Unregelmäßigkeiten ja, aber: Die "Gladbecker Tafel" ist nicht gefährdet
Gladbeck. Die gute Nachricht vorweg: Die „Gladbecker Tafel“ scheint in ihrer Existenz nicht akut gefährdet zu sein. Allerdings, so die Meinung von Kritikern, gebe es sehr wohl „erhebliche Mängel in der Vereinsführung“.
So könnte man den Verlauf der Austausch- und Infoveranstaltung „Zukunft des Gladbecker Tafel e.V.“ zusammenfassen. Zu besagter Veranstaltung fanden sich jetzt 20 Personen im Bürgerhaus-Ost ein. Initiiert wurde das Treffen vom „Tafel“-Mitbegründer Georg Schyma-Vogt und dem ehemaligen Vereinsvorsitzenden Alfred Müller.
Schyma-Vogt stellte noch einmal den Werdegang der „Gladbecker Tafel“ vor, ehe Alfred Müller in seinem Bericht eingestand, dass es schwierig sei, als Mitglied des Vereins „Gladbecker Tafel“ eine ordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Hierfür sei nämlich die Zustimmung von zehn Prozent der Vereinsmitglieder erforderlich. Da es derzeit aber offensichtlich keine Mitgliederlisten gebe, könne man eine solche Veranstaltung nicht einberufen.
"Tafel"-Verein faktisch "handlungsunfähig"
Im Laufe der Veranstaltung wurden auch Vorwürfe laut, wonach fällige Mitglieder-Jahresbeiträge nicht eingefordert würden, obwohl hierfür sogar entsprechende Einwilligungen der jeweiligen Vereinsmitglieder vorliegen würden. Hinzu komme, dass Vereins-Aufnahmeanträge zwar gestellt worden seien, bislang aber unbearbeitet blieben. Zudem weise die aktuell gültige Vereinssatzung „einige Unklarheiten“ auf, weshalb eine dringende Überarbeitung erforderlich sei. Und letztlich sei der Verein „Gladbecker Tafel“ aufgrund der seit dem Jahr 2009 nicht durchgeführten Mitgliederversammlungen schlichtweg „handlungsunfähig“.
„Die Lebensmittelverteilung, das Hauptziel der Gladbecker Tafel, läuft reibungslos, jedoch gibt es erhebliche Mängel in der Vereinsführung,“ schreibt denn auch Georg Schyma-Vogt gegenüber dem LOKALKOMPASS.
An dem Treffen im Bürgerhaus-Ost nahm als „Tafel“-Mitglied auch der Gladbecker Sozialdezernent Rainer Weichelt teil. Und Weichelt brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der derzeitige Vereinsvorsitzende zur Mitgliederversammlung, die für den 14. Juni 2014 anberaumt wurde, die ausstehenden offenen Jahresabschlüsse vorlegen werde. Dies gelte auch für den Jahresabschluss 2013.
Mitgliederversammlung am 14. Juni
Selbst bei einem Scheitern des Vereins, so Weichelt, sehe er den Fortbestand der „Gladbecker Tafel“ nicht gefährdet. Weichelt verwies auf bereits geführte Gespräche mit verschiedenen Trägern und Organisationen aus Gladbeck. Dabei sei deutlich geworden, dass mindestens ein Träger bereit sei, bei einem „Aus“ für den Verein die „Gladbecker Tafel“ als Lebensmittelverteilstelle weiter zu führen.
Zum Abschluss der Veranstaltung ergriff nochmals Georg Schmya-Vogt das Wort. Er bat die Anwesenden um „Mund-zu-Mund-Propaganda“, um weitere Mitglieder für den Verein „Gladbecker Tafel“ zu werben und um die Vereinsmitglieder für eine Teilnahme an der Mitgliederversammlung im Juni zu motivieren.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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