A 52-Gegner: Der harte Weg hin zu den Unterstützer-Unterschriften
Gladbeck. "Aufgeben? Nein, niemals!" Ramona Schaaf gehört zu den Gladbeckern, die auf keinen Fall einen Ausbau der B 224 zur Autobahn A 52 wünschen. Und die Butendorferin gehört zu den "Bürgerforum"-Aktivisten, die bei Wind und Wetter Unterschriften für ein "Bürgerbegehren" sammeln.
Doch der Weg hin zu den heiß begehrten Unterschriften ist hart. Nicht nur wegen des winterlichen Schmuddelwetters. "Es gibt Leute, die man anspricht, die aber einfach wortlos weitergehen," berichtet Ramon Schaaf aus Erfahrung. Sie selbst kann gar nicht verstehen, dass einem Gladbecker die Zukunft seiner Stadt egal ist.
Auch glaubt Ramona Schaaf bei einigen Gladbeckern eine gehörige Portion Resignation erkannt zu haben. "Ich habe schon oft den Spruch "Das bringt doch sowieso nichts mehr!" gehört. Wer aber aufgibt, hat ja sowieso schon verloren." Oft seien es Gladbecker, die beim Ratsbürgerentscheid im Jahr 2012 mit "Nein" abstimmten, die nun von der aktuellen Entwicklung enttäuscht seien. "Enttäuschung über den außer Kraft gesetzten Ratsbürgerentscheid von 2012 und eine gehörige Portion Politikverdrossenheit treffe ich immer wieder. Ich leiste viel Überzeugungsarbeit, verweise auf unsere Grundrechte als Bürger, erkläre mögliche Alternativen und stelle klar, dass wir nicht grundsätzlich gegen Autos oder Autobahnen sind," erzählt Ramona Schaaf.
Das größte Problem dabei seien die Gladbecker, die absolut resigniert seien. Eigentlich würden sie das Bürgerbegehren des "Bürgerforums" ja befürworten, dennoch aber würden sie sich oftmals nicht in die Sammellisten eintragen. "Also Bürger, die gegen die Autobahn sind, aber den Kampf aufgegeben haben. Und das sind ziemlich viele. Ein Gespräch zu beginnen, fällt da schon schwer. Manchmals kann ich sie motivieren, meist aber nicht," zeigt sich die Ausbaugegnerin sichtlich enttäuscht. Natürlich gibt es auch Gladbecker, die die Ausbaupläne unterstützen. "Die Meinung dieser Menschen muss man halt aktzeptieren."
22 Unterschriften nach 90minütigem Einsatz in der Fußgängerzone sind für Ramona Schaaf ein mittelprächtiges Ergebnis. "Es könnten 15 mehr sein, wenn auch die Resignierten unterschrieben hätten," lautet ihre ernüchternde Bilanz.
Bis Anfang März werden die "Bürgerforum"-Mitglieder um Unterstützer-Unterschriften werben. "Wir brauchen noch viele Unterschriften," gesteht Ramona Schaaf ein. "Darum bitte ich jeden, der mir begegnet, uns mit seiner Unterschrift zu unterstützen, auch wenn die Resignation noch so groß ist. Wir Gladbecker Bürger können viel bewegen, wenn wir zu unserer Meinung stehen!"
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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