Auch betroffene Gladbecker sind enttäuscht
PSA-Test ist weiter keine Kassenleistung
Die Zahlen sind erschreckend: Rund 60.000 Männer in Deutschland erhalten jährlich die Diagnose „Prostatakrebs“, 14.000 sterben daran. Auch in Gladbeck gibt/gab es Betroffene, weshalb sich schon vor Jahren die "Prostatakrebs Selbsthilfe Gruppe Gladbeck" gegründet hat.
Und bei den Mitgliedern der Gruppe um den Vorsitzenden Peter Kock ist die Enttäuschung groß: Im Dezember 2020 hat sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gegen den kostenfreien PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs ausgesprochen.
"Wie bei allen Krebserkrankungen gilt aber auch bei Prostatakrebs: Je früher erkannt, desto besser," weiß Peter Kock zu berichten. Derzeit sei lediglich das Abtasten der Prostata zur Früherkennung eine Kassenleistung, bedauert der Ellinghorster Kock. Die Aussagekraft dieser Untersuchung sei aber nicht umfassend.
Experten sind sich einig, dass eine effektive Abhilfe nur die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (kurz PSA) schaffen würde. Denn das Antigen wird nur in der Prostata produziert und bei einem steigendem Wert seien Rückschlüsse auf bösartige Veränderungen möglich. "Dieser PSA-Test ist derzeit keine Kassenleistung im Rahmen der Früherkennung und daher kostenpflichtig," kritisiert Peter Kock.
Schon seit elf Jahren setzt sich der "Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe" (BPS) in den entscheidenden Gremien um die Anerkennung des risikoadaptierten PSA-Tests als kostenfreie Früherkennungsmassnahme ein und will dies auch weiterhin tun. "Die Entscheidung des G-BA vom Dezember ist ein herber Rückschlag, aber der BPS wird mit der Rückendeckung wichtiger Fachgesellschaften nicht aufgeben, denn umfassende Früherkennung ist wichtig," schließt sich Peter Kock der Forderung des Bundesverbandes an. "Frühzeitig erkannt kann Prostakrebs heilend behandelt werden. Der Gesetzgeber muss den PSA-Test auch in der Prostatakrebs-Früherkennung kostenfrei zur Verfügung zu stellen."
Rat- und hilfesuchende Männer sind in der Gladbecker stets willkommen. Dieses Angebot gilt natürlich auch für Angehörige von Betroffenen. Normalerweise finden die regelmäßigen Treffen jeweils am ersten Mittwoch im Monat im Konferenzraum des St. Barbara-Hospitals in Stadtmitte statt. Derzeit sind diese Zusammenkünfte aufgrund der Corona-Pandemie natürlich aber nicht möglich.
Als Ansprechpartner steht aber Peter Kock, Tel. 0176-44633558, jederzeit zur Verfügung. Per Mail ist Kock unter kock.peter@online.de erreichbar.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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