Lis Hühnerbach engagiert sich weiterhin in Marokko
Hilfe für die Ärmsten

Unter einem neuen Namen aber mit der gleichen Zielsetzung wird das "Mit-i-Ma", ins Leben gerufen von der Gladbecker Liz Hühnerbach, fortgesetzt. Und weiterhin leisten zum Beispiel in Deutschland ausrangierte Rollstühle im nordafrikanischen Marokko wertvolle Dienste. | Foto: Hühnerbach
  • Unter einem neuen Namen aber mit der gleichen Zielsetzung wird das "Mit-i-Ma", ins Leben gerufen von der Gladbecker Liz Hühnerbach, fortgesetzt. Und weiterhin leisten zum Beispiel in Deutschland ausrangierte Rollstühle im nordafrikanischen Marokko wertvolle Dienste.
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Als die Düsseldorfer Landesregierung ihre finanzielle Zuwendungen einstellte, schien das Ende des Projektes nahe. Doch die gebürtige Gladbecker Lis Hühnerbach ließ sich davon nicht beirren und in der Tat ist es ihr gelungen, das Projekt "Mit-i-Ma" zu retten.

Es ist vollbracht: Das Projekt „Mit-i-Ma“ geht unter neuem Namen, neuer Förderung und sogar in größerem Rahmen weiter. Denn "Mit-i-Ma" (Miteinander in Marokko) wird unter dem Namen des Vereins „Association Les Fréres Azaiter“, der von dem bekannten deutsch-marokkanischen Kickboxer Abu Azaiter gegründet wurde, und den Kooperationspartnern von "Mit-i-Ma" fortgesetzt. Mit finanzieller Förderung des Vereins wurden neue Arbeitsräume angemietet und zunächst zwei der ehemaligen Mitarbeiter weiterbeschäftigt.

Bedarf immer größer

Da im Laufe der Zeit die Nachfrage nach Hilfsmitteln aller Art immer größer wurde und der Bedarf durch die bis dahin nach Marokko importierten Rollstühle, Betten, Rollatoren, nicht gedeckt werden konnte, wurde an Lis Hühnerbach die Frage herangetragen, ob nicht weitere Hilfsmittel, wie bisher von der AWO, Diakonie usw. gespendet werden könnten. Zeitgleich kamen auch von Seiten deutscher Einrichtungen immer öfter Anfragen, ob die ausgelagerten Hilfsmittel wieder nach Marokko geschickt werden könnten, da man sie ungern verschrotten wolle. Was aber fehlte, war ein Lagerraum in Gladbeck.

Mit Klaus Uhländer, Geschäftsführer der rebeq GmbH, dem die Projektarbeit in Marokko bekannt war, fand Hühnerbach den passenden Ansprechpartner in Deutschland. Denn Uhländer erklärte sich sofort bereit zu helfen und nach Lagermöglichkeiten zu suchen. Diese wurden in der Tat nach kurzer Zeit von der AWO, Münster-Recklinghausen kostenlos zur Verfügung gestellt. Somit kann ab sofort das Lager mit ausrangierten Hilfsmitteln bestückt werden. Die verschiedenen Einrichtungen wurden inzwischen informiert. Ein Mitarbeiter der rebeq GmbH übernimmt bei Lieferung die Öffnung und Schließung des Lagers. Die Transportkosten von Deutschland nach Marokko trägt der marokkanische Verein von Abu Azaitar.

Ein dickes Dankeschön für diese freundliche und unbürokratische Unterstützung gibt es denn auch von den Mitarbeitern in Marokko, von Abu Azaiter und von allen Hilfsbedürftigen, die von der Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft der rebeq GmbH und der AWO profitieren.

Auch Sehhilfen aller Art, die freundlicherweise von Optik Groß-Blotekamp in Gladbeck, immer wieder in großen Mengen zur Verfügung gestellt werden, finden dankbare Abnehmer. In Zusammenarbeit mit einem Krankenhaus in Marrakesch, das unter anderen einen Augenarzt beschäftigt, werden die gespendeten Sehhilfen geprüft und der Sehschwäche entsprechend kostenlos an die Menschen abgegeben, die, wie auch bei den anderen Hilfsmitteln, finanziell bedürftig sind.

So können in dem nordafrikanischen Land finanziell bedürftigen und körperlich eingeschränkten Menschen kostenlos ein Rollstuhl, Rollator und andere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden. Und das hat sich in Marokko inzwischen weit über die Grenzen von Marrakesch hinaus herumgesprochen. Lis Hühnerbach weiß zu berichten, dass Bedürfte auch eine vier- bis sechsstündige Fahrt nicht scheuen, um wieder am Leben teilhaben zu können.

So zum Beispiel der jüngere Mann der durch einen Unfall beide Beine verlor. Er sei seit sechs Jahren kaum noch aus seiner Wohnung gekommen, erzählt Liz Hühnerbach. "Er lebt mit seiner Mutter allein, die ihn nicht tragen kann, lediglich zu besonderen Anlässen wurde er von den Nachbarn auf einem Stuhl vor die Haustür gebracht. Für ihn war es ein unbeschreiblicher Moment, als er einen Rollstuhl von uns erhielt und sich das erste Mal seit langer Zeit frei und ohne Hilfe draußen bewegen konnte."

Für Hühnerbach ebenfalls unvergessen ist die ältere gelähmte Frau, die auf dem Fußboden liegen musste, bis man ihr endlich ein verstellbares Bett zur Verfügung stellen konnte.

Direkte Hilfe vor Ort

"Das sind nur zwei Beispiele wie viel positives mit der ehemaligen Projektarbeit angestoßen wurde. Mein ehrenamtlicher Einsatz besteht weiterhin in der Begleitung, Beratung und Betreuung des gesamten Aufgabenbereichs," erklärt Lis Hühnerbach abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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