„Was brauchen Jungen für die Zukunft?“

„Jungenarbeit ist keine Methode, sondern eine spezielle Sichtweise“ sind sich (v. l.) Petra Appelhoff Stadtteilbüro Brauck, Werner Fiedler, Amt für Jugend und Familie, sowie Klaus Wieprecht und Ulas Polat sicher.
  • „Jungenarbeit ist keine Methode, sondern eine spezielle Sichtweise“ sind sich (v. l.) Petra Appelhoff Stadtteilbüro Brauck, Werner Fiedler, Amt für Jugend und Familie, sowie Klaus Wieprecht und Ulas Polat sicher.
  • hochgeladen von Christian Gensheimer

„Der Wunsch nach mehr Angeboten für Jungen kam direkt aus dem Stadtteil,“ erzählt Petra Appelhoff vom Stadtteilbüro Brauck beim Pressegespräch zum Thema Jugenarbeit . „Es gibt Einrichtungen für Mädels, wie beispielsweise das Internationale Mädchenzentrum. Aber wieso gibt es etwas Ähnliches nicht auch für Jungen?“ lautete die berechtigte Forderung.

Das von der Bezirksregierung bezuschusste Projekt „Von der Jungenarbeit zur Jungenpädagogik“ im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Brauck“ soll hier in den nächsten zwei Jahren für Abhilfe sorgen:
Mit Klaus Wieprecht und Ulas Polat -in Kooperation mit dem Diakonischen Werk- sind Anfang Oktober zwei Diplom- Sozialpädagogen mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen nach Brauck gekommen.

Hier soll mit mit einer qualifizierten Jungenarbeit dazu beizutragen werden, die Situation der jungen männlichen Bevölkerung zu verbessern und insbesondere im Bildungsbereich eine immer dramatischer werdende Benachteiligung zu verhindern. Dies komme vor allem bei den Heranwachsenden mit Migrationshintergrund zum Tragen, „die zunehmend noch einer weiteren Problematik ausgesetzt sind“, wie Ulas Polat erklärt. „Die Rolle des Mannes in unserer Gesellschaft ist bei vielen verzerrt oder unklar definiert- auch wegen fehlender männlicher Vorbilder. Unser Angebot wird sein, diese Lücke zu füllen.“ Gemeinsam mit den Fachkräften in allen Braucker Einrichtungen, KiTas, Schulen usw. wolle man erarbeiten „was Jungen wirklich für die Zukunft brauchen,“ so Petra Appelhoff. „Sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.“ Unter ihrer Beteiligung sollen geeignete Angebote und Projekte auf die Beine gestellt sowie ein Träger- und Einrichtungsübergreifendes Netzwerk aufgebaut werden.

Eine gezielte Jungenarbeit habe bislang in Brauck, wie auch in allen anderen Stadtteilen, eine nur untergeordnete Rolle gespielt. „Daher muss unser Ziel in den nächsten zwei Jahren auch sein, das Projekt in den Norden zu tragen und nach Möglichkeit auf ganz Gladbeck zu projizieren“, so Familientherapeut Klaus Wieprecht, der sich zusammen mit seinem Kollegen „auf die spannenden Aufgaben in einem neuen Arbeitsbereich freut.“
Gegen Ende November wird das neue „Jungenprojekt Büro“ in der Münsterländerstr. 2 eröffnet, in dem die beiden Sozialpädagogen dann als Ansprechpartner anzutreffen sein werden. Das genaue Datum und die Öffnungszeiten werden noch rechtzeitigbekannt gegeben. Bis dahin sind sie im Stadtteilbüro Brauck an der Hunsrückstraße 4 unter Tel. 7846137 zu ereichen.

(Brauck ist mit einem Anteil von 24,6 % Jungen [gesamtstädtisch] im Alter von 0 bis 20 Jahren einer der jungenreichsten Stadtteile Gladbecks und außerdem der Stadtteil mit dem höchsten Migrantenanteil. Der Anteil der Migranten in KiTas und Schulen nimmt stetig zu.)

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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