Apothekerin Dorothea Pradel in Recklinghausen im Einsatz
Gladbeckerin in leitender Funktion im Impfzentrum

Die Gladbecker Apothekerin Dorothee Pradel ist als Pharmazeutische Leiterin im Recklinghäuser Impfzentrum im Einsatz. | Foto: Privat
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Seit Anfang der Woche können wie geplant im Impfzentrum des Kreises Recklinghausen endlich die über 80-Jährigen gegen Corona geimpft werden.

Für den reibungslosen Verlauf der Impfungen sorgen über 100 freiwillig tätige Apotheker*innen und PTA aus der Region. „Sie sind gleichsam in der Herzkammer des Impfzentrums tätig und bereiten passgenau den Impfstoff auf“, erklärt die Gladbecker Apothekerin Dorothee Pradel, Pharmazeutische Leiterin im Recklinghäuser Impfzentrum.

Das pharmazeutische Personal macht die Impfung mit dem neu entwickelten Impfstoff überhaupt erst möglich. Gewissermaßen wecken sie das Vakzin aus dessen Winterschlaf: Tiefgekühlt wird der Impfstoff geliefert, bei Raumtemperatur muss er dann unter keimarmen Bedingungen im Hintergrund und ohne Patientenkontakt mit einer genauen Dosis Kochsalzlösung gemischt werden. Die Bereitstellung des Impfstoffs durch pharmazeutisches Personal ist alles andere als trivial. „Mehrfach umgedreht, aber nicht geschüttelt“ lautet frei nach James Bond die Devise. Denn jeder noch so kleine Fehler würde die Wirksamkeit gefährden. Daher gibt es eine exakte Verfahrensanweisung, an die sich die Apotheker und PTA auch im Impfzentrum des Kreises Recklinghausen akribisch halten.

Denn: „Wird der Impfstoff in diesem Zustand auch nur einmal kräftig geschüttelt, muss er verworfen werden“, erläutert Pradel die Brisanz im Umgang mit dem hochsensiblen Impfstoff, der keine Fehler verzeiht und noch dazu weltweit gefragt und daher schwer zu bekommen ist. Ist der Impfstoff aufbereitet, wird das Injektionsfläschchen auf Verunreinigungen geprüft. Anschließend werden aus jedem Fläschchen sechs Spritzen aufgezogen, mit einer Kappe versehen und mit größter Vorsicht dem medizinischen Personal zum Verimpfen übergeben. Auch hier muss man Vorsicht walten lassen: „Schlagen die Spritzen beim Transport in einer Schale aneinander, kann der Impfstoff seine Wirkung verlieren. „Hinzu kommt noch eine genaue Dokumentation, da das Vakzin nach Aufbereitung nur zwei Stunden lang verimpft werden darf“, so Pradel.

„Wir überlassen hier im Impfzentrum nichts dem Zufall“, sagt Apothekerin Pradel. Schließlich ist man hier schon bereits seit Mitte Dezember „impfbereit“. Die exakten Abläufe und die Aufteilung der Arbeitsschritte im heilberuflichen Team von Apothekern und Ärzten wurden vielfach durchgespielt. Allein für das Impfzentrum des Kreises Recklinghausen haben sich bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe über 100 Freiwillige gemeldet, landesweit sind es inzwischen für die 53 NRW-Impfzentren fast 6.000 Apotheker*innen und PTA. „Das zeigt die hohe intrinsische Motivation in unserem Beruf. Wir möchten und wir werden auch unseren Beitrag leisten, dass wir durch massenhafte Impfungen zu einer Herdenimmunität gelangen und die Corona-Pandemie bewältigen“, sagt Pradel – wissend, dass die pharmazeutischen Mitstreiter bestens vorbereitet und geschult sind: Seit Dezember haben über 8.000 Apotheker und PTA die Impfschulungen der beiden Apothekerkammern in NRW durchlaufen.

Die Pandemiebekämpfung in den Impfzentren ist eine Mammutaufgabe, die zeigt: „In der Krise können wir uns in Deutschland auf die Apotheker und Ärzte verlassen“, so Pradel. „Hier arbeiten pharmazeutisches und medizinisches Personal Hand in Hand, um eine gleichbleibend hohe Qualität und damit auch eine größtmögliche Wirksamkeit des Impfstoffs zu gewährleisten“, erklärt Pradel, „Wir setzen alles daran, dass die Impfungen zum Game-Changer werden.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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