Das Interview: Zehn Fragen an ... die künftigen Gocher Tollitäten Ralf I. und Martina I.
Dienstag war es endlich soweit: In einer blau-weißen Bühnenshow im Kastell wurden Ralf I. (Hoffmann) und Martina I. (Welbers) von der Interessengemeinschaft Pfalzdorfer Karneval -kurz IPK- am 11. 11. als künftiges Gocher Prinzenpaar vorgestellt. Am Freitag, 9. Januar, werden die beiden in der Gocher Sporthalle als die neuen Tollitäten inthronisiert. Wer die Jecken in der Niersstadt durch die Session führt? Wir haben sie gefragt.
Von Franz Geib
1.
Wie hat alles angefangen: Wann, wie und wo wurden die ersten karnevalistischen Schritte gemacht?
Ralf: Meine ersten karnevalistischen Schritte machte ich in der Katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen Goch. Hier wurde immer der große Kinderkarneval veranstaltet, und ich half bei den Vorbereitungen und der Durchführung. Später bauten wir als Jugendgruppe sogar Karnevalswagen für den Gocher Rosenmontagszug.“
Martina: „Vom Karneval „infiziert“ wurde ich im Jahre 1995, denn damals war mein Vater der erste Prinz (Heinz V.) der IPK Pfalzdorf (mit Prinzessin Tanja I.). Das Karnevalsgeschehen hat mich so fasziniert, dass ich danach auch unbedingt ein Tanzmariechen werden wollte. Somit bin ich 1996 der Funkengarde der IPK Pfalzdorf beigetreten und habe dort 14 Jahre mit Leib und Seele getanzt.“
2.
Wie ging es weiter: Wo wurden die jecken Lorbeeren geerntet?
Martina: Eine große Lorbeere war für mich die Session 2004/2005, als die IPK Pfalzdorf mit Prinz Johannes II. und Prinzessin Tanja II. das zweite Prinzenpaar gestellt hat und ich eine eindrucksvolle Session als Funke in der Prinzengarde erleben durfte. Seit 2006 bin ich als zweite Geschäftsführerin der IPK auch im erweiterten Vorstand tätig. Da ich gleichzeitig auch im Fanfarenzug Pfalzdorf aktiv bin, war ich in der Session 2011/2012 als Fanfarenbegleitung der Prinzengarde des SV Viktoria mit Prinz Aki I. und Prinzessin Marijke I. unterwegs und habe weitere tolle Eindrücke gesammelt.“
Ralf: „Im Jahre 1990 wurde ich Mitglied der IPK Pfalzdorf. Der Verein wollte im Jahre 1995 zum ersten Male in der Vereinsgeschichte das Gocher Prinzenpaar stellen und suchte dazu Pfalzdorfer, die Interesse daran hatten, die Prinzengarde aufzubauen.“
3.
Wann kam zum ersten Mal der Gedanke „Ich wär so gern ein/e Gocher Prinz/essin?
Ralf: Mit dem Gedanken, einmal Gocher Karnevalsprinz zu werden, beschäftige ich mich schon seit dem Jahre 2000. Jedoch gab es für die nächste Prinzengestellung des Vereins im Jahre 2005 dann einen Bewerber, den ich aufgrund seiner langen karnevalistischen Vergangenheit gerne unterstützen wollte. Es war unser späterer Prinz Johannes Behet, und ich wurde sein Adjutant.“
Martina: Ich behaupte mal, dass jedes Funkenmariechen zwischendurch mit dem Gedanken spielt, Prinzessin werden zu wollen. So war es auch bei mir. So bald die Prinzengarden in den Saal zogen, stand ich am Gang, um sie zu sehen und zu bestaunen. Alle Prinzessinnen waren so hinreißend und faszinierend - die Prinzen natürlich auch!“
4.
An den Prinzen in spe: Wann wurde die erste Bewerbung eingereicht?
Ralf: „Meine Bewerbung habe ich passenderweise am 11.11.2011 bei unserem 1. Vorsitzenden Martin Verhoeven eingereicht.“
5.Wann und wo gab es das (ersehnte) Ok von der IPK?
„Gewählt wurde ich vom Vorstand der IPK und den Gardisten am 26. Februar 2012.“
6.
An die Prinzessin in spe: Wie und wann kam denn der Antrag des künftigen Prinzen?
Martina: „Das weiß ich noch genau! Es geschah am Sonntag, 20.01.2013 beim Gardebiwak in Asperden. Er lud mich zu einem leckeren Getränk und einem 4-Augen-Gespräch im Abseits ein. Ich glaube, mir ist dabei kurz das Herz stehen geblieben, doch ich hab voller Freude JA gesagt. Darauf folgte die erste große Herausforderung: In einer Halle voll mit Menschen – Freunde und Bekannte – und ich durfte mir nichts anmerken lassen!“
7.
Nochmal an den Prinzen: Warum gerade sie, hat sie spontan „ja“ gesagt, und was für ein Gefühl war das?
Ralf: „Für mich stand von vorneherein fest, dass es Martina werden sollte. Ich kannte sie schon seit vielen Jahren als Funke unserer Tanzgarde. Ihre Fröhlichkeit ist schnell ansteckend.“
8.
Karneval in Goch wird bekanntlich groß geschrieben: Wisst ihr was da auf euch zukommt und wie bereitet Ihr euch darauf vor?
Ralf: „Da ich schon seit 25 Jahren Mitglied bei einem Karnevalsverein bin und bereits zwei Mal Mitglied einer Prinzengarde war, habe ich schon einen guten Überblick auf das, was auf uns zukommt. Aber wir haben auch sehr viel helfende Hände, die uns unterstützen. Angefangen bei unseren Adjutanten Thomas und Volker, unsrem Reisemarschall Hermann, der großen IPK-Familie und auch unseren eigenen Familien. Auch das Festkomitee Gocher Karneval mit Ihrem Vorsitzenden Frank Bömler steht immer bereit. Wir sind allen sehr dankbar.“
Martina: „Ja, wir wissen, was auf uns zukommt: eine wunderschöne Zeit! Natürlich ist viel vorzubereiten und zu organisieren. Hierzu haben wir schon ein ganzes Jahr wöchentliche Besprechungen in einem Orga-Team und zudem noch weitere Arbeitskreise gebildet, die sich um spezielle Themen kümmern. Das Tolle ist, dass wir aus allen Bereichen des Vereins sehr unterstützt werden. Aber auch über die Vereine hinaus, denn die Gocher Karnevalsvereine feiern miteinander und unterstützen sich auch gegenseitig. Unsere Freunde des AKV Asperden als unsere direkten Vorgänger haben uns schon einige Tipps mit auf dem Weg geben können. Auch das RZK steht uns bei Fragen immer gern zur Verfügung.“
9.
Das Motto lautet bekanntlich „Die IPK lädt alle ein, Manege frei für groß und Klein“. Was wollt ihr den Bürgern, und hier vor allem den Kleinen, aus Pfalzdorf und Goch (außer Freude, die ist vorausgesetzt) geben/schenken?
Martina: „Wir haben bei unserer Vorstellung gestern schon gezeigt, wie vielseitig ein Zirkus ist und was in der Manege alles passieren kann. Wir werden den Spaß am Karneval verbreiten. Wie die Clowns im Zirkus möchten wir allen ein Lachen schenken und sie vom Alltagsstress befreien. Wir möchten den Bürgern nah sein und die Kleinen verzaubern. Viele kleine Mädchen verkleiden sich gern als Prinzessin. Die Kinder werden mich als „echte“ Prinzessin „zum Anfassen“ kennenlernen. Wir möchten aber auch mit unseren Kleinen viel Freude schenken, denn wir werden neben unserer Funkengarde natürlich auch gerne mal unsere drei Nachwuchs-Tanzgarden mit auf die Bühne nehmen.“
Ralf: „Unser Motto sagt aus, das wir wirklich mit ALLEN Karneval feiern möchten, die Lust darauf haben. Die Zirkuswelt lädt dazu ein, miteinander mit den unterschiedlichen Altersgruppen einen bunten Karneval zu begehen und vor allem auch den Kindern die wunderschöne närrische Tradition unserer Stadt Goch näher zu bringen und sie dafür zu begeistern. Aber verraten, was wir vorhaben, werden wir natürlich noch nicht.“
10.
Worauf freut ihr euch am meisten in der Session? Gibt es eine bestimmte Sitzung, die Ihr favorisiert oder ist es das Finale mit Sturm und Zug?
Ralf: „Grundsätzlich freuen wir uns auf alle Veranstaltungen in der Session. Unsere Heimspiele in Pfalzdorf werden natürlich ganz besondere Höhepunkte für uns sein. Aber auch die Besuche in den Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen oder bei den Karnevalsfeiern der Behinderten
werden sicherlich für uns unvergessliche Erlebnisse der Session.“
Martina: „Ich freue mich auf jeden einzelnen Auftritt. Natürlich freue ich mich besonders auch auf die Besuche in den Kindergärten, Schulen und Altenheimen, um dort viel Freude zu verbreiten. Auch die Pfalzdorfer Sitzungen werden ein Highlight sein, wenn man „zu Hause“ empfangen wird. Auf die Höhepunkte Rathaussturm und Rosenmontagszug bin ich schon ganz gespannt und ich freue mich schon jetzt, wenn uns ganz viele Gocher dabei unterstützen werden.“
Und hier noch die Lebensläufe der Gocher Tollitäten:
Name: Martina Welbers
Geb. am 27. Mai 1981 in Emmerich
Wohnhaft in Goch-Pfalzdorf
Schule:
1987 - 1991 St. Antonius Grundschule in Bedburg-Hau,
1991 - 1997 Städt. Realschule in Kleve
Beruf:
1997 – 2000 Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Kleve
1999 – 2010 Sachbearbeiterin in der Volkshochschule der Stadt Kleve
2007 – 2010 außerdienstlicher 2. Angestelltenlehrgang mit sehr gutem
Prüfungsabschluss zur Verwaltungsfachwirtin
2010 – 2013 Vorzimmer des Technischen Beigeordneten Stadt Kleve
Seit diesem Jahr: Referentin des Bürgermeisters der Stadt Kleve (Theodor
Brauer, der damit nun auch endlich eine Prinzessin in Kleve hat ...)
Mein Lebenslauf, kurz und knapp:
Name: Ralf Hoffmann
Geboren 1964 in Goch
Schulbesuch kath. Gemeinschaftsgrundschule Pfalzdorf, St. Martin Hauptschule Pfalzdorf, Berufsfachschule Goch
Kaufmännische Ausbildung bei Büro Bogers GmbH, Goch
Anschl. 15 Monate Wehrdienst beim Heer in Hamburg, Itzehoe und Dülmen
Seitdem angestellt bei Büro Bogers GmbH als Vertriebsmitarbeiter für Bürosysteme
Verheiratet seit 1997 mit Hildegard
2 Kinder, Carina 16 Jahre und Aaron 14 Jahre
Hobbies: Karneval, Fussball (nur passiv) seit 44 Jahren Alemannia Pfalzdorf und
seit 22 Jahren Borussia Mönchengladbach, Kegeln, Ameland,
Autor:Franz Geib aus Goch |
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