmäßig um die Pflege des Areals, holen die Anlage im Frühjahr aus dem "Winterschlaf", erneuern die Bahnen oder Aufbauten, kümmern sich um die Grillhütte und die Küche und reinigen die sanitären Anlagen. Erst vor zwei Jahren wurden sämtliche Bahnen am Grünen Weg saniert.
"Auf 800 Stunden im Jahr kommen die Aktiven sicherlich. Das ist schon eine enorme Verpflichtung für jeden einzelnen", weiß Gerd Ophey. Solange das Wetter mitspielt, ist die Anlage geöffnet und zwar auch an den Wochenenden. "Ich will das, was viele andere versuchen, nicht madig reden, aber auch der finanzielle Aufwand ist nicht ohne", so Ophey. Und das alles stemmt "Ons derp" ohne Zuschüsse der Stadt. Die komme dafür dem Verein insofern entgegen, dass sie keine Pacht für das Gelände verlangt. "Wir tätigen unsere Investitionen wie die Küche, eine Spülmaschine, oder die Reparaturen allein aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sponsoren", sagt der Vorsitzende über das Herzstück des Heimatvereins, dessen Einnahmen aus dem Verkauf von Eis, Kuchen und Getränken und der Vermietung der Anlage für private Feiern stammen. Mit diesen wiederum unterstützt der Heimatverein viele weitere Projekte, so unter anderem den Kinderkarnevalszug, den Aufbau von Ortseingangsschildern oder den Blumenschmuck im Dorf. Das Spielen auf dem Platz ist übrigens kostenlos.

Zehn Stunden und mehr pro Woche

Irene und Peter Siebers sind jeden Morgen um acht Uhr auf dem Platz um nach dem Rechten zu schauen. Das ehrenamtlich tätige Betreiberpaar weiß also, was zu tun ist: "Da steckt viel Arbeit drin. Pro Woche kommen ohne Bedienung schnell zehn Stunden zusammen und an den Wochenenden mehr."
Thomas Claaßen, der Vorsitzende des Gocher Stadtparkvereins, der seit Monaten um die Gocher Bucht und deren Minigolfanlage kämpft, hatte in einer Sitzung des Bau- und Planungsausschusses die Gelegenheit, den Mitgliedern darzulegen, wie er sich den Betrieb der Minigolfanlage vorstellt. Sein Plan: Sobald die Bucht freigegeben und vom Kommunalbetrieb aufgeräumt worden ist, soll die Minigolfanlage von Mitgliedern des Vereins gepflegt und instand gehalten werden: "Winnekendonk ist unser Vorbild, so wie wir uns das auch in der Gocher Bucht vorstellen könnten. Viele Bahnen sind zwar marode und wir werden vielleicht nie mehr 18 1a-Bahnen in der Bucht haben. Aber ich gehe davon aus, dass wir zumindest zehn Bahnen wieder herstellen könnten."

Engagement zugesichert

Auch das Engagement wäre da, ist sich Thomas Claaßen sicher, denn es gäbe im Verein viele Mitglieder, die ihre Bereitschaft mitzuwirken schon in Aussicht gestellt hätten: "Zwar ist bei den monatlichen Treffs nur eine Handvoll Leute da, aber das hängt wohl mit Corona zusammen. Für die Bahn würden sich mehr einsetzen." Und wenn es dennoch an Woman- beziehungsweise Man-Power hapern sollte, wäre der Stadtparkverein sogar in der Lage, eine 450-Euro-Kraft einzustellen, sagt der Vorsitzende.

Wolfgang Langowski vom Stadtparkverein sitzt auf einer der Bahnen in der Gocher Bucht. Oder zumindest das, was davon noch zu erkennen ist ...
Peter Siebers pflegt mit seiner Frau Irene die Anlage am Grünen Weg. Die Anlage sei ein Vorbild für den Gocher Stadtparkverein sagt der Vorsitzende Thomas Claaßen.Foto: Steve
Autor:

Franz Geib aus Goch

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