War das wirklich das allerletzte Wort?

Das ist für die Hinterbliebenen und auch die Menschen, die zum Teil schwere Verletzungen davon getragen haben, ein echter Schlag ins Gesicht: Gegen die Damen und Herren, die für die Geschehnisse bei der "Love-Parade" in Duisburg im Sommer 2010 verantwortlich sein könnten, wird es kein Strafverfahren geben.

Diese Entscheidung der zuständigen Richter des Duisburger Landgerichts löste auch in Gladbeck heftige Diskussionen aus. Während es bei anderen Themen oft Streitgespräche gibt, herrscht in Sachen "Love-Parade" bei den Gladbeckern aber zu 99,9 Prozent Einigkeit: Diese Klageabweisung ist für die deutsche Justiz ein Armutszeugnis. Auch wenn die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt hat und somit nun die Sache zum Oberlandgericht geht. Und die dortigen Richter brauchen dann wieder mehr als fünf Jahre bis zu einer Entscheidung?

Rein rechtlich dürften sich die zuständigen Richter auf der sicheren Seite befinden. Wie aber sieht es in Sachen Moral aus? Auch wenn sich ein Richter in seinem Beruf nicht von Gefühlen beeinflussen lassen sollte. Auffällig ist doch auch, dass die Namen der Duisburger Richter nicht öffentlich bekannt gemacht wurden.

Könnte es sein, dass die deutsche Justiz ganz dringend eine Reform benötigt? Oder war das in Sachen "Love-Parade" doch noch nicht das letzte Wort?

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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