Menschen in Weißrussland benötigen weiterhin Unterstützung
1.500 Spendenkartons sind angekommen: Freude und ganz viel Dank

Sommerliche "Bescherung" für die Menschen im Grenzgebiet zwischen Weißrussland und der Ukraine. Mit dem jüngsten Hilfstransport des Gladbecker Vereins "Herz und Hände für Tschernobyl" kamen dort 1.500 mit Sachspenden gefüllt Kartons an.  | Foto: Knut Busse
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  • Sommerliche "Bescherung" für die Menschen im Grenzgebiet zwischen Weißrussland und der Ukraine. Mit dem jüngsten Hilfstransport des Gladbecker Vereins "Herz und Hände für Tschernobyl" kamen dort 1.500 mit Sachspenden gefüllt Kartons an.
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Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986. Weltweit wurde deutlich, wie unbeherrschbar am Ende doch die Energiegewinnung aus nuklearem Material ist. Hauptleidtragende waren und sind aber bis zum heutigen Tage die Menschen, die rund um Tschernobyl lebten und heute zum Teil dort auch wieder leben. In den Folgejahren organisierten sich auch in Gladbeck und den umliegenden Städten Gruppen, die sich der aktiven Hilfe für die Betroffenen widmeten. Dazu gehört auch der Verein "Herz und Hände für Tschernobyl".

Am 16. Februar schon wurden die 1.500 Kartons mit Spendengütern auf die Reise gen Osten geschickt. Jetzt folgten vier ehrenamtliche Helfer von "Herz und Hände für Tschernobyl", um vor Ort die Verteilung der Spenden zu übernehmen. Die für deutsche Verhältnisse unglaubliche lange Anlaufzeit, die in der Regel drei bis vier Monate in Anspruch nimmt, ist den extrem komplizierten Zollbestimmungen im Zielgebiet Weißrussland geschuldet.

Textilien, Schuhe, Hausrat, Bettwäsche, Pflege- und Inkontinenzmittel sowie Rollstühle als auch Rollatoren befanden sich in den Kartons. Von den Helfern aus Gladbeck besuchten wurden dieses Mal die Dörfer Kirow, Krasnowka, Derzhinsk, Gabrilowitschi und Alexandrowka in unmittelbarer Nähe zur nur sechs Kilometer entfernt liegenden Grenze zur Ukraine. Die Freude der Dorfbewohner war besonders groß, da in den Orten bislang noch nie Hilfsgüter ankamen. "Man kann sich kaum vorstellen, wie arm diese Dörfer sind," haben die Helfer in ihrem Tagesbericht protokolliert.

1.500 Spendenkartons

Aber auch an das Krankenhaus in Jurowitschi, eine Behinderten-Organisation in Mosyr und an sozial schwache Familien wurden Hilfsgüter abgegeben. So erhielt das Zentrum "Radoga" Kinder-Rollstühle und Rollatoren.

Erneut auf dem Besuchsplan stand die Sozialstation in Babrowitschi, in der aktuell 21 ältere Damen und Herren leben. Neben Textilien und Lebensmitteln konnte man sich dort auch über eine Bargeldspende freuen.

Nur noch ein Bewohner im Dorf

Leider nicht mehr besucht werden durfte der Ort Tulgowitschi, das am Beginn der Aktivitäten von "Herz und Hände" ein Schwerpunkt der Hilfslieferungen war. Damals lebten noch 82 Personen in dem Dörfchen, das inzwischen aber im Sperrgebiet um den Katastrophen-Ort liegt und in dem nur noch ein Mann lebt, der sich um die Forstwirtschaft kümmert. Daher gab es ein Treffen mit Familienangehörigen des Mannes und bei einem gemeinsamen Essen wurde viel über vergangene Zeiten gesprochen.

Die Verteilung der vielen Kartons bei großer Hitze war natürlich sehr anstrengend, doch die freudigen Gesichter der Empfänger waren der Lohn für die Mühen der Helfer.

Weitere Transporte

"Herz und Hände für Tschernobyl" will auch weiterhin Hilfstransporte nach Weißrussland schicken, ist dabei aber natürlich auf die Spendenbereitschaft der Gladbecker angewiesen. Sachspenden können wöchentlich donnerstags von 11 bis 16 Uhr in der Maschinenhalle an der Frentroper Straße in Zweckel abgegeben werden. Neben Sachspenden bittet der Verein aber auch um finanzielle Zuwendungen.

Sommerliche "Bescherung" für die Menschen im Grenzgebiet zwischen Weißrussland und der Ukraine. Mit dem jüngsten Hilfstransport des Gladbecker Vereins "Herz und Hände für Tschernobyl" kamen dort 1.500 mit Sachspenden gefüllt Kartons an.  | Foto: Knut Busse
Die meisten Dorfbewohner im Osten von Weißrussland leben in bitterer Armut. Daher will der Verein "Herz und Hände für Tschernobyl" seine Hilfstransporte auch künftig durchführen. | Foto: Knut Busse
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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