Polizei-Razzia gegen "Osmanen"-Rocker auch in Gladbeck
Gladbeck. Eine Großrazzia hat die nordrhein-westfälische Polizei in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages (Dienstag, 13. März) im gesamten Landesgebiet gestartet: 800 Beamte sind im Einsatz, durchsuchen mehr als 40 Wohnungen sowie Geschäftsfräume des Vereins "Osmanen Germanen BC" und dessen Mitglieder.
40 Wohnungen durchsucht
Die Durchsuchungen finden in über 20 Städten in Nordrhein-Westfalen statt und auch Gladbeck gehört dazu. Die Razzia ist Teil von vereinsrechtlichen Ermittlungsverfahren des Bundesinnenministeriums (BIM). Nach Angaben der Behörden besteht nämlich der dringende Verdacht, dass Zweck und Tätigkeit des Vereins gegen Strafgesetze verstoßen.
"Ich freue mich, dass der Bundesinnenminister so konsequent gegen kriminelle Rockerbanden vorgeht. Das liegt voll auf unserer nordrhein-westfälischen Null-Toleranz-Linie," lässt der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) verlautbaren. "Nach meinem ersten Eindruck hat die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in diesem Fall außerordentlich gut funktioniert."
Lob von NRW-Innenminister Reul
Der Verein "Osmanen Germanen BC" hat allein in Nordrhein-Westfalen rund 150 Mitglieder und gibt vor, sich als "Boxclub" um Jugendliche zu kümmern. Nach Angaben der Behörden kam es in der Vergangenheit aber tatsächlich wiederholt zu Körperverletzungs- und sogar versuchten Tötungsdelikten bei Auseinandersetzungen mit anderen Rockergruppen. "Wir beobachten die Szene sehr genaut und lassen uns von diesen Organisationen nicht blenden," versichert Innenminister Reul.
Neben Nordrhein-Westfalen kam es auch in Baden-Württemberg sowie Hessen zu Durchsuchungsaktionen. Bundesweit gehören nach Angaben der Behörden rund 300 Personen dem "Osmanen Germania BC" an. Die meisten Mitglieder haben türkische Wurzeln.
Razzien auch in Nachbarstädten
Neben Gladbeck und weiteren Städten in ganz Nordrhein-Westfalen waren Polizeikräfte auch in Bottrop, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herten, Marl und Recklinghausen im Einsatz.
Nähere Informationen, wo in Gladbeck Durchsuchungen stattfanden, liegen derzeit noch nicht vor.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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