Beutel voller Kultur - Gocher KulTOURbühne präsentiert ein vielschichtiges Programm in der nächsten Spielzeit

Marlies Flören (rechts) von der Gocher KulTOURbühne weist den Weg Richtung Kirche, wo die "Oskar und die Dame in Rosa" aufgeführt wird, Sjef van der Linden (links) fordert die Leser auf den Kulturbeutel zu nehmen und mitzukommen. Dazwischen Crischa Ohler (2. von links) und Inga van Beek.Foto: Franz Geib
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  • Marlies Flören (rechts) von der Gocher KulTOURbühne weist den Weg Richtung Kirche, wo die "Oskar und die Dame in Rosa" aufgeführt wird, Sjef van der Linden (links) fordert die Leser auf den Kulturbeutel zu nehmen und mitzukommen. Dazwischen Crischa Ohler (2. von links) und Inga van Beek.Foto: Franz Geib
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Wie wichtig ein Kulturbeutel war, merkte man in früheren Jahren, wenn er bei der Reise vergessen wurde (was so gut wie ausgeschlossen war), denn in der Regel enthielt er kein "Beiwerk", sondern Notwendiges fürs soziale Leben wie Zahnbürste, Seifendose, etc. Der Gocher Kulturbeutel sei in seiner Art gleichbedeutend, sagt Gochs Fachbereichsleiter Dr. Stephan Mann, wenn gleich darin keine Toilettenartikel, sondern Kulturgüter enthalten sind: "Essentiell wichtig!"

VON FRANZ GEIB

Gochs Kultur ist ständig in Bewegung: Vom Kulturrucksack im vergangenen Jahr zum Kulturbeutel, was allerdings kein Maßstab für eine Verringerung des Angebots herhalten soll. Im Gegenteil, Gochs Kulturprogramm wurde in diesem Jahr sogar noch erweitert, was schon am Ort der Präsentation auszumachen war: In der Alten Schule von Nierswalde, die vom Gastronomen-Ehepaar Dittrich (Nierswalder Landhaus) zur Tagungsstätte umgebaut worden ist, wurde das vielschichtige Programm der KulTOURbühne vorgestellt. "Ich bin stolz an diesem Ort zu sein, das ist eine sehr schöne Location , man fühlt sich hier gleich fünfzig Jahre zurückversetzt", entfuhr es dem Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm beim Betreten des Gebäudes.
Kunst spiele sich eben nicht nicht nur im Museum ab, sondern sei bedeutend vielschichtiger, erläuterte der Fachbereichsleiter Dr. Stephan Mann die Idee, die Präsentation in den Ortsteil am Rande der Stadt zu verlegen. Was er, Marlies Flören, Inga van Beek und alle anderen Mitarbeiter der Gocher KulTOURbühne unter Vielschichtigkeit verstehen, ließe sich dem besagten Kulturbeutel entnehmen: "Alle Veranstaltungen sind im Kulturbeutel vereint, jeden Tag lässt sich etwas Gewinnbringendes herausnehmen."
Zum Beispiel das Theater mini-art aus Bedburg-Hau, dem sich anzunähern vor allem Marlies Flören es sich erfolgreich zur Aufgabe gemacht hat: "Die Gocher KulTOURbühne hat es sich bei der Wahl ihres Programms nie leicht gemacht. Aufmerksam haben wir das Theater mini-art begleitet, denn so wie mini-art soll Theater sein, immer anregend, nie langweilig."
Froh darüber, dass die Förderung der Kultur in der Gocher Politik-Agenda stünde, und die Verwaltung ihm und seinem Fachbereich freie Hand ließen, kam es schließlich zur grenzüberschreitenden Kooperation mit dem Bedburg-Hauer Theaterensemble, dass die Gocher schon lange im Fokus hatten. Dort hörte man die Botschaft gerne, so Crischa Ohler, die Regisseurin des mini-art: "Die Annäherung an Goch fällt leicht, weil Goch in Sachen Kultur jung und aktiv ist. Das ist spannend, das gibt es nicht so oft." Der Kulturbeutel selbst sei so ein junges Produkt, denn er er forderte sogar die Theatermacherin heraus: "Ich hatte den Kulturbeutel nur aus meiner Kinderzeit in Erinnerung und dachte an frühe Schulfahrten." Die Idee gefiel ihr und ihrem Partner Sjef van der Linden derart gut, dass beide den Begriff Kultur durch den gesamten Duden deklinierten und Worte wie Kultur-Nacht, Kultur-Pessimist, Kultur-Geschichte, Kultur-Technik, aufzählten. Sjef van der Linden: "Bei der Kultur geht es um Sensibilität von Menschen, ist sie nicht mehr vorhanden, entsteht menschliche Armut, Kinder verlieren den Verstand."

Unglaubliche Breite

Das Gocher Kulturprogramm habe eine unglaubliche Breite, attestierte Crischa Ohler den Veranstwortlichen aus der Niersstadt. Diese Breite wird das Theater mini-art mit seinen beiden Beiträgen "Oskar und die Dame in Rosa" (Sonntag, 18. November in der evangelischen Kirche in Nierswalde) und "Ox und Esel" (Sonntag, 23. Dezember, im Theater mini-art, exklusiv für die Gocher) ergänzen.
Und ansonsten enthält der Gocher Kulturbeutel einen Flyer für den Tag des Denkmals, einen Bleistift zum Markieren der Termine, Aufkleber, einen "Thitz" zum Ausrollen und das umfassende Programm der neuen Saison, dass neben Theater, Kabarett, Lesungen, Wanderungen und Gästeführungen, eben auch viel Musik beinhaltet, darunter Orgelkonzerte, Kaffeekonzerte und Mitmach und -sing-Veranstaltungen. So eine ist die Rock Akademie, die Inga van Beek vorstellte: "Zusammen mit der Musical Experience Factory können die Teilnehmer kreativ werden und selbst eine Aufführung gestalten.". Zehn Wochen soll der Workshop für Kinder von zehn bis vierzehn Jahren dauern, er schließt mit einer Aufführung ab. Außerdem gibt es einen einwöchigen Workshop für Kindre mit Migrationshintergrund. Auch mit der Rockschule Marco Launert im Kastell sollen die Kinder gemeinsam musizieren, ihre Talente entdecken und viel Spaß haben.
Natürlich gibt es kein Kulturprorgramm ohne Stringtime, die im kommenden und übernächsten Jahr ihr 25-Jähriges feiert. Ein Konzert am 23. September ("Stringtime forever") weist darauf schon mal hin. Das komplette Kulturprogramm finden Interessierte ansonsten unter www.goch.de beziehungsweise im Kulturbeutel bei der Stadt Goch. Weitere Berichte folgen. Nicht zu kaufen, aber zum verschenken: Der Gocher Kulturbeutel.

Marlies Flören (rechts) von der Gocher KulTOURbühne weist den Weg Richtung Kirche, wo die "Oskar und die Dame in Rosa" aufgeführt wird, Sjef van der Linden (links) fordert die Leser auf den Kulturbeutel zu nehmen und mitzukommen. Dazwischen Crischa Ohler (2. von links) und Inga van Beek.Foto: Franz Geib
Autor:

Franz Geib aus Goch

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