Türkische Kulturvereine: Eindeutiges Votum gegen Yorum-Konzert in Gladbeck

Ungeachtet der ablehnenden Haltung der Stadt Gladbeck und auch der türkischen Kulturvereine wird die "Mahnwache" zugunsten des Konzertes der Gruppe "Yorum" auf dem Rathausplatz in Stadtmitte fortgesetzt. | Foto: Braczko
  • Ungeachtet der ablehnenden Haltung der Stadt Gladbeck und auch der türkischen Kulturvereine wird die "Mahnwache" zugunsten des Konzertes der Gruppe "Yorum" auf dem Rathausplatz in Stadtmitte fortgesetzt.
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Gladbeck. Die in Gladbeck ansässigen Vereine mit zumeist türkischen Mitgliedern sehen das geplante Konzert der Musikgruppe Yorum skeptisch und schließen sich der ablehnenden Meinung der Stadt sowie des Staatsschutzes an.

Man sei nicht gegen eine Musikveranstaltung, betonen die Gladbecker Vereine und Organisationen (Ditib, Milligörus, F.S.M Gladbeck, Türkischer Elternverein, Taekwondo Gladbeck, Yeniceler Kulturverein Gladbeck, Cayder Kulturverein Gladbeck, UETD Gladbeck, GBL, ABI - Gladbeck). Aber das Konzert könne, wie andernorts in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, für Propagandazwecke missbraucht werden und man befürchte eine Eskalation in Gladbeck.

Der Veranstalter wolle bekanntlich über 10.000 Besucher aus ganz Deutschland nach Gladbeck locken, doch für so eine hohe Zahl von Besuchern sei Gladbeck nicht geeignet. "Und wir möchten in unsere Stadt keine zweite Love-Parade-Tragödie erleben," schreiben die Vereine und Organisationen. Außerdem gebe es seitens des Veranstalters kein Sicherheitskonzept und auch noch keinen Platz, wo das Konzert stattfinden solle. Die Türkischen Vereine befürchten zudem, dass bei den Veranstaltungen Jugendliche angeworben und animiert werden sollen, sich bei verschiedenen (politisch aktiven) Organisationen zu beteiligen. Was auch der Vorsitzende der DITIB Kahraman Nadir bekräftigt.

"Es geht hier nicht um Musik, sondern um die Spaltung der Gladbecker Türkische Bevölkerung!“

Tarik Akin, Vorsitzender Milligörüs, bezieht wie folgt Stellung:"Es geht hier nicht um Musik, sondern um die Spaltung der Gladbecker Türkische Bevölkerung“. Necati Duman, Vorsitzende der "UETD Gladbeck" meint: "Wir leben in Gladbeck friedlich miteinander und diese Gruppe möchte hier die türkischstämmigen Bürger Gladbecks mit ihrem Propagandaauftritt provozieren." Und Mehmet Güntekin, Vorsitzender "F.S.M Gladbeck" fügt hinzu: "Wir lieben Musik, aber hierbei geht es um eine gezielte Politische Veranstaltung". Ähnlich die Verlautbarung von Muhrem Yigit, Vorsitzender "Cayder Gladbeck": „Die Gruppe verfolgt einen politischen Zweck, Ziel dieser Gruppe ist es, dass so eine Veranstaltung jedes Jahr in Gladbeck durchgeführt wird und wir jedes Jahr ein Chaos erleben. Wir möchten sowas nicht in unsere Stadt“. "Eine Befürchtung liegt auch darin, das Grup Yorum der DHKP-C nahesteht und die Jugendlichen mit Musik für diese Organisation angeworben werden“, so Ratsherr Mehmet Metin von der "GBL". Und Ratsherr Süleyman Kosar von der Fraktion "Abi Gladbeck" fragt sich: "Es gibt bessere und geeignete Plätze in anderen Städten in Deutschland. Warum gerade will die Gruppe in einer kleinen Stadt wie Gladbeck auftreten, wo es für solch eine Veranstaltung kein Platz gibt?". Wurde diese Gruppe bewusst nach Gladbeck gesendet um hier Unruhe zu stiften?, so Kosar weiter.

Die genannten Vereine und Organisationen sind sich darin einig, dass 95 Prozent der türkischstämmigen Bevölkerung Gladbecks eine derartige Propagandamusik, wie von "Yorum" verbreitet, nicht hören möchte und befürchten, dass die angekündigten 10.000 Besucher in der Stadt nur zu Unruhe führen würden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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