„Wer geht schon gerne?“ - Das Eduard-Michelis-Haus nimmt Abschied

Ein letztes Mal anstoßen: Die Ordensschwestern Hildtraud und Hildegardis (2. u. 3. v. l.) im Kreise von (v. l.)Schwester Gabriela, Leiterin Mechthild Eckholt, Schwester Benedicta, Bewohnerin Ursula Hegemann und Schwester Mariata.
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  • hochgeladen von Christian Gensheimer

Abschied nehmen fällt nicht leicht. Insbesondere dann nicht, wenn man seine Wurzeln über Jahrzehnte tief in den Boden geschlagen hat, auf dem man einen Großteil seines Lebens mit Herzblut und Leidenschaft tätig war. Unter diesem Zeichen stand die Verabschiedung der Ordensschwestern Hiltraud und Hildegardis im Eduard-Michelis-Haus.

Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Lamberti traf man sich gemeinsam mit 50 geladenen Gästen in der Gildenstraße 64. Begleitende Worte fand Schwester Gabriela vom Provinzkoordinationsteam Münster.
Schwester Hiltraud, geboren in Kirchhellen, war seit 1966 in der Einrichtung tätig, das heißt insgesamt 45 Jahre, mit einer einjährigen Unterbrechung zur Fortbildung als Diätassistentin. Davon hat sie viele Jahre als Küchenleitung gearbeitet, anschließend noch fünf Jahre als ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Küche mitgewirkt „und immer nach dem Rechten gesehen,“ erzählt Einrichtungsleiterin Mechthild Eckholt. „Auch wenn es manchmal schon spät und dunkel war, hat sie noch schnell die eine oder andere Maschine angestellt.“
Als Organistin war sie stets bei allen Gottesdiensten in der Kapelle oder in der Einrichtung für Senioren zugegen. 1997 folgte dann die Beauftragung zur Leiterin der im Haus lebenden Ordensschwestern (Kommunität). „Schwester Hiltraud hat das Eduard-Michelis-Haus mit aufgebaut und sehr geprägt,“ betonte Schwester Gabriela.
Schwester Hildegardis ist gebürtige Gladbeckerin und „somit vielen Menschen in der Stadt bekannter als so mancher bunter Hund“, meinte Mechthild Eckholt. Von 1971 bis 1983 war sie Oberin im Vinzenzheim, von 1989 bis 1996 Heimleiterin im Eduard-Michelis-Haus.
Danach war Schwester Hildegardis ehrenamtlich tätig, sei es am Empfang des Hauses, als stetige Ansprechpartnerin für die Bewohner oder als Lektorin bei Gottesdiensten. Nach so vielen glücklichen Jahren Abschied nehmen zu müssen fiel den beiden sichtlich schwer.
"Denn wer geht schon gerne?“, fragte Schwester Hildegardis rhetorisch. „Es fällt natürlich nicht leicht zu gehen. Und doch tut es indes gut, diesen Schritt gemeinsam zu gestalten und zu feiern,“ formulierte Mechthild Eckholt, die den beiden Ordensschwestern für ihr Engagement in der Pfarrgemeinde dankte.
„Danke für die viele Zeit und Kraft, die beide fortwährend investiert haben. Für den selbstlosen Einsatz. Für das Zusammenwirken zum Wohle der vielen Menschen im Eduard-Michelis-Haus und weit darüber hinaus. “ Für den Umzug einige Tage später in das Haus Loreto (einen Altersruhesitz der Ordensschwestern in der Nähe von Steinfurt) wurden Schwester Hildegardis und Schwester Hiltraud von allen Anwesenden die besten Wünsche als Begleitung mit auf den Weg gegeben.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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