Wasserversorung im Notfall gesichert
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- Über ein Fassungsvermögen von bis zu 1000 Liter verfügen die Spezialkissen, mit deren Hilfe das DRK im Ernstfall die Gladbecker Bürger auch direkt zu Hause mit Trinkwasser versorgen könnte.
Foto: Jung - hochgeladen von Uwe Rath
Gladbeck. Strom? Der kommt aus der Steckdose. Und Wasser? Nun, das kommt aus dem Wasserhahn. Im Normalfall jedenfalls. Aber wie sieht es aus, wenn über längere Zeit, zum Beispiel mehr als 24 Stunden, die Energieversorgung ausfällt, auch in Gladbeck sprichwörtlich „die Lichter ausgehen“? Denn zur Versorgung der Bevölkerung mit dem wichtigsten Gut „Trinkwasser“ sind die Versorger auf Strom angewiesen.
Mit dem Szenario „Großflächiger Stromausfall seit mehr 24 Stunden“ konfrontiert wurden am letzten Oktobersamstag rund 130 Einsätzkräfte aus den Reihen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und des DRK bei einer großen Gemeinschaftsübung. Eine Übung, die von den meisten Gladbecker Bürgern kaum wahrgenommen wurde, da sie ohne großes „Tamtam“ ablief, die Einsatzfahrzeuge also ohne eingeschaltetes Blaulicht und Martinshorn zu ihren Einsatzorten rollten.
Und von diesen Einsatzorten gab es 29 Stück an der Zahl, denn genau so viele „Notbrunnen“ gibt es aktuell auf Gladbecker Stadtgebiet. Die „Notbrunnen“ wurden in der Zeit des „Kalten Krieges“ angelegt, um die Trinkwasserversorgung der Bürger im Kriegsfall sicherzustellen. Die Zeiten des „Kalten Krieges“ sind vorbei, doch die „Notbrunnen“ sind heute ebenso wichtig, wie in den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, denn Experten prognostizieren für die Zukunft Energieengpässe und -ausfälle.
Am Übungstag wurden also alle 29 zur Verfügung stehenden „Notbrunnen“, die im Jahr 1969 von der Stadt Gladbeck in Betrieb genommen wurden und seit dieser Zeit vom Technischen Hilfswerk gewartet werden, in Betrieb genommen. Die Brunnen sind allesamt mit kleinen Pumpen ausgestattet, die über Notstromaggregate mit Energie versorgt wurden. Neben der Funktionstüchtigkeit der Brunnen wurde auch die Wasser-Fördermenge getestet und das Hygieneinstut Ruhrgebiet entnahm Proben, die nun noch untersucht werden. Die Ergebnisse werden in Kürze erwartet.
Zu den Übungs-Schwerpunkten gehörte auch der Punkt „Kommunikation“. Und hier wurde schnell ein erheblicher Verbesserungsbedarf deutlich, denn der verstärkte Funkverkehr aus Gladbeck störte einen laufenden Brandeinsatz in Neuss deutlich. „Der digitale Funk muss schnellstmöglich realisiert werden,“ forderte denn auch Gladbecks Stadtbrandinspektor Josef Dehling, der die Großübung leitete. Worte, die bei den Besuchern, unter den Beobachtern der Übung, unter anderem Bürgermeister Ulrich Roland, Beigeordneter Dr. Thomas Wilk, Landtagsabgeordneter Michael Hübner sowie Vertreter der SPD- und FDP-Fraktion und des „Sozialen Bündnis“, sicherlich auf großes Interesse stießen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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