Gladbecker Patientenbegleiter arbeiten oft im Verborgenen - Weitere ehrenamtliche Helfer gesucht!

Ständige Fortbildung ist für die Gladbecker Patientenbegleiter selbstverständlich. Kürzlich besuchten Mitglieder der Gruppe die Feuerwache an der Wilhelmstraße, wo Hauptbrandmeister Robert Körner die Besucher über den Bereich "Rettungsdienst" informierte. | Foto: Privat
  • Ständige Fortbildung ist für die Gladbecker Patientenbegleiter selbstverständlich. Kürzlich besuchten Mitglieder der Gruppe die Feuerwache an der Wilhelmstraße, wo Hauptbrandmeister Robert Körner die Besucher über den Bereich "Rettungsdienst" informierte.
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Gladbeck. Sie leisten ihre Arbeit ehrenamtlich, sind in der Regel Helfer, die eher im Verborgenen aktiv sind. Doch ihre Arbeit ist von riesengroßer Bedeutung, denn viele Menschen, vor allen Dingen alleinstehende Personen, sind darauf angewiesen. Die Rede ist von den "Patientenbegleitern", die sich in Gladbeck unter dem Dach des AWO-Unterbezirkes Recklinghausen organisiert haben.

Zielgruppe der ehrenamtlichen Helfer sind Menschen in Gladbeck, die alleine sind und keine Verwandten oder Bekannten in ihrer Nähe wissen, die sich um sie kümmern könnten, wenn ein Krankenhausaufenthalt ansteht.

"Patienten können sich im Vorfeld bei uns melden, wenn sie im Notfall begleitet werden wollen und ihren Patientenbegleiter schon im Vorfeld kennenlernen möchten," erläutert Diplom-Pädagogin Gudrun Müller, in Gladbeck für den Bereich "Koordination Patientenbegleitung" verantwortlich. Die Kontaktaufnahme ist auf direktem Wege möglich, auf Wunsch knüpft aber auch das jeweilige Krankenhaus die Kontakte.

Es ist oft der emotionale Beistand, den Patienten an der Arbeit der Patientenbegleiter zu schätzen wissen. Gleiches gilt selbstverständlich für die praktische Hilfe. "Wir tragen auch dazu bei, die Ängste abzubauen, mit denen ein Krankenhausaufenthalt belastet sein kann," berichtet Gudrun Müller. "Auf Wunsch erstellen wir mit Menschen, die unsere Hilfe wünschen, schon bevor der Notfall des Krankenhausaufenthaltes eintritt, eine individuelle Hilfe für die Zeit vor der Einlieferung ins Krankenhausen, im Krankenhaus, bei der Entlassung und auch in der Nachsorge."

Die praktische Hilfen beginnen mit dem Packen der Krankenhaustasche, weiter über die Begleitung des Patienten bei dessen Aufnahme und über die Betreuung während des Krankenhausaufenthaltes. Auch bei der Entlassung aus dem Krankenhauses wird der Patient begleitet und die Betreuung erstreckt sich auch auf die anschließende Zeit - inklusive der Tätigung von Einkäufen, der Begleitung beim ersten Arztbesuch bis hin zur Verrichtung nachbarschaftlicher Dienste. Und falls die Mobilität des Patienten beeinträchtigt sein sollte, ist auch eine Begleitung zu ambulanten Untersuchungen kein Problem.

"Viele angemeldete Patienten nutzen das Angebot der Kontaktaufnahme auch, wenn sich ihr Gesundheitszustand verändert hat, um sich zu informieren, wo sie weitere Hilfe erhalten können," berichtet Gudrun Müller aus Erfahrung. "Wir geben den Ratsuchenden dann Hinweis zu den sozialen Angeboten in Gladbeck, wie zum Beispiel das Beratungs- und Infocenter Pflege, zu Pflegediensten, Hausnotruf-Systemen, Wohnberatung, Angebote der Kirchen und auch über Senioren-Veranstaltungen."

So viel Engagement ist natürlich nicht gänzlich unbeachtet geblieben. So erhielten die AWO-Patientenbegleiter in den Jahren 2014 und 2016 den Ehrenamtspreis "Menschen macht´s möglich" der Stadt Gladbeck und im Jahr den Preis "HelferHerzen" der Drogeriekette "dm".
Um das Angebot der "Patientenbegleitung" auch künftig gewährleisten zu können, werden noch weitere ehrenamtliche Helfer gesucht. Personen, die sich die Übernahme dieser Tätigkeit zutrauen, können sich bei Gudrun Müller, Tel. 02043-295467, melden. Als Ansprechpartnerin steht zudem Karin Gerbig, Tel. 02043-206147, zur Verfügung.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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