Traditioneller "Wirtschaftsempfang" in der Gladbecker Stadthalle
Abschiedstournee von Bürgermeister Roland beginnt

Mit deutlich mehr als 300 Teilnehmern war der traditionelle "Wirtschaftsempfang" der Stadt Gladbeck in der Stadthalle an der Friedrichstraße wieder sehr gut besucht.
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Mit mehr als 300 Teilnehmern einmal mehr sehr gut besucht war der "Wirtschaftsempfang", zu dem die Stadt Gladbeck traditionell zum Jahresauftakt in die Stadthalle an der Friedrichstraße eingeladen hatte. Dort fungierte somit Bürgermeister Ulrich Roland letztmalig als Gastgeber, denn bekanntlich wird Roland bei den anstehenden Kommunal- und Bürgermeisterwahlen im September 2020 nicht mehr kandidieren.

So war es Ulrich Roland vorbehalten, als erster Redner die Stadthallenbühne betreten zu dürfen. In seiner Worten freute sich der Noch-Bürgermeister noch einmal über das Hundertjährige im vergangenen Jahr, dazu konnten die Besucher eine Beamerschau mit den wichtigsten Veranstaltungen zu „100 Jahre Gladbeck“ auf einer Großleinwand im Schnelldurchgang verfolgen. Allein in der Stadthalle liefen 14 Zusammenkünfte in Richtung Stadtjubiläum.

Ein wenig Eigenlob wurde in der Bürgermeister-Ansprache deutlich. Roland wies darauf hin, dass zu Beginn seiner Amtszeit die Stadt Gladbeck hoffnungslos mit Schulden gekämpft und der Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft GWG gedroht habe. Das „Tafelsilber“ sei fast komplett „verfrühstückt" worden, beklagte sich Ulrich Roland. Bis dann sich die Lage aus seiner Sicht ab dem Jahr 2012 verbessert habe. Roland weiter: „Wir haben die Bürger im gesamten Kreis Recklinghausen am geringsten belastet, sie bezahlen pro Kopf weniger, als der Landesdurchschnitt!“ 2019 konnte Gladbeck zum dritten Mal in Folge einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Ulrich Roland lobte auch besonders das Miteinander und die Gladbecker Gemeinschaft: „Nie zuvor waren so viele unterschiedliche Gruppen im Rathaus willkommen und niemals vorher gab es so viele Bürgerbeteiligungen. 2003 nur 80 Kontakte, dagegen trugen 2019 mehr als 2300 Bürger ihre Anliegen und Anregungen vor.

Zum Schluss seiner Rede freute sich Gladbecks scheidendes Stadtoberhaupt über den geplanten „Sportpark Mottbruch“ und das neue Heisenberg-Gymnasium – den größten Schulneubau der letzten Jahrzehnte. Er ging auch auf die immer noch umstrittene dritte Autobahn A52 ein und betonte: „Der Bundestag und nicht die Stadt Gladbeck entscheidet über den Bau einer Autobahn, die Aufgabe der Stadt Gladbeck ist es, das Beste dazu herauszuholen, das bedeutet eine Tunnellösung, sonst kommt der offene Ausbau.

Nach dem Bürgermeister sprach Ulrich Marl, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft. Marl mahnte deutlich: „Die Auftragseingänge liefen 2019 sehr gut, aber das flachte deutlich ab. Der Trump-Handelskrieg, die Dieseldiskussionen und der Umschwung von Verbrennungsmotoren auf die Elektromobilität stellt die Wirtschaft vor neue Herausforderungen. Das macht sich bereits bei den Autozulieferern bemerkbar. Es drohen Kurzarbeit und die Verminderung von Arbeitsplätzen!“ Marl freute sich besonders über die Beteiligung Gladbecker Firmen in der Autobranche.

Zwei beachtenswerte Reden hielten Laurena Bytqi (15) und die 17-jährige Lea Besho. Die gebürtige Albanerin betonte: „Wir fühlen uns hier wohl, nur über die Sprache konnte ich einen Zugang zur deutschen Kultur, zu deutschen Traditionen und zu deutschen Werten erhalten!“ Und weiter: „Mich an meine neue Heimat anzupassen, ist mein tiefster, innerer Wunsch!“ Dazu führte sie aus: „Wir Ausländer sollten ein Vorbild für die Zusammenarbeit sein!“

Eine kulturelle Aufwertung erhielt der Abend durch den Auftritt der Sängerin Maren Kessler und dem Grubenhelden-Chor, die voller Inbrunst das Gladbeck-Lied intonierten, was viele Besucher zum spontanen Mitsingen animierte.“

Text und Fotos: Peter Braczko

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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