Terror in Istanbul: Christen trauern mit Angehörigen
Nach dem Terroranschlag in Istanbul trauern die deutschsprachigen Kirchengemeinden am Bosporus um die Opfer.
Es werde mit Gottesdiensten der Opfer des Anschlags gedacht, sagte die Pfarrerin der deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Istanbul, Ursula August, die im August 2014 auch die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck besucht hatte, um von ihrer Arbeit in der Türkei zu berichten. Die westfälische Pfarrerin arbeitet seit 2011 im Auftrag der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) in der deutschsprachigen Gemeinde in Istanbul. Evangelische und Katholische Kirchengemeinden in Istanbul hätten zudem dem Auswärtigen Amt Kontaktadressen und Ansprechpartner genannt, die für Hilfen und Seelsorge zur Verfügung stehen, teilte Pfarrerin August mit.
Eine kleine, aber lebendige Gemeinde
Der in Gladbeck ansässige Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Dietmar Chudaska drückte angesichts des Anschlags seine Trauer aus, zeigt sich aber auch dankbar für die gute internationale Vernetzung von Hilfsstellen: „Ich kenne Frau August und bin mir sicher, dass die Christen in Istanbul ihr Möglichstes tun werden, um seelsorgerisch für die Angehörigen da zu sein. Ihre Gemeinde habe ich als kleine, aber sehr engagierte kennengelernt.“ Wie auch die westfälische Präses Annette Kurschus wünscht Chudaska der Pfarrerin Ursula August Mut und Kraft für die kommenden Aufgaben.
Bei dem Selbstmordanschlag am 12. Januar in Istanbul wurden zehn Deutsche getötet. Der Anschlag, für den die türkische Regierung die Terroristenorganisation IS verantwortlich machte, galt offenbar gezielt einer Touristengruppe. Zur Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei zählen rund 350 Familien. Gegründet wurde sie 1843 durch Kaufleute.
Autor:Jens Steinmann aus Herne |
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