"Und auf einmal war da dieses Gesicht!"

Stolz präsentiert Yahya Karabas die Birkenbaumstammscheibe, die das Konterfei von Kemal Atatürk zeigt. Natürlich wird der aussergewöhnliche Fund einen Ehrenplatz in dem Büro des Braucker Geschäftsmannes finden.                                                         Foto: Rath
  • Stolz präsentiert Yahya Karabas die Birkenbaumstammscheibe, die das Konterfei von Kemal Atatürk zeigt. Natürlich wird der aussergewöhnliche Fund einen Ehrenplatz in dem Büro des Braucker Geschäftsmannes finden. Foto: Rath
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Gladbeck-Brauck. Yahya Karabas aus Brauck ist Muslim. Ein modern denkender Muslim, denn seit über 40 Jahren lebt er mit seiner Familie in Deutschland. Doch nun hatte der Geschäftsmann aus dem Süden Gladbecks, wo er vor knapp zwei Jahren das Dienstleistungsunternehmen „BEK“ gründete, ein ganz besonderes Erlebnis, das er wohl in seinem ganzen Leben nicht vergessen wird.

Eigentlich begann alles ganz unspektakulär, als er von einem Bekannten das Angebot erhielt, aus Mülheim mehrere dort gefällte Birken abzuholen. Das Holz wollte Karabas als Heizmaterial nutzen.

Schon Mitte März erfolgte die Abholung und der Transport in den Süden Gladbecks. Dort wurde das Holz zunächst auf dem Privatgrundstück von Familie Karabas gelagert, ehe man sich vor einigen Tagen daran machte, die mächtigen Stämme in kamingeeignete Scheiben zu teilen.

Beim Durchsägen eines Stammes bemerkte Yahya Karabas dann mit seinen Helfern eine aussergewöhnliche Holzmaserung. „Das fiel sofort ins Auge,“ erinnert sich der Geschäftsmann. Und man hielt die Baumscheibe in die Höhe, drehte das Holzstück immer wieder.

Beim näheren Hinsehen stockte den Anwesenden dann regelrecht der Atem. „Da war plötzlich dieses Gesicht,“ berichtete Karabas. Und es war ein Gesicht, dass dem gebürtigen Türken sofort bekannt vorkam. „Das ist ja Kemal Atatürk,“ entfuhr es den Anwesenden.

Und tatsächlich: Auch der neutrale Beobachter kann in der Holzmaserung ohne Probleme das Konterfei des Gründers der heutigen Türkei erkennen.
Die Baumscheibe hat Yahya Karabas sofort an sich genommen, ihr in seinem Büro zunächst einen sicheren Platz verschafft. „Die Maserung ist im Laufe der Tage sogar noch dunkler, noch deutlicher geworden,“ berichtet Karabas sichtlich erregt dem STADTSPIEGEL. Neben den Familienmitgliedern haben auch schon längst Freunde und Bekannte den einzigartigen Fund in Augenschein genommen, haben mächtig gestaunt.

Der Weg ins Kaminfeuer bleibt der Holzscheibe mit Atatürks-Konterfei natürlich erspart. Vielmehr hat sich Yahya Karabas schon erkundigt, wie er den Fund sozusagen „konservieren“ und für die Nachwelt erhalten kann. Damit die Baumscheibe einen Ehrenplatz im Büro der Firma „BEK“ einnehmen kann.

Und wenn jemand vielleicht den Fund käuflich erwerben will? „Die Scheibe gebe ich für kein Geld der Welt her,“ versichert Yahya Karabas dem STADTSPIEGEL...

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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