Teilschließung nicht ausgeschlossen: SPD Gladbeck-Mitte sucht Wege gegen Schmuddel-Tunnel
Gladbeck. Der Tunnel, der vom Goetheplatz zur nördlichen Seite der Humboldtstraße führt, gehört zu den städtebaulichen Sünden, unter denen die Gladbecker Innenstadt nun schon seit Jahrzehnten leidet. Und immer wieder gab es Versuche, den Tunnel attraktiver zu gestalten und gleichzeitig sicherer zu machen. Doch bislang ohne sichtbaren Erfolg.
Nun hat sich der SPD-Ortsverein Mitte wieder einmal des leidigen Themas angenommen. Bei einem Ortstermin zeigten sich die Genossen entsetzt über den aktuellen Anblick des Bauwerkes. "Dieser Dreck, diese Dunkelheit und der Geruch, dass geht alles nicht mehr," lautete das einstimmige Urteil. Die Zerstörungen und Verschmutzungen hätten nicht nachgelassen und die seit langer Zeit defekten Rolltreppen seien auch kein schöner Anblick.
Und die SPD-Mitte ist aktiv geworden. So hat man zum Beispiel die Zahl der Personen gezählt, die den Tunnel zur unterirdischen Querung der Humboldtstraße nutzten. "Viele Ideen gab es schon, wurden aber auch wieder verworfen," bilanziert der Ortsvereins-Vorsitzende Volker Musiol. "Ermutigt hat uns aber immer wieder, dass unser Einsatz nicht nur Arbeit für den Papierkorb sein wird, sondern im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes ja auch Geld für den Goetheplatz und den Tunnel eingeplant ist."
Geldmittel stehen zur Verfügung
Und das hat dazu geführt, dass die SPD-Mitte nun tatsächlich mit einem neuen Vorschlag aufwartet. Die Sozialdemokraten sind nämlich zu der Überzeugung gelangt, dass ein Teil des Tunnels durchaus geschlossen werden kann. In der Praxis würde dies aber lediglich den Bereich unter der Humboldtstraße und die Öffnung an der Nordseite der Straße betreffen. "Der Teil des Tunnels auf der Seite zum Goetheplatz kann als Durchgang weiter offen bleiben," erläutern Volker Musiol und seine Stellvertreterin Bärbel Klatt-Seipelt. Man müsse aber auch diesen Teilbereich deutlich aufwerten und vor allen Dingen viel heller gestalten. So wäre der Durchgang zum Goetheplatz weiter gewährleistet. Eine Aufwertung könne durch den Bau von breiten Rampen für Eltern mit Kinderwagen und helle Lichtanstallationen realisiert werden. Sogar die Einrichtung einer weiteren bewachten Fahrradstation zieht die SPD-Mitte in Erwägung. Gleiches gilt für die Durchführung eines Ideen-Wettbewerbes, um noch weitere kreative Ansätze sammeln zu können.
Entsetzt über herumliegenden Müll
Grundsätzlich zeigte sich Klatt-Seipelt und Musiol entsetzt darüber, wie viel Müll in dem Tunnelbereich herumlag. Und das kurz nach der Aktion "Gladbeck putzt". Daher könne man die aktuelle Diskussion um die Sauberkeit in Gladbeck absolut nachvollziehen.
Nach Ansicht der SPD-Mitte gehören aber zum Thema "Vermüllung" stets zwei Seiten: Auf der einen Seite die Bürger, die den Dreck verursachen. Und auf der anderen Seite die Menschen, die den Müll dann beseitigen sollen. "Wer ist zuständig und welchen Spielraum gibt uns da die Gebührenordnung?" drängt sich bei Klatt-Seipelt und Musiol eine Frage auf.
"Wir werden auch an diesem Thema dran bleiben, konkrete Vorschläge erarbeiten und die dafür Zuständigen an einen Tisch holen," versichert Volker Musiol abschließend.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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