20 Jahre „Rucksack-Kita-Programm“
Kinder aus Zuwandererfamilien stärken

Anja Venhoff, Ayse Cerci, Jolanta Wojciak, Elif Merdivan, Mürvet Colak, Nilüfer Komsu und Giannina Link (v.l.) bei der Übergabe der Jubiläumstaschen. Foto: Stadt
  • Anja Venhoff, Ayse Cerci, Jolanta Wojciak, Elif Merdivan, Mürvet Colak, Nilüfer Komsu und Giannina Link (v.l.) bei der Übergabe der Jubiläumstaschen. Foto: Stadt
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Endlich konnte das 20-jährige Jubiläum des „Rucksack-Kita-Programms“ in Gladbeck nachgefeiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie war eine Feier mit allen Familien, Elternbegleiterinnen und Kooperationspartnern nicht möglich. Daher wurden zum Jubiläum Taschen mit dem Rucksack-Logo bedruckt, mit Kreativmaterialien gefüllt und in den letzten Wochen an die beteiligten Familien verteilt.

Das Programm für Familien mit Zuwanderungsgeschichte und Kinder ab vier Jahren soll die Entwicklung der Kinder stärken. Dabei liegt ein Fokus auf der Förderung der Familiensprache und dem Erlernen der deutschen Sprache sowohl bei den Kindern als auch den Eltern. „Mehrsprachigkeit ist ein wichtiges Thema in den Rucksack-Gruppen. Die Familiensprache ist ein Potenzial der Kinder und soll gefördert werden“, sagt Jolanta Wojciak, Koordinatorin des Rucksack-Programms und Mitarbeiterin im Büro für interkulturelle Arbeit.

Dafür gibt es unter anderem ein umfangreiches Angebot an Spiel- und Übungsmaterialien in mehr als 15 Sprachen für zuhause. Zusätzlich fördern die Elternbegleiter und -begleiterinnen die deutsche Sprache bei den Kindern in den Kindertageseinrichtungen. „Ich habe mit dem Rucksack-Programm vier Kinder erzogen. Heute erziehen meine Kinder ihre Kinder mit dem Wissen, das sie von mir gelernt haben“, erzählt Hatice Uçar Teilnehmerin einer RucksackGruppe.

An Bildung heranführen

Ein weiteres Ziel des Programmes ist es, Familien früh an das Bildungssystem heranzuführen und sie dadurch zur Mitgestaltung zu animieren. „Rucksack hat uns ermöglicht mit der Einrichtung viel transparenter und offen zu arbeiten. Wir haben gemeinsam für unsere Kinder gearbeitet“, so Nafiye Verim, Teilnehmerin einer Rucksack-Gruppe.

Durch regelmäßige Treffen in den Einrichtungen ist die Kommunikation zwischen Erzieherinnen und Eltern vereinfacht. „Während der Pandemie ist es uns gelungen, das Programm online weiterzuführen. Alle Familien, die dazu bereit waren, haben sich mit den Elternbegleiterinnen jede Woche online zu einer Gruppenstunde getroffen. Zusätzliche Corona-Informationen und mehrsprachige Kinderbücher zum Thema CoronaPandemie haben wir den Familien per Post zugeschickt“, erzählt Jolanta Wojciak.

Im Kreis Recklinghausen gibt es 25 Rucksack-Kita-Gruppen, davon kommen sechs aus Gladbeck. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Recklinghausen koordiniert das Rucksack-Programm und das Büro für interkulturelle Arbeit in Gladbeck kümmert sich um die Organisation vor Ort. In Gladbeck gibt es die Rucksack-Gruppen in den städtischen Familienzentren Wiesenstraße und Hermannstraße, dem katholischen Familienzentrum St.Marien und dem SkF-Familienzentrum Oase in Butendorf. Eine weitere Rucksackgruppe wird im Brückenkurs angeboten.

75 Gruppen für 1500 Menschen

Insgesamt 75 Rucksack-Kita-Gruppen haben bisher in Gladbeck in Kooperation mit fünf Kindertagesstätten stattgefunden. Das waren rund 530 Eltern und Großeltern, die mit doppelt so vielen Kindern mitgemacht haben. „Ich freue mich auf das nächste Jahr und hoffentlich viele neuen Gruppen in Gladbeck“, so Jolanta Wojciak

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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