Teddybären im Retttungsdiensteinsatz

Als Trostspender für Kinder in Notsituationen werden nun die flauschigen Teddys ihren Dienst in den Rettungswagen der Feuerwehr Gladbeck versehen. Die flauschigen Gesellen wurden vom Verein „Aktion Teddybär“ überreicht, wobei der Kauf der Teddys erst durch die Spende einer Damengruppe aus der Gemeinde „St. Johannes“ möglich wurde.                                                                                                                                                     Foto: Rath
  • Als Trostspender für Kinder in Notsituationen werden nun die flauschigen Teddys ihren Dienst in den Rettungswagen der Feuerwehr Gladbeck versehen. Die flauschigen Gesellen wurden vom Verein „Aktion Teddybär“ überreicht, wobei der Kauf der Teddys erst durch die Spende einer Damengruppe aus der Gemeinde „St. Johannes“ möglich wurde. Foto: Rath
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Ein Unfall ist schnell geschehen, ein kleines Mißgeschick reicht oft aus und manchmal ist es auch eine Erkrankung, die den Rettungsdienst der Gladbecker Feuerwehr auf den Plan ruft. Schon für Erwachsene ist es ein unschönes Erlebnis, mit einem Rettungswagen transportiert werden zu müssen. Noch schwieriger ist die Lage, wenn es sich bei dem Patient um ein Kind handel.

Aus dem geöffneten Karton schauen sie freundlich lächelnd heraus, verleiten einfach zum Knuddeln: Seit einigen Tagen versehen nun auch 25 Teddybären bei der Feuerwehr Gladbeck ihren Dienst: Die flauschigen Gesellen befinden sich ab sofort an Bord aller Rettungswagen der hiesigen Feuerwehr und sind gedacht als erste Trostspender, wenn Kinder mit den Fahrzeugen transportiert werden müssen.

Zu verdanken hat die Feuerwehr den „personellen Zuwachs“ den Damen aus der katholischen Gemeinde „St. Johannes“, die in Gladbeck-Ost einmal pro Jahr einen „Kommunion-Kleidermarkt“ organisieren und durchführen. Und den Erlös aus der Vermietung der Verkaufstische lassen die Damen stets einem guten Zweckel zukommen.

Nachdem in den vergangenen Jahren das Geld unter anderem der „Aktion Lichtblicke“ und auch dem gemeindeeigenen Kommunion-Jahrgang zur Verfügung gestellt wurde, wurden die St. Johannes-Frauen dieses Mal auf den Verein „Aktion Teddybär“ mit Sitz in Vreden aufmerksam. Der Verein wurde bereits im Jahr 1993 gegründet, mit dem Ziel, Kindern in Notsituationen als ersten Trost einen Teddybären zu schenken. Und seitdem sind die Trostspende auf Vermittlung des Vereins in vielen Rettungswagen - vor allen Dingen im Münsterland - an Bord. Bislang hat „Aktion Teddybär“ fast 15000 der beliebten Trostspender an Rettungsdienste in mehreren Städten übergeben, wobei der Kauf ausschließlich über Spenden finanziert wurde.

„Die wirkungsvolle Hilfe eines solchen Schmusetieres bei einem Kind, das einen Unfall hatte, vielleicht beim Transport sogar ohne tröstende Hand der Eltern ist, wurde bereits vielfach bestätigt,“ versicherten jetzt zwei Vereinsvertreter beim Besuch der Gladbecker Feuer- und Rettungswache. Dabei beruft sich „Aktion Teddybär“ auf Rückmeldungen von Eltern betroffener Kinder ebenso wie auch die Aussagen von Rettungs- und Krankenhauspersonal sowie nachsorgender Hausärzte. „Das Kind kann den Teddybären festhalten, er darf überall mit hin und sorgt auch zu Hause dafür, dass das Unfallgeschehen nicht verdrängt sondern verarbeitet wird.“ Und nicht vergessen werden dürfe dabei der schöne Nebeneffekt in Form der Sensibilisierung für die Hilfe am Nächsten. So habe es bereits Fälle gegeben, in denen zunächst selbst betroffene Kinder Geld für einen neuen Teddybären leisteten.

Für die Gladbecker Feuerwehr nahm Brandamtmann Georg Fragemann den Teddybären-Karton entgegen. „Ein Teddy sieht vielleicht nur wie ein kleiner Beitrag für Kinder in Notsituationen aus. Aber dieser Beitrag kann viel bewirken,“ so Fragemann. Dankesworte erhielten die Damen der Gemeinde St. Johannes auch von Stadtbrandinspektor Josef Dehling.

Wann der Teddy-Vorrat bei der Gladbecker Feuerwehr aufgebraucht ist, kann natürlich nicht gesagt werden. Daher würde sich die Feuerwehr natürlich über weitere Trostspender freuen. Rettungsdienst-Fachbereichsleiter Fragemann macht allerdings ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es sich dabei keinesfalls um gebrauchte Plüschtiere oder ähnliche Teile handeln darf. „Für uns gelten ganz strenge Hygienevorgaben, die eingehalten werden müssen.“ Mit dem Abstauben alter Teddys oder anderer Teile sei es nicht getan.

Wer dennoch den Teddy-Vorrat der Feuerwehr aufstocken möchte, sollte sich daher am besten direkt bei dem Verein „Aktion Teddybär“ in 48691 Vreden, Polstraße 34, Telefon 01522/8686986, melden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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