Menschen mit und ohne Behinderung tauschen ihre Arbeitsplätze
Bundesweiter Aktionstag: Vom Schichtwechsel zum Sichtwechsel

Anastasia Paponja  tauschte  ihren Arbeitsplatz in der Wittringer Gastronomie gegen die Küche und Kantine der Caritas-Werkstatt in der Mühlenstraße, in der ebenfalls Menschen mit Behinderung mitarbeiten.  | Foto: Caritas
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  • Anastasia Paponja tauschte ihren Arbeitsplatz in der Wittringer Gastronomie gegen die Küche und Kantine der Caritas-Werkstatt in der Mühlenstraße, in der ebenfalls Menschen mit Behinderung mitarbeiten.
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Einen Tag tauschen, sich in die Arbeitswelt des anderen begeben und erleben, wie diese funktioniert. Das ist der Gedanke hinter der bundesweiten Aktion „Schichtwechsel“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). Die Sozialwerk St. Georg Werkstätten gGmbH und die Caritas-Werkstätten in Gladbeck haben sich beteiligt. Insgesamt haben 20 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz getauscht.

„Dabei geht es uns vor allem darum, die Klischees in den Köpfen aufzulösen“, sagt Adrian van Eyk, Geschäftsführer der Werkstätten des Sozialwerks St. Georg in Gelsenkirchen. „Bei uns werden nicht nur einfachste und stumpfe Arbeitsgänge verrichtet.“ Das erlebten die ebenfalls 20 Tauschpartner von Unternehmen und Behörden live.

Anastasia Paponja war eine von ihnen. Sonst arbeitet sie in der Gastronomie des Wasserschlosses Wittringen. Nun tauschte sie ihre Schicht und half in der Küche und Kantine der Caritas-Werkstatt in der Mühlenstraße, in der ebenfalls Menschen mit Behinderung mitarbeiten. „Ich war überrascht, wie gut und schnell die mehr als 150 Mittagessen hier ausgegeben wurden. Dabei kannten die Beschäftigten sogar alle Namen, wussten, wer wie viele Kartoffeln mag oder wer lieber weniger Beilage hat.“

Überrascht von dem vielfältigen Leistungsspektrum der Werkstätten zeigte sich auch der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent der Stadt Gladbeck, Rainer Weichelt, der den Schichtwechsel-Teilnehmern einen Besuch abstattete: „Dass hier nach Kundenvorgaben an modernen Maschinen zum Beispiel Metallteile gefertigt werden, die wiederum in weiteren Maschinen verbaut werden, ist vielen wohl nicht bekannt. Oft werden Werkstätten eher mit gebastelten Produkten in Verbindung gebracht.“

Dabei ist das Arbeitsangebot der Werkstätten breit gefächert und reicht von der Metallverarbeitung, Elektromontage, Textilverarbeitung, Fahrzeugpflege, Garten- und Landschaftsbau bis hin zur Mediengestaltung und zum Druck. „Werkstätten sind Dienstleistungsunternehmen, die für ihre Kunden passgenau arbeiten“, sagt Benedikt Maas, Leiter der Caritas-Werkstätten in Gladbeck. „Zugleich ist es unser Auftrag, die uns anvertrauten Menschen individuell zu begleiten und zu fördern.

Daher gibt es neben der Arbeit in den einzelnen Bereichen noch zahlreiche begleitende Angebote. Vergangenen Sommer haben wir beispielsweise zwei Bienenstöcke auf unserem Gelände angesiedelt, die nun von den Beschäftigten betreut und gepflegt werden.“

Ein weiterer Gedanke prägt den Aktionstag: „Für unsere Beschäftigten ist es wertvoll, die Berufsfelder des ersten Arbeitsmarktes kennen zu lernen“, so Adrian van Eyk. „Der Tag soll ihnen nicht nur Eindrücke verschaffen, sondern auch Wege und Kontakte ermöglichen. Denn im Sinne der Inklusion arbeiten wir verstärkt daran, den Beschäftigten Arbeitsplätze außerhalb der Werkstätten anbieten zu können“, ergänzt Benedikt Maas.

Anastasia Paponja  tauschte  ihren Arbeitsplatz in der Wittringer Gastronomie gegen die Küche und Kantine der Caritas-Werkstatt in der Mühlenstraße, in der ebenfalls Menschen mit Behinderung mitarbeiten.  | Foto: Caritas
Überrascht von dem vielfältigen Leistungsspektrum der Werkstätten zeigte sich auch der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent der Stadt Gladbeck, Rainer Weichelt.  | Foto: Caritas
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Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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