SPD-Landtagsabgeordneter Hübner traf sich mit Gladbeckern FSJlern
Es fehlt die Anerkennung

Im Johannes-van-Acken-Haus berichteten junge Damen und Herren dem SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hübner (2. von rechts) über ihre Erfahrungen, die sie im Rahmen des von ihnen absolvierten "Freiwilligen Soziales Jahres" beziehungsweise "Bundesfreiwilligendienstes" gemacht haben. Auch Rainer Knubben (rechts) nahm als Vorstand des Caritasverbandes Gladbeck an dem Gespräch teil. | Foto: Kariger/STADTSPIEGEL Gladbeck
  • Im Johannes-van-Acken-Haus berichteten junge Damen und Herren dem SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hübner (2. von rechts) über ihre Erfahrungen, die sie im Rahmen des von ihnen absolvierten "Freiwilligen Soziales Jahres" beziehungsweise "Bundesfreiwilligendienstes" gemacht haben. Auch Rainer Knubben (rechts) nahm als Vorstand des Caritasverbandes Gladbeck an dem Gespräch teil.
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Ohne sie würde es personell auch in Gladbecker Einrichtungen ganz übel aussehen. Die Rede ist von jungen Erwachsenen, die vor Ort ein "Freiwilliges Soziales Jahr" (FSJ) oder den "Bundesfreiwilligendienst" (BFD) leisten.

Für den hiesigen SPD-Landtagsabgeordneten Michael Hübner war es eine willkommene Abwechslung vom Politik-Alltag und eine waschechtes Heimspiel zugleich: Altenheim statt Finanzausschuss, Behinderten-Werkstatt statt Landtags-Sitzung. Denn Hübner besuchte vor einigen Tagen die jungen Damen und Herren, die im Johannes-van-Acken-Haus ihr "FSJ" ableisten und im St. Suitbert-Haus im "BFD" tätig sind.

Beide genannte Einrichtungen befinden sich in der Trägerschaft des Caritasverbandes Gladbeck und so hatten die "Freiwilligendienste im Bistum Essen" auch zu dem Treffen eingeladen.

Erfahrungen gesammelt

Bei den Gesprächen tauschten sich die "Bufdis" und "FJEler" mit Michael Hübner darüber aus, was sie in ihrem Jahr über das Arbeitsleben, den Bereich der sozialen Berufe und gar nicht selten auch über sich selbst lernen konnten. An den Gesprächen nahm mit Rainer Knubben auch der Vorstand des Caritasverbandes teil. Und das aus gutem Grund, wurde doch auch die langfristige Finanzierungsperspektive der beiden Dienste thematisiert. Im Mittelpunkt stand aus Sicht der jungen Erwachsenen aber die fehlende Wertschätzung der durch sie geleistete Arbeit in der Öffentlichkeit.

„Was früher der Zivi war, ist heute für viele soziale Einrichtungen wie Altenheime oder Jugendtreffs der Bufdi. Unsere Gesellschaft lebt von diesen Menschen, die sich für das Gemeinwohl engagieren und damit einen wertvollen Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft leisten. Der freiwillige Dienst ist darüber hinaus auch ein klasse Einstieg in eine Berufslaufbahn im sozialen Bereich, in welchem Land so dringend noch mehr Fachkräfte benötigt“, führte Hübner nach dem Treffen im Gladbecker Van-Acken-Haus aus.

Wertvolle Praxis

Dass ein freiwilliges Jahr oft weit mehr als eine bloße Überbrückung ist, wurde bei dem Austausch mit den Jugendlichen deutlich. So berichteten die ehemaligen Freiwilligen, wie wertvoll für sie das Wissen und die Erfahrungen aus ihrem Einsatz nun im Studium seien – während mancher Mitstudierende sein Studium „mit ziemlich lebensfremden Vorstellungen“ von Studium und Arbeitswelt begonnen habe. In einer Hochleistungsgesellschaft, in der vor allem gute Abschlüsse und schnelle Ausbildungszeiten zählen würden, werde das Jahr im Freiwilligendienst aber oft als verlorenes Jahr verurteilt, beklagten die Freiwilligen.

Dabei erlebten sie die Zeit – egal in welcher Einsatzstelle – als ausgesprochen wertvoll und bereichernd. Gerade deshalb brauche es mehr Werbung, zum Beispiel in Schulen und auf Ausbildungs- und Berufsmessen, um FSJ und BFD bekannter zu machen. „Daran dass der Freiwilligendienst nicht mehr nur als verschenktes Jahr oder Notlösung für jene wahrgenommen wird, die keinen Studienplatz bekommen haben, würde ich gerne etwas ändern. Ihr leistet einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft. Eure Erfahrungen zeigen auch deutlich, dass ihr selbst an euren Aufgaben im Dienst gewachsen seid und das BFD oder FSJ ein wichtiger Schritt in eurem Leben war“, sagte Hübner den jungen Erwachsenen.

Bessere Finanzierung

Im Vorfeld des Treffens hatte sich Hübner bereits bei Bundesministerin Franziska Giffey für eine bessere Finanzierung der Freiwilligendienste eingesetzt: „Ich bleibe weiter daran und werde dafür werben, dass es zu einer nachhaltigen Finanzierung des Systems kommt“, stellt der Landtagsabgeordnete nun in Aussicht.

Alleine die "Freiwilligendienste im Bistum Essen" bieten jedes 'ahr für rund 380 junge Erwachsene sowie für zirka 30 Personen ab dem 27. Lebensjahr einen Platz im "FSJ" beziehungsweise "BFD" an. In Gladbeck kommen die jungen Damen und Herren unter anderem im Suitbert-Haus, im Seniorenzentrum Johannes-van-Acken-Haus, im Seniorenzentrum St. Altfrid-Haus sowie in anderen Einrichtungen des Caritasverbandes zum Einsatz.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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