Ausbau der B 224 zur A 52 auf Gladbecker Stadtgebiet: Anfang 2019 beginnt die heiße Phase der Planungen
Gladbeck. Seit nunmehr sechs Jahren gibt es ein Dauerthema, das die Gladbecker Bevölkerung in zwei Lager spaltet: Der Ausbau der Bundesstraße B 224 zur Autobahn A 52. Allen Diskussionen zum Trotz wurde im Gladbecker Rathaus, beim Landesbetrieb Straßen.NRW und auch im Bundesverkehrsministerium an den Ausbauplänen weitergearbeitet und nun sieht es ganz danach aus, als käme finaler Schwung in die ganze Angelegenheit.
Stadtbaurat hat keine Zweifel am "Volltunnel"
Ganz deutlich wurde Stadtbaurat Dr. Kreutzer in einer Pressekonferenz betreffs der sich haltenden Spekulationen um den - von der Stadt geforderten - Volltunnel. Dr. Kreutzer lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass der Volltunnel auf einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometer gebaut und somit die vom Bund vorgelegte Galerie-Lösung nicht realisiert wird.
Auf der Tunneldecke bietet sich dann natürlich neuer Raum und bei der Gestaltung werden die Wünsche aus Gladbeck umgesetzt. Entstehen soll auf jeden Fall eine innerstädtische Verbindungsstraße. Auf diesem Weg wird Gladbeck "zusammenwachsen", vorbei sein werden die Jahrzehnten, in denen die tiefer gelegene B 224 die Innenstadt und den Stadtsüden sichtbar voneinander trennte.
Angelaufen ist nun das "Bekanntmachungsverfahren" für das Teilstück der A 52 für den Bereich zwischen dem Autobahnkreuz Wittringen und der Anschlussstelle in Buer. Im Zuge des Verfahrens können interessierte Baukonzerne Einblick in die geplanten Arbeiten nehmen und entscheiden, ob sie - eventuell in Form eines Konsortiums - Angebote für die anstehenden Baumaßnahmen abgeben wollen. Dem Bekanntmachungsverfahren schließt sich das Ausschreibungsverfahren an und Dr. Kreutzer rechnet mit der Vergabe des Bauauftrages spätestens Anfang 2019. Nach geltendem EU-Recht bleibt dem Auftragnehmer bis Anfang 2022 eine Planungszeit von 36 Monaten.
Erstellung von drei Bauplanungen erforderlich
Aufgrund der bekannten Sachlage werden drei Bauplanungen erforderlich sein. Für eine Galerielösung, den Volltunnel und schließlich den Volltunnel mit der "Deckel-Gestaltung". Dies ist erforderlich, um die jeweiligen Baukosten-Differenzen ermitteln zu können. Denn der Bund wird lediglich die Kosten übernehmen, die für einen Galerie-Bau entstanden würden. Die Mehrkosten für den Volltunnel werden über das Städtebauprogramm des Landes finanziert und auch für einen Großteil der zusätzlich entstehenden Kosten für die Gestaltung des Tunneldeckels nach Gladbecker Wünschen geht man im Rathaus am Willy-Brandt-Platz auf die Gewährung von Landesgeldern aus.
Allein die Kosten für die anstehenden Planungen für den Bau der A 52-Teilstrecke samt Volltunnel und die darauf entstehende Straße dürften bei rund drei Millionen Euro liegen. Der Gladbecker Anteil an dieser Summe fällt mit geschätzten 100.000 Euro eher bescheiden aus.
Betreffs der Gestaltung und Nutzung des Deckels des A 52-Tunnels gibt es im Gladbecker Rathaus offenbar schon konkrete Vorstellungen. Die "Stadtstraße" wird dabei auch als Verbindung zum Freibad und zum Stadion sowie als Zufahrt zum Wasserschloss Wittringen dienen. Die Planer im Rathaus liebäugeln bereits mit einer Aufwertung des Bereichs Freibad/Stadion, wo man sich einen deutlich attraktiveren Eingangsbereich vorstellt. Aber auch für zusätzliche Parkplätze südlich der Innenstadt würde der Tunneldeckel wohl Raum bieten.
Fertigstellung soll bereits im Jahr 2028 sein
Die vom Bundesverkehrsministerium anvisierte Bauzeit hört sich sehr ambitioniert an, denn mit der Fertigstellung des neuen A 52-Teilstückes durch Gladbeck rechnet man dort bereits im Jahr 2028.
Auf Bottroper Seite ist man mit den Ausbauplänen bereits ein deutliches Stück weiter. Dort laufen schon zwei voneinander getrennte Planfeststellungsverfahren. Ein Verfahren betrifft den Ausbau der B 224 zur A 52 und das zweite Verfahren den Bau des Autobahnkreuzes Wittringen. Die hierfür erforderlich Arbeiten würden natürlich auch teilweise auf Gladbecker Stadtgebiet erfolgen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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