Opstapje-Programm ist ein wichtiger Baustein früher Hilfen in Gladbeck
Der erste und wichtigste Lernort für Kinder ist die Familie
Seit nunmehr zwölf Jahren engagieren sich der "Kinderschutzbund" und der "Sozialdienst katholischer Frauen" (SkF) im Auftrag des Jugendamtes der Stadt Gladbeck in der frühkindlichen Bildung und Erziehung. Unter der Erkenntnis „Der erste und wichtigste Lernort für Kinder ist die Familie“ wurden im Laufe der Jahre zirka 400 Familien begleitet. Es wurden Familien mit Kindern von 6 Monaten bis 36 Monate angesprochen.
Am Durchlauf des Programms nahmen jetzt 19 Familien mit 20 Babys und Kleinkindern teil. Sie alle kamen jetzt ein letztes Mal zusammen, um gemeinsam um gemeinsam im Kindergarten und Familienzentrum "Oase" an der Breslauer Straße in Butendorf ihre Teilnehmerbescheinigung in Empfang zu nehmen und um ihren Abschied zu feiern.
Für einige Familien wird esaber schon im nächsten Jahr mit der Kleinkindgruppe weitergehen. Laut Nadine Wieschollek, Koordinatorin des Programms: „Die Nachfrage für den neuen Durchgang ist so hoch, dass wir die Warteliste nicht vollständig berücksichtigen können!“ Eltern melden sich für die beiden Programme schon in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt an.
Opstapje ist ein in den Niederlanden entwickelte Programm und wurde vom Bildungsträger IMPULS Deutschland Stiftung e.V. auf Deutschland übertragen- Opstapje bedeutet Schritt für Schritt in der Entwicklung. Das Spiel- und Förderprogramm fördert die Entwicklung des Kindes, unterstützt die Eltern im Erziehungsalltag und stärkt die Eltern- Kind Beziehung. Die Eltern zu sensibilisieren, die Signale ihres Kindes lesen zu lernen, ist ein zentrales Anliegen von Opstapje!
In den fast 12 Monaten Laufzeit wurden die Opstapje-Familien wöchentlich von drei Hausbesucherinnen, selbst erfahrene Mütter, zu Hause besucht. Die von der Koordinatorin angeleitete Hausbesucherin nahmen dazu Materialien und Spielanregungen mit in die Familie, welche die Kinder in der für sie eigens mitgebrachten und individuell gestalteten Spielzeugkiste sammeln durften. Dabei gab die tatsächliche Entwicklung des Kindes vor, welche Spielanregung zum Einsatz gekommen ist. "Die Opstapje-Hausbesucherinnen haben durch ihre wöchentlichen Besuche in der Familie, die Eigenverantwortung der Eltern in der Erziehung und Förderung des kleinen Kindes erweitert und gestärkt," spart Nadine Wieschollek nicht mit Lobesworten.
Die teilnehmenden Opstapje-Familien haben gemeinsam mit dem Opstapje-Team, bestehend aus den drei Hausbesucherinnen und der Koordinatorin, ein Jahr lang gesungen, gespielt, gelacht und diskutiert. Gemeinsam wurde der Spielplatz am Nordpark erforscht, die Stadtbücherei mit einem eigenen Ausweis verlassen, die Frühförderstelle besucht und jahreszeitlich gebastelt und gemalt. Die Opstapje-Mütter und ein -Vater hatten zudem die einmalige Gelegenheit, an einem Erste-Hilfe Kurs am Baby und Kleinkind der Malteser teilzunehmen. Erziehungsfragen wie: Warum gehört das Handy nicht in Baby- und Kleinkindhände, welche Grenzen in der Erziehung sind wirklich nötig, was macht Fernsehen gucken (nicht) mit meinem Kind, ab welchem Alter schlafen Kinder durch, warum kann meine 12 Monate alte Tochter noch nicht laufen? Diese und viele weitere Fragen wurden in den Gruppentreffen diskutiert und beantwortet.
Ein weiteres wichtiges Element in den Gruppentreffen, aber auch in den Hausbesuchen, waren die "GOLDENEN Fünf". Die vier Opstapje- Botschaften wurden von IMPULS überarbeitet, erweitert und durch die "GOLDENEN Fünf" ersetzt: 1) Ich sehe mein Kind an und höre ihm zu, 2) Ich unterstütze mein Kind in seinen Freiräumen 3) Ich spreche mit meinem Kind 4) Ich lobe und ermutige mein Kind 5) Ich biete meinem Kind Struktur.
Den Opstapje-Eltern dienen die "GOLDENEN Fünf" als Leitfaden im Umgang mit ihrem Kind.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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