Stadt Gladbeck spart ab sofort den "Verlustausgleich" von 220.000 pro Jahr
Innovationszentrum Wiesenbusch erstmals ohne Minus

99 Prozent der zur Verfügung stehenden Flächen sind vermietet und so prognostizieren die Verantwortlichen, dass das "Innovationszentrum Wiesenbusch" erstmals in seinem 25-jährigem Bestehen ein Geschäftsjahr mit einer "schwarzen Null" abschließen kann. | Foto: Archiv/STADTSPIEGEL Gladbeck
  • 99 Prozent der zur Verfügung stehenden Flächen sind vermietet und so prognostizieren die Verantwortlichen, dass das "Innovationszentrum Wiesenbusch" erstmals in seinem 25-jährigem Bestehen ein Geschäftsjahr mit einer "schwarzen Null" abschließen kann.
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In Krisenzeiten kommt diese Nachricht für die Verantwortlichen gerade richtig: Erstmals seit seiner Gründung vor 25 Jahren arbeitet das "Innovationszentrum Wiesenbusch" (IWG) kostendeckend, denn für das Jahr 2019 sagt die IWG-Geschäftsführung einen "Jahresabschluss mit einer schwarzen Null" voraus.

Und so sparten der IWG-Aufsichtsratsvorsitzende Bürgermeister Ulrich Roland und der IWG-Geschäftsführer bei der Sitzung des Aufsichtsrates nicht mit lobenden Worten. Nach Meinung von Roland und Romberg hat sich das "IWG" in den letzten Jahren zu einer "Erfolgsgeschichte" entwickelt. Als Beweis für ihre Worte lieferten Roland und Romberg auch gleich Zahlenmaterial.

Demnach sind in dem Zentrum an der Grenze von Rentfort aktuell 46 Unternehmen ansässig und 260 Personen finden hier einen Arbeitsplatz vor. Die Auslastung der zur Verfügung stehenden Räume wird mit 99 Prozent angegeben und ab dem Januar 2020 gibt es in beiden IWG-Gebäudeteilen nur noch je ein freies Büro.

Aus Sicht der finanziell gebeutelten Stadt Gladbeck ist natürlich von besonderer Bedeutung, dass das "IWG" wohl erstmals kostendeckend arbeiten wird: „Wir sind froh, dass die Geschäftsführung des IWG für das Jahr 2019 einen Jahresabschluss mit der schwarzen Null prognostiziert“, lobt Ulrich Roland die Arbeit des IWG-Geschäftsführers. „Und auch für 2020 wird das Zentrum ohne städtischen Zuschuss auskommen. Der Verlustausgleich, den die Stadt seit Gründung des IWG jedes Jahr bezahlt hat, war zwar gut angelegtes Geld und aktive Wirtschaftsförderung. Trotzdem freut es uns als Mutter Stadt natürlich gerade in unserer sehr angespannten Haushaltslage, wenn wir die für 2020 eingeplanten 220.000 Euro Verlustausgleich nicht mehr einplanen müssen und zum Haushaltsausgleich verwenden können.“

Trotz der positiven Entwicklung haben Roland und Romberg einen ins Gespräch gebrachten Neubau als weitere Wirtschaftsförderungsmaßnahme zum jetztigen Zeitpunkt eine Absage erteilt. „Geschäftsführer Romberg hat mit den Kollegen von der Immobilienwirtschaft und Wirtschaftsförderung erste planerische Überlegungen für eine Erweiterung des Zentrums angestellt und auch mit der Bezirksregierung Münster über eine mögliche Förderung dieser Investitionsmaßnahme aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm gesprochen“, berichtete Ulrich Roland. "Die Resonanz war positiv; trotzdem mussten wir uns zunächst gegen eine Erweiterung entscheiden. Aufgrund der klaren inhaltlichen Vorgaben des Fördergebers war schnell klar, dass wir neben unserem Eigenanteil zum Bau des neuen Gebäudes auch wieder über Jahre einen städtischen Beitrag zu den Betriebskosten in Form eines Verlustausgleichs benötigen würden," erklärte Lothar Romberg.

„Als Wirtschaftsförderung bedauern wir dieses Ergebnis, tragen es aber natürlich mit“, betont Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. „Angesichts unserer Haushaltssituation, in der wir sogar über eine Grundsteuererhöhung nachdenken müssen, um den Haushalt dauerhaft auszugleichen, können wir den Gladbeckern keine zusätzlichen freiwilligen Leistungen abfordern. Dies gilt selbst für ein so erfolgreiches Projekt wie das IWG." Und Breßer-Barnbeck konnte sich einen Seitenhieb in Richtung Bund und Land nicht verkneifen: "Hier zeigt sich aber leider einmal mehr, welche Nachteile unsere Stadt dadurch hat, dass Bund und Land ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Städten nicht in vollem Umfang nachkommen!“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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