12 Trauben oder rote Unterwäsche: Silvester woanders

Andere Länder, andere Sitten. Überall auf der Welt begrüßen die Menschen das Neue Jahr anders.

Während wir zu Silvester kurz vor Mitternacht den Sekt bereit halten, klettern die Spanier und Portugiesen auf einen Stuhl, zählen 12 Wünsche auf und verputzen anschließend 12 Weintrauben. Und dabei müssen die sich ganz schön sputen. Denn wenn die Kirchturmuhr anfängt, zu schlagen, muss pro Schlag eine Traube weggedrückt werden. Damit dieser Brauch wirklich Glück bringt, müssen nämlich alle 12 Trauben um Punkt Mitternacht verputzt sein. Sonst droht Unheil. Der Ursprung dieses Brauchs geht auf das Jahr 1909 zurück. Damals hatte eine üppige Weinernte einen findigen Winzer auf den Plan gebracht. In den spanischen Supermärkten liegen übrigens dieser Tage 12-er Packs mit Weintrauben in den Regalen, und in der Silvesternacht werden in den Kneipenvierteln Weintraubenpäckchen an den Mann oder die Frau gebracht....

Die Italiener tragen übrigens in der Silvesternaacht rote Unterwäsche, weil sie glauben, damit ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Vielerorts glauben Zeitgneossen, dass der Genuss von Linsen, Erbsen,Möhren oder Sauerkraut am Neujahrstag einen gut gefüllten Geldbeutel im Neuen Jahr sichert. Einen ähnlichen Effekt verspricht auch der Brauch, sich eine Schuppe vom Neujahrskarpfen ins Portmonee zu stecken...

In ganz Mitteleuropa glauben viele Menschen, dass der Genuss von Schweinefleisch "Schwein" bringt im neuen Jahr. Auf so manchem Teller liegt daher etwa Schweinskopf oder Schweinsrüssel. Vom Verzehr von Geflügel an Neujahr wird jedoch dringend abgeraten, da die Gefahr besteht, dass das Glück davon flattert. Den Japanern hingegen wird einer ihrer Glücksbräuche zum Jahreswechsel regelmßig zum Verhängnis: Zu deren Neujahrsfest am 7. Januar gehört das Zubereiten und Verspeisen von Reisbällchen dazu. Die klebrigen Dinger fordern jedes Jahr Todesopfer, die bei den Unglücksraben im Halse stecken bleiben... Da ist ein Neujahrbrauch in China schon ungefährlicher: Unverheiratete Frauen werfen Mandarinen ins Meer. Das geht auf einen Brauch zurück, als junge Frauen ihren Namen in eine Mandarine ritzten und sie zu Wasser ließen, in der Hoffnung, ein unverheirateter Fischer möge diese finden.

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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