Bombenentschärfung in Paderborn
Vor 1 1/2 Wochen fand ein Hobbygärtner in Paderborn eine 1,8 Tonnen schwere Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Ab da wurde die größte Evakuierung der Stadtgeschichte und eine der umfangreichsten überhaupt seit dieser Zeit organisiert.
An diesem Sonntag war es dann soweit, über 26000 Menschen mussten ihre vertraute Umgebung verlassen. In einem Radius von 1,5 Kilometern um den Fundort wurden auch zwei Krankenhäuser, mehrere Altenheime, die Universität und Teile der historischen Altstadt geräumt. In zwei weiteren Krankenhäusern zogen die Patienten in sichere Bereiche um.
Relativ spontan kam die Alarmierung für den PTZ 10 des Kreises Recklinghausen. Er half für die Kollegen aus Münster aus, die aufgrund des Ereignisses vom Vortag in der Stadt ihre Hilfe verständlicherweise spontan zurückziehen mussten. Um 2.30 Uhr in der Früh liefen die Sanis der Malteser noch etwas verschlafen durch die Gladbecker Unterkunft, um nach der Fahrzeugübernahme zum Sammelplatz nach Recklinghausen aufzubrechen. Hier traf man u.a. auch die Kollegen vom MHD Haltern am See und Recklinghausen. Gegen 3.40 Uhr machte sich die Kolonne auf in Richtung Ostwestfalen und traf gute zwei Stunden später in Paderborn ein.
Nach kurzer Einweisung ging es weiter zu einem Seniorenheim. Hier wurden alle Bewohner registriert und zum Teil liegend in eine andere Einrichtung transportiert. Die Maßnahmen liefen gezielt und problemlos ab. Regelmäßige Übungen zahlen sich eben aus. Danach begann für den PTZ das Warten im Bereitstellungsraum. Die Kollegen hielten interessante Unterhaltungen und tauschten sich u.a. über diverse Arbeitstechniken aus. Es wurde weiter zusammen zu Mittag gegessen und in der Sonne gelegen. Sonnencreme wurde untereinander ausgetauscht und sich bei einem spontan vorbeikommenden Eismann eine Kugel gegönnt. Eisbomben unschädlich machen, das können auch Sanis.
Nach ungefähr 4 Stunden hieß es relativ spontan: Einsatzende für Recklinghausen! Die Einsatzmittel wurden an ihre Heimatstandorte überführt und die Einsatzfähig wieder hergestellt. Insgesamt, von Tor auf- bis zuschließen, waren die Malteser Gladbeck für über 15 Stunden an einem sonnigen Sonntag in ihrer Freizeit für den Dienst am Menschen unterwegs!
Autor:Rainer Prittwitz aus Gladbeck |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.