Mobilität auch ohne Auto! Ein neues Gutachten über die Zukunft des Radverkehrs in Gladbeck

Möchten den Radverkehr in Gladbeck an zukünftige Entwicklungen anpassen, von links: Philipp Herzog (Büro Kaulen/Aachen), Martin Stork (Abteilungsleiter Stadtverwaltung), Dr. Ralf Kaulen, Thomas Ide (Sachgebietsleiter Verkehrsplanung) und Gladbecks Planungsamtsleiter Dr. Volker Kreuzer | Foto: Foto: Braczko
  • Möchten den Radverkehr in Gladbeck an zukünftige Entwicklungen anpassen, von links: Philipp Herzog (Büro Kaulen/Aachen), Martin Stork (Abteilungsleiter Stadtverwaltung), Dr. Ralf Kaulen, Thomas Ide (Sachgebietsleiter Verkehrsplanung) und Gladbecks Planungsamtsleiter Dr. Volker Kreuzer
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Gladbeck. Der stark gestiegene Verkauf von E-Bikes, mehr Lastenräder auf den Wegen, dazu Kinder in Rad-Anhängern und Bürger, die sich bei ihren Fahrten ökologisch korrekt und auch gesund verhalten wollen – das verursacht neue Anforderungen.

Da stellt sich die Frage, ob sich das Gladbecker Radwegenetz für die Zukunft noch eignet? Vor allem die Elektro-Räder haben sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt, so sind mit den E-Bikes zum Beispiel Fahrten in die Essener Innenstadt in nur 50 Minuten zu schaffen, nach Oberhausen dauert es nur 80 Minuten und in die Bottroper Innenstadt nur 30 Minuten. Das dafür beauftragte Büro „Kaulen“ in Aachen hat sich mit einem Gutachten das Ziel gesetzt, für die weitere Entwicklung optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, aber das darf keinesfalls zum Nachteil der Fußgänger und anderer Verkehrsteilnehmer laufen, so Dr. Ralf Kaulen, der das Konzept am Montag im Rathaus vorstellte. Die zur Zeit laufende Diskussion über die von aktiven Radfahrern kritisierten „Schutzstreifen“, die für die Zweiradfahrerinnen und -Fahrer ein hohes Gefährdungspotential mit sich bringen, zeigt: Hier sind sichere Lösungen besser angebracht!

Das Ziel des Planungsbüros ist ein gesamtes Mobilitätskonzept für die Stadt, keinesfalls ein „Gutachten für die Schublade!“ Projektbegleitende Arbeitskreise in Gladbeck begleiten die Planungen, dazu gehören beispielsweise der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), die Polizei, die Seniorenvertretungen und die Sprecher der einzelnen im Rat vertretenen Parteien, sie können hier aktiv ihre Vorstellungen einbringen. Wichtig ist dem Planungsbüro, dass es „nur MIT den Gladbeckern weiter geht!“

Die Arbeit im nächsten Jahr sieht so aus: Ein Fragebogen ist vorbereitet, den sich Interessierte im Internet herunter laden können, bereits am 14. September hat die Stadtverwaltung vor, alle interessierten Bürger zu einem Dialog in den Ratssaal zu laden. Im Sommer 2017 ist es dann so weit, in einer Analyse das Gesamtergebnis vorzustellen. Die geplanten Inhalte können bereits jetzt die Zweiradler erfreuen, denn auf dem Programm stehen die Einrichtungen von Ladestationen für E-Bikes, denn da hängt das Ruhrgebiet (einschließlich „Innovation City“) noch stark hinterher.

Besonders freuen können sich die „Pedalritter“ auch über das Projekt, in das Radschnellverkehrskonzept „Gladbeck-Bottrop-Essen“ eingebunden zu werden, denn falls mit der A52 eine dritte Autobahn durch Gladbeck geschlagen wird, fällt der nicht optimale, aber trotzdem noch sehr gut nutzbare Radweg nach Essen entlang der B224 komplett weg! Hier soll ein durchgehender und breiter Radweg ohne Ampeln und andere, zeitliche Behinderungen den Weg in die Nachbarstädte und Erholungsbereiche beschleunigen, ergänzt durch verbessere Schilder-Leitsysteme und das Einrichten von Service-Stationen.

Insgesamt steht Gladbeck bereits jetzt sehr gut da, das Radwegenetz ist gut ausgebaut, Radständer sind ausreichend vorhanden und die Beschilderung ist vorbildlich, alles Vorteile, von denen Radfahrer in den Ruhrgebietsstädten Essen, Bochum oder Mülheim noch träumen können, denn eines ist klar: Die Radfahrmobilität hat noch nicht ihre Grenzen erreicht!

Foto/Text: Peter Braczko

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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