Gladbecker Pfarrei St. Lamberti will "Zeichen für Vielfalt und Solidarität" setzen
Regenbogenfahnen dürfen nun doch wehen

Zum Osterfest sorgten die Regenbogenfahnen an der Zweckeler Herz-Jesu-Kirche noch für Unruhe, waren wenige Stunden später auch wieder verschwunden. Nun aber sollen an allen Kirchen und Gebäuden der Pfarrei St. Lamberti eben diese Fahnen zumindest bis zum 10. Mai wehen. | Foto: Privat
  • Zum Osterfest sorgten die Regenbogenfahnen an der Zweckeler Herz-Jesu-Kirche noch für Unruhe, waren wenige Stunden später auch wieder verschwunden. Nun aber sollen an allen Kirchen und Gebäuden der Pfarrei St. Lamberti eben diese Fahnen zumindest bis zum 10. Mai wehen.
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Nun dürfen sie also doch wehen: Die "Regenbogenfahnen", die die "Katholische junge Gemeinde Gladbeck" (KjG) zum Osterfest an der Zweckeler Herz-Jesu-Kirche gehisst hatte, die aber nur wenige Stunden später auf Anordnung von Probst André Müller wieder abgenommen wurden.

Jetzt aber hat sich der Vorstand der Vorstand des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Lamberti mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, sich an der Aktion "am gestrigen Abend dafür ausgesprochen sich an der Aktion #SegenfürAlle" zu beteiligen.

Ins Leben gerufen wurde besagte Aktion von Burkhart Hose, Studentenpfarrer an der Uni Würzburg. Grund für das Engagement von Hose war das Vatikan-Schreiben aus dem März, in dem die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare untersagt hatte. Bundesweit hatten daraufhin Pfarreien damit begonnen, Regenbogenfahnen an Kirchen aufzuhängen – ein Signal der Solidarität mit der LGBTQI+ Community. Besagte Buchstabenkombination steht für Lesbisch, Schwul (Gay), Bisexuell, Trans*, Inter* und Queer und fasst somit sexuelle und geschlechtliche Identitäten zusammen, die nicht heterosexuell sind.

„Wir unterstützen diese Aktion ausdrücklich“, versichert der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Klemens Hasenberg. „Ein solches Zeichen ist wichtig. Bei diesem Thema müssen wir im wahrsten Sinne des Wortes Farbe bekennen.“

Der Vorstand des Pfarrgemeinderates befürworte daher ausdrücklich, an Kirchen und Gebäuden der Pfarrei eine Regenbogenfahne anzubringen. Zunächst solle dies bis zum Ende der deutschlandweiten Aktion am 10. Mai der Fall sein.

An diesem Tag sind zudem alle Seelsorgerinnen und Seelsorger dazu aufgerufen homosexuelle Paare zu segnen. Für Pastoralreferent Mark Bothe ist dies ein schöner erster Schritt, geht aber nicht weit genug. „Im Bistum Essen sind wir bereits weiter“, so Bothe. „Den Blick nur auf homosexuelle Paare zu richten, greift zu kurz. Gott zeigt sich auch in der Liebe zwischen allen anderen Formen menschlicher Sexualität und Identität. Daher haben wir uns dafür ausgesprochen, alle Personen zu begleiten, und zu segnen die darum bitten.“

Propst André Müller zeigte sich angesichts der Entscheidung bestärkt im Kurs seiner Pfarrei und zitiert ihr Leitbild: „Wir beziehen Menschen in den verschiedensten Lebenslagen, Lebensphasen und mit verschiedenen Lebensentwürfen in unser Gemeindeleben ein und wertschätzen jeden in seiner Lebensform.“

Besonders freut Müller darüber, dass sich in Gladbeck auch die Caritas an der Aktion beteiligen will und sie aktiv unterstützt will.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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