Unterstützung kommt dem "Hospizverein Gladbeck" zugute
Selbstgenähte Schutzmasken sorgen für 750 Euro-Spende
Die Hände in den Schoß legen und einfach das Leben genießen? Nein, das ist nichts für Ursula Muthweiß. Die gebürtige Zweckelerin, die inzwischen in Stadtmitte wohnt, ist zwar schon seit vielen Jahren Rentnerin, doch einen wirklichen Ruhestand kennt sie nicht. So zum Beispiel engagiert sie sich im "Verein für Orts- und Heimatkunde", organisiert und leitet unter anderem Fahrradtouren.
Doch dann kam Corona und stoppte nahezu alle Aktivitäten. Ursula Muthweiß hatte aber keine Lust auf "Langeweile". Und schnell entdeckte sie ein neues Betätigungsfeld. "Gerade zum Beginn der Pandemie mangelte es ja überall an Schutzmasken," erinnert sie sich. Ein Schnittmuster war schnell gefunden und so kam die Nähmaschine in der Wohnung von Familie Muthweiß über mehrere Tage hinweg zum Einsatz. An Nähgarn und Stoff mangelte es nicht. So wurden zum Beispiel die von Ehemann Herbert abgelegten Hemden und Shirts gründlich gewaschen und zu Mund-/Naseschutzmasken umgearbeitet.
Wie viele der Masken sie innerhalb relativ kurzer Zeit genäht hat? Ursula Muthweiß zuckt mit den Schultern. Ein paar hundert dürften es schon gewesen sein, gesteht sie nach kurzer Überlegung ein. Doch wie sollten die Masken ihre Abnehmer finden?
Aber auch diese Frage fand schnell eine Antwort: Kurzentschlossen wurde die fleißige Näherin in der "Einhorn-Apotheke" an der Friedrichstraße vorstellig und fragte an, ob sie dort ihre Masken auslegen könne. "Finanzielle Interessen hatte ich nicht. Also konnten die Kunden bei Bedarf Masken kostenlos mitnehmen," erklärt Ursula Muthweiß ihr Geschäftsmodell. In Abstimmung mit den Eheleuten Striebeck als Betreiber der Apotheke positionierte sie allerdings direkt neben den Masken ein Sparschwein, in dem Spendengelder gesammelt wurden. Mit dem "Hospizverein Gladbeck" war auch bereits ein Spendenempfänger gefunden.
Der ehrenamtliche Näh-Einsatz von Ursula Muthweiß sprach sich herum. Und so belieferte sie denn auch eine Kinder- und Jugendeinrichtung sowie ein Seniorenheim mit ihren selbstgenähten Produkten. Auch von dort gab es Spendengelder.
Beim Kassensturz war denn selbst Ursula Muthweiß sichtlich überrascht. Insgesamt 750 Euro brachte ihr Engagement ein. 750 Euro, die beim "Hospizverein Gladbeck" gut aufgehoben sind.
Aber droht nun Ursula Muthweiß doch möglicherweise Langeweile? Da sie zur altersbedingen Risikogruppe gehöre, müsse und werde sie weiter vorsichtig sein, versichert die Gladbeckerin. Und blickt positiv in die Zukunft: "Irgendwann ist Corona besiegt!"
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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