Auch Gladbecker Mitglieder und Kunden wären betroffen
Ruhrgebiets-Volksbanken planen Mega-Fusion
Entscheidung soll noch vor den Osterferien fallen Gladbeck/Ruhrgebiet. Das könnte eine der größten Fusionen auf dem heimischen Banken-Sektor werden: Mit der Volksbank Ruhr Mitte eG und der Volksbank Rhein-Ruhr eG prüfen zwei der größten Volksbanken des Ruhrgebiets einen möglichen Zusammenschluss.
Nach Angaben der beteiligten Geldinstitute befinden sich derzeit Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstandsmitglieder der beiden Banken "...in vertrauensvollen und ergebnisoffenen Gesprächen über die Zielsetzung und Eckpfeiler einer möglichen Fusion im Jahr 2021...".
Die bekannten und massiven Herausforderungen im Finanzdienstleistungssektor, wie zum Beispiel Niedrigzinsen, Digitalisierung, verändertes Kundenverhalten und Regulatorik sind regelmäßig Anlass für beide Institute, sich mit internen aber auch externen Überlegungen zu beschäftigen.
Dementsprechend teilen die Volksbanken mit, dass die Grundlage externen Fusionsoption die Überzeugung sei, den Herausforderungen der Zukunft in einer größeren, noch schlagkräftigeren Einheit nachhaltiger begegnen zu können.
„Als Vorstand ist es dabei unsere verantwortliche Aufgabe, initiativ und frühzeitig die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen, um für unsere Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter eine langfristig erfolgreiche und leistungsfähige Volksbank in der „Mitte des Ruhrgebiets“ zu erhalten
und auszubauen“, erläutert Dr. Peter Bottermann, Vorstandssprecher der Volksbank Ruhr Mitte eG.
Und Thomas Diederichs, Vorstandssprecher der Volksbank Rhein-Ruhr eG, ergänzt: „Die angelaufenen Gespräche bestätigen uns, den jeweils richtigen Partner auf Augenhöhe gefunden zu haben. Beide Banken sind kerngesund und haben eine vergleichbare vertriebliche Ausrichtung. Darüber hinaus verbindet uns eine lange vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit
in gemeinsamen Tochtergesellschaften sowie bei der Migration auf das neue Kernbanksystem agree 21 im vergangenen Jahr“.
Die nun anstehende Phase zur Ausgestaltung eines möglichen Zusammenschlusses sowie die Konkretisierung der Mehrwerte für Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter soll durch eine Richtungsentscheidung der Aufsichtsgremien beider Banken bis Ende April 2020 abgeschlossen werden. Im Falle eines positiven Ausgangs der Gespräche liegt die finale Abstimmung über eine Fusion bei den Mitgliedervertretern, die im ersten Halbjahr 2021 darüber befinden würden.
Dabei entstünde aus heutiger Sicht eine große und leistungsstarke Genossenschaftsbank im Herzen des Ruhrgebiets mit einer Bilanzsumme von zirka 4 Milliarden Euro, über 80.000 Mitgliedern und knapp 700 Mitarbeitern.
Die "Volksbank Ruhr Mitte" mit Sitz in Gelsenkirchen, die auch für Gladbeck zuständig ist, ist der größere Partner bei einem eventuellen Zusammenschluss. Für das Jahr 2018 wird eine Bilanzsumme von 2,2 Milliarden Euro ausgewiesen, die Bank betreibt 15 Geschäftsstellen und dazu 14 Selbstbedienungs-Center. Der "Volksbank Ruhr Mitte" gehören 45.000 Mitglieder an und hat 390 Mitarbeiter. In Duisburg hat die "Volksbank Rhein-Ruhr" ihren Hauptsitz. Die Bilanzsumme für 2018 liegt bei 1,7 Milliarden Euro. Es gibt 16 Geschäftsstellen mit insgesamt 295 Mitarbeitern. Die Zahl der Mitglieder wird mit 38.500 angegeben.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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