Ehrgeizige Pfadfinder aus Zweckel: Mit dem Bollerwagen bis an die Nordsee
Zweckel. Der Plan stand schon über längere Zeit: Die "Rover" des Zweckeler Pfadfinderstammes "Herz-Jesu" wollten die Sommerferien nutzen, um "hiken" zu gehen. Als ganz einfach mit Sack und Pack loslaufen. Das Ziel war auch schnell gefunden, nämlich der niederländische Badeort Scheveningen an der Nordsee.
Ein sicherlich sehr ehrgeiziges Unternehmen, denn eine Berechnung der Streckenlänge per Internet ergab eine Distanz von immerhin rund 220 Kilometer. Doch davon ließ sich die sechsköpfige Gruppe nicht abschrecken.
Schnell merkten die Zweckeler "Pfadis", dass der schnellste und direkteste Weg nicht immer optimal war. Zum Glück hatte man aber einen Bollerwagen dabei, auf dem man das mitgeführte Gepäck und Material verstauen konnte. Und da man sich beim Ziehen des Wagens abwechselte, ergaben sich auch immer wieder kleine Ruhezeiten.
Schwung und Motivation sorgten in den ersten Tagen dafür, dass die Gruppe durchaus gut voran kam. Geschlafen wurde - natürlich nach Einholung einer Erlaubnis - auf Wiesen von landwirtschaftlichen Betrieben und schön war es auch, dass man immer wieder neue Leute kennenlernte. Dazu gab es auch immer wieder erstaunte Blicke von der Wandergruppe vorbeifahrenden Personen.
Doch dann traten die ersten Blasen auf und die Müdigkeit wurde auch immer größer. Nach sechs Tagen ließ man dann von dem eigentlichen Ziel ab, Scheveningen zu Fuß zu erreichen, um sich wenigstens noch ein paar Tage an der Nordsee erholen zu können. Immerhin 170 Kilometer hatten die Zweckeler bis zu dieser Entscheidung aber tatsächlich zu Fuß zurückgelegt. Und so verbrachte man noch einen Tag auf dem Pfadfinderzeltplatz "Bislandse Boes", ehe es per Zug nach Scheveningen ging.
Für die Rückreise nach Zweckel wurde ebenfalls der Zug genutzt, wobei es kein Problem war, den mitgeführten Bollerwagen mitnehmen zu dürfen. Von der Möglichkeit, für die Rückreise sogar einen ICE zu nutzen, nahm die Gruppe dann aber doch Abstand.
Für alle Beteiligten war die Aktion aber ein voller Erfolg und keiner der Teilnehmer dürfte dieses "Abenteuer" jemals vergessen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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